Neben der Sonne ist der Mond das auffälligste Objekt, das an unserem Himmel zu sehen ist. Den Mond kennt jeder, den Mond hat jeder schon mal gesehen. Der Mond als Zeichnung und Symbol ist in Büchern und Bildern zu finden. Der Mond ist immer präsent. Vielleicht sogar zu präsent – so sehr, dass die Menschen ihn gar nicht mehr richtig wahrnehmen. Denn trotz seiner sichtbaren Prominenz sorgt er immer wieder für Verwirrung, wenn er angeblich Dinge macht, die ganz außergewöhnlich und auf keinen Fall normal sein können. Zum Beispiel, sich auf die Seite zu legen…

In den letzten Wochen hatten wir in vielen Regionen Deutschlands wunderbar klares Winterwetter mit entsprechend klarem Himmel. In den letzten beiden Wochen war der Mond, zusammen mit Venus und Jupiter am Himmel zu sehen und dass schon früh am Abend, wenn noch jede Menge Leute draußen unterwegs sind. Und wie immer in solchen Situationen häufen sich bei mir die Anfragen von Menschen, die überrascht sind, was da am Himmel zu sehen ist. Da wird dann gefragt, ob es normal ist, dass der Mond auf einmal so hell ist. Oder ob die beiden hellen Punkte am Himmel vielleicht Asteroiden, Supernovae oder unbekannte Planeten sind. Oder eben auch, warum die Mondsichel auf einmal auf der Seite liegt. Das kommt doch sonst nie vor, da muss doch irgendwas passiert sein, oder? Hier findet man ein klassisches Beispiel für die Verblüffung, die der liegende Mond immer wieder auslöst (aber auch hier im Blog kann man immer wieder entsprechende Kommentare lesen).

Dabei ist an der Sache absolut nichts Außergewöhnliches. Der Mond macht genau das, was er immer schon gemacht hat. Mal liegt die Sichel und mal steht sie. Um das zu verstehen, muss man sich nur ein wenig mit der Geometrie der Mondbahn beschäftigen. Erinnern wir uns zuerst noch einmal daran, dass der Mond nicht selbst leuchtet, sondern nur von der Sonne angestrahlt wird. Eine Hälfte des Mondes (nicht jedesmal die selbe) ist also immer hell erleuchtet, die andere ist dunkel. Je nachdem wie wir von der Erde auf den Mond blicken, sehen wir mal mehr und mal weniger von dieser beleuchteten Hälfte. Über die Entstehung der Mondphasen habe ich hier schon ausführlich geschrieben. Hier reicht es zu wissen, dass die Mitte der Mondsichel immer in Richtung Sonne zeigt (Dass es manchmal aussieht, als würde sie in eine andere Richtung zeigen, hat andere Gründe auf die ich hier nicht eingehen will. Es ist aber nur eine optische Täuschung, vergleichbar mit der klassischen Mondtäuschung). Ich hab das hier mal aufgezeichnet:

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Der orangene Ball ist die Sonne, und je nachdem wie Sonne und Mond gemeinsam am Himmel stehen, sehen wir die Mondsichel mal stehend und mal liegend. Steht der Mond hoch über der Sonne, dann bekommen wir eine Sichel, die liegt; steht der Mond neben der Sonne am Himmel, dann sehen wir die klassische aufrechte Mondsichel. Es hängt alles von der Bahn ab, die Sonne und Mond am Himmel ziehen.

Die scheinbare Bahn der Sonne am Himmel nennt man Ekliptik. Natürlich bewegt sich die Sonne nicht wirklich sondern es ist die Erde, die sich um die Sonne bewegt. Die Ekliptik entspricht also in Wahrheit der Erdbahn, die an den Himmel projiziert wird. Für unsere Überlegungen können wir das aber ignorieren und uns auf den Standpunkt der sphärischen Astronomie zurückziehen, und alles aus der Sicht der Erde betrachten. Jeder weiß, dass die Sonne bei uns im Sommer hoch am Himmel steht; im Winter dagegen nicht ganz so weit über den Horizont kommt. Das liegt daran, dass die Erdachse nicht exakt aufrecht auf der Ebene der Erdbahn steht sondern ein wenig geneigt ist. Das sieht man in diesem Bild recht gut:

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In rot sieht man den “Himmelsäquator”, also den Äquator der Erde der auf den Himmel projiziert wurde. Gelb ist die Ekliptik. Da die Erdachse geneigt ist, sind auch Ekliptik und Himmelsäquator zueinander geneigt (um knapp 23,5 Grad). Das bedeutet, dass die Sonne sich mal unter dem Himmelsäquator bewegt und mal darüber. Am Tag der Sommersonnenwende befindet sich die Sonne ganz rechts im Bild und hat ihren größten Abstand über dem Himmelsäquator. Bei der Wintersonnenwende ist es umgekehrt, hier steht sie ganz links, am tiefsten unter dem Himmelsäquator. Zur Frühlings- bzw. Herbst-Tag-Und-Nacht-Gleiche steht sie dagegen genau in den Schnittpunkten zwischen Ekliptik und Himmelsäquator, also genau in der Ebene des Himmelsäquators. Ich habe hier mal ein Beispiel aufgezeichnet, wie das für uns im Sommer aussehen kann:

