Mich hat es immer schon nach Norden gezogen. Nicht physisch; da hab ich es bis jetzt nur zu einem Urlaub in das südliche Norwegen geschafft. Aber mich hat die Welt des nördlichen Polarkreises immer schon fasziniert. Als Kind hatte ich Bilder aus Reiseprospekten ausgeschnitten und mir für jede Region dort eigene Ordner angelegt (Als ich ein Kind war, gabs noch kein Internet mit Bildersuche). Ich hab mir ausgemalt, wie es wäre, an der Universität von Grönland zu studieren oder an der Uni in Spitzbergen. Leider haben Astronomen im nördlichen Polarkreis nicht wirklich viel zu suchen und die Disziplinen, die man in Grönland oder Spitzbergen studieren konnte, haben mich nicht wirklich interessiert. Bzw. schon interessiert – aber der Markt für Astronomen ist schon sehr gering, Leute mit einem Abschluss in grönländischer Philologie werden es am Arbeitsmarkt vermutlich noch ein wenig schwerer haben. Aber gut, ich bin auch als Astronom in Jena sehr zufrieden. Den Norden finde ich aber immer noch enorm schön. Schaut euch mal dieses Bild hier an:
Das ist Franz-Josef-Land. Oder auch “Kaiser Franz Josefs Land”, benannt nach dem österreichischen Kaiser Franz-Joseph I. Österreich hatte ja als einzige der früheren europäischen Großmächte keine wirklichen Kolonien. Dafür hatte die Österreich-Ungarische Nordpolexpedition von 1872 bis 1874 offiziell diese Inselgruppe im nördlichen Polarmeer entdeckt. Österreichisch waren die Inseln aber nie, diese verlassene und vereiste Gegend wollte nichtmal das Kaiserreich ohne Kolonien. Mittlerweile gehören die Inseln zu Russland, das 1926 Anspruch auf Franz-Josef-Land erhoben hatte und die Gruppe nun Semlja Franza Iossifa nennt.
Wie auch immer! Vom All aus betrachtet sind die Inseln wunderschön! Das Bild stammt vom Advanced Spaceborne Thermal Emission and Reflection Radiometer (ASTER) des NASA-Satelliten Terra. Die Aufnahme ist eine Mischung aus sichtbaren Licht und infraroten Wellenlängen. Cool! Im wahrsten Sinne des Wortes…
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