Wenn es euch so ergangen ist wie mir, dann habt ihr die Mondfinsternis am Samstag verpasst. Die Wolkendecke in Jena hat sich zwar pünktlich verzogen – leider aber erst pünktlich zum Ende der Finsternis. Ich hab zwar einen schönen Vollmond gesehen, aber keinen Erdschatten mehr. Aber vielleicht habt ihr heute Nacht mehr Glück. Mondfinsternis gibt es zwar keine mehr, aber vielleicht ein paar schöne Sternschnuppen!
Über diese mit der Erde kollidierenden winzigen Meteoroiden habe ich ja schon öfter geschrieben. Sternschnuppen kann man theoretisch jede Nacht sehen. Manchmal aber kreuzt die Erde die interplanetare Staubspur eines sich auflösenden Kometen und dann kann es zu richtigen Sternschnuppenschauern kommen. Am bekanntesten sind sicher die Perseiden die man in den warmen Sommernächten beobachten kann. Im Oktober hatten die Draconiden ihren Auftritt und manchmal entdeckt man sogar völlig neue Meteorströme.
Die Sternschnuppen, die nun verstärkt auftreten, nennt man Geminiden und sie haben ein besonders interessante Ursprungskörper: den Asteroiden Phaeton. Normalerweise sind ja Kometen die Quellen der Sternschnuppen. Wenn sie sich der Sonne nähern, dann sublimiert das in ihnen enthalten Eis, entweicht ins All und reißt Staub mit sich den der Komet entlang seiner Bahn verteilt. Asteroiden enthalten im Gegensatz zu Kometen kaum Eis und erzeugen daher keine Staubspur. Bei Phaeton vermutet man aber, dass es sich um einen ehemaligen Kometen handelt. Er hat schon all sein Eis verloren und produziert deshalb keinen charakteristischen Kometenschweif mehr. Er hat sich vom Kometen zum Asteroiden gewandelt. Seine Staubspur aber existiert immer noch und jedes Jahr im Dezember wird sie von der Erde durchkreuzt. Nutzt also die nächsten klaren Nächte und schaut zum Himmel! Mit etwas Glück könnt ihr ein paar schöne Sternschnuppen sehen.
Jeffrey Sullivan hat letztes Jahr ein schönes Video der Geminiden aufgenommen. Am Anfang überstrahlt der helle Mond noch viele Sternschnuppen, später sieht man aber jede Menge:
Und als Trost für alle, die die Mondfinsternis verpasst haben, hat Jeffrey auch davon ein Video gemacht. Er hat den teilweise verfinsterten Mond aufgenommen, wie er gerade an der Transamerica Pyramid, mit 260 Metern Höhe das höchste Gebäude in San Francisco, vorüber gezogen ist:
Kommentare (29)