Wie sich Religion in ihrer schlimmsten Form auswirken kann, hat man ja leider erst vor kurzem; anläßlich der Weltuntergangsprophezeiungen des Fundamentalisten Harold Camping gesehen. Dabei gäbe es so viel zielführendere Beschäftigungen als in der Bibel nach dem Wort “Gottes” zu suchen und den Zeitpunkt zu bestimmen, an dem er die Gläubigen in den Himmel holen will. Es gibt zu diesem Thema ein fantastisches Video. Ich habe es schon einmal vorgestellt und damals geschrieben: “wenn ihr dieses Jahr nur ein einziges Video im Internet anseht, dann lasst es dieses hier sein.” Das stimmt immer noch – aber wenn ihr noch ein zweites Video ansehen wollt, dann könnt ihr die Version mit deutschen Untertiteln nehmen:
Dieses Video kann man sich gar nicht oft genug ansehen; es ist wirklich wunderschön! Nachdem ich die Originalversion schon so oft gesehen habe, kann ich mittlerweile schlecht beurteilen, inwiefern die deutsche Version die Stimmung des englischen Textes transportiert.
So oder so bin ich auf jeden Fall begeistert von dem Video und dem, was der Autor darin sagt. Neben dem “(…) mein Geist sah so viel mehr” (über das ich damals schon geschrieben habe) ist mein Lieblingszitat aus dem Video dieses hier:
“Es könnte auch noch ein Paradies geben, aber es wird nicht perfekt sein und wir werden es uns selbst bauen müssen (And there might yet be a heaven but it isn’t going to be perfect and we’re going to have to build it ourselves)”
Wenn wir die Welt so betrachten, dann sind wir ja schon auf einem recht guten Weg. Ich weiß, viele Leute meinen, alles geht den Bach runter, alles wird immer schlimmer und alles steuert auf den großen Kollaps zu. Aber das sind im Wesentlichen die gleichen Leute die auch auf Weltuntergangsgeschrei von Camping & Co reinfallen. Wenn man die Lage objektiv betrachtet, dann ist es noch nie so vielen Menschen so gut gegangen wie heute. Wir leben länger. Wir sterben nicht mehr an Krankheiten, die vor 100 Jahren noch tödlich waren. Mehr Menschen als je zuvor leben in freien Gesellschaften. Das Leben der Menschen wird immer mehr nicht mehr nur durch reine Arbeit von Sonnenauf- bis untergang bestimmt. Usw. Wir sind schon seit langem dabei, eine bessere Welt aufzubauen. Es wird noch lange weitergehen müssen denn es gibt noch viel zu tun und unser “Paradies” wird nie perfekt sein.
Aber von einer Sache bin ich fest überzeugt: Beten wird uns nicht dorthin bringen! Glaube und Aberglaube werden uns nicht dorthin bringen. Wenn wir eine bessere Welt wollen, dann müssen wir versuchen, sie so gut zu verstehen wie möglich. Je mehr wir wissen, desto mehr Möglichkeiten haben wir!
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