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Der Beobachter, also wir, steht in der Mitte des Bildes. Der Horizont und die Himmelsrichtungen sind in rot eingezeichnet. Violett ist der Himmelsäquator. Wie hoch der am Himmel verläuft, hängt von der geografischen Breite ab. Befänden wir uns irgendwo am Äquator der Erde, würde er direkt von Osten nach Westen über unsere Köpfe hinweg verlaufen. Stünden wir dagegen am Nord- bzw. Südpol, dann würde der Himmelsäquator mit dem Horizont zusammenfallen. Die Bahn, die die Sonne am Himmel nimmt, ändert sich ebenfalls entsprechend. Am Äquator geht die Sonne viel steiler auf und unter als an den Polen. Im Bild oben ist die Situation für typisch mitteleuropäische Breitengrade gezeichnet und wir sehen, dass die Sonne sich – wie im Sommer üblich – über dem Himmelsäquator bewegt. Ein entsprechendes Bild für den Winter würde genauso aussehen, nur dass die Sonne eben unter dem Himmelsäquator ihre Bahn zieht. Das, was ich gerade gesagt habe, gilt nur tagsüber! In der Nacht ist es genau umgekehrt! Das sieht man schnell, wenn ich die Bahn der Sonne und den Himmelsäquator im obigen Bild auch unter den Horizont verlängere – also in die Nacht hinein (die ja anfängt, wenn die Sonne sich unter den Horizont bewegt):

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Also fassen wir mal zusammen: Im Sommer steht die Sonne tagsüber hoch über dem Himmelsäquator und in der Nacht darunter. Im Winter steht sie tagsüber unter dem Himmelsäquator und in der Nacht darüber. In einer Sommernacht verläuft die Ekliptik also flacher über den Himmel als in einer Winternacht. Das ist der wichtige Punkt, den wir uns merken müssen! Die Ekliptik steht mal steiler am Himmel und mal flacher!

Denn nicht nur die Sonne bewegt sich am Himmel entlang der Ekliptik, auch die Planeten ziehen ihre Bahnen (fast) auf der gleichen Bahn. Und der Mond! Auch er bewegt sich entlang der Ekliptik. Wenn die Ekliptik jetzt also flach am Himmel steht, dann haben wir die Situation die im ersten Bild ganz oben dargestellt ist: Mond und Sonne stehen fast nebeneinander und die Mondsichel steht aufrecht. Steht die Ekliptik steil am Himmel, dann steht der Mond hoch über der Sonne und die Mondsichel liegt.

Mit dem wunderbaren Computerprogramm Stellarium (hier kostenlos erhältlich) kann man das super visualisieren. Hier ist die Ekliptik, wie sie zum Beispiel am 24. Februar 2012 am Himmel stehen wird:

ekliptikfrühling.png

Hier sehen wir sie im Herbst, am 27. Oktober 2012:

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Die Realität ist noch ein kleines bisschen komplizierter, als ich es oben geschrieben habe. Denn die Mondbahn ist nochmal um knapp 5 Grad gegenüber der Ekliptik geneigt. Der Mond kann also selbst noch über bzw. unter der Ekliptik stehen und die oben erklärten Effekte abschwächen oder verstärken. Wer es genau wissen will: Der Mond kann maximal (118,5 Grad – geografische Breite) über dem Horizont stehen und erreicht mindestens (61,5 Grad – geografische Breite) über dem Horizont. Wenn ich das für Jena berechne (geografische Breite: 50°55′), dann kann die Mondhöhe zwischen 10,6 und 67,6 Grad variieren.

Dass der Mond mal liegt und mal steht ist also völlig normal. Es hat mit der Geometrie der Planetenbahnen zu tun. Je nachdem wie wir gerade ins All und auf den Mond blicken, sehen wir eine liegende Sichel oder eine die aufrecht steht. Daran ist nichts mysteriös oder gefährlich. Wer den Himmel regelmäßig beobachtet und sich ein wenig Gedanken über das Gesehene macht, sieht das schnell. Es kommt übrigens bald wieder eine Gelegenheit, den liegenden Mond zu betrachten! Momentan nimmt der Mond ja gerade ab und ist nur in der zweiten Nachthälfte zu sehen. Aber am 21. Februar ist Neumond und danach kann man die zunehmende Mondsichel wieder am Abend sehen. Der zunehmende Mond der letzten Februartage wird sehr stark auf der Seite liegen, so stark, wie man es selten sieht. Stellarium zeