So richtig kalt ist dieser Winter momentan ja noch nicht (was übrigens nichts damit zu tun hat, dass die Erde heute Nacht ihren sonnennächsten Punkt erreicht). Wer Eis und Schnee sehen will, der muss in den Norden fahren oder auf hohe Berge klettern. Oder aber man fährt ganz weit in den Süden. In das südliche Argentinien zum Beispiel zum Perito-Moreno-Gletscher. Der ist wirklich atemberaubend:
Ich war dort leider noch nie. Dafür aber der britische Physiker Brian Cox. Dessen fantastische Fernsehserie Wonders of the Solar System hab ich hier ja schon öfter erwähnt. Die Fortsetzung “Wonders of the Universe” kenn ich bis jetzt noch nicht. Aber sie scheint ebenfalls ziemlich toll zu sein. Cox jedenfalls nimmt den Besuch beim Gletscher nicht nur zum Anlass, ein paar wunderbare Naturbilder zu zeigen, sondern auch um über die Richtung der Zeit zu reden:
Ich habe dieses Thema schon im Rahmen meiner Rezension des Buches “Der Stoff aus dem der Kosmos ist” besprochen. Die physikalischen Gesetze unterscheiden nicht zwischen Prozessen die vorwärts bzw. rückwärts in der Zeit laufen. Die Eisstücke, die von den Wellen des Sees genau auf die richtige Art und Weise angeschubst werden, um auf den Gletscher zu hüpfen und sich dort mit dem restlichen zu verbinden, widersprechen keinen physikalischen Gesetzen. Trotzdem ist es ein Prozess, der in der Natur schlicht und einfach nicht vorkommt. Genausowenig sehen wir Eiswürfel, die plötzlich aus unserem Drink kristallisieren oder Scherben, die sich zu einem Teller zusammensetzen. Das hat mit der Entropie zu tun, also dem physikalischen Maß der Ordnung (simpel gesagt) eines Systems. Zukunft ist die Richtung anwachsender Entropie. Daraus folgt, dass das Universum ganz zu Beginn einen Zustand niedriger Entropie gehabt haben muss. Das im Detail zu erläutern würde hier aber zu weit führen – ich empfehle euch nochmal das Buch von Brian Greene bzw. meine komplette Rezension dazu.
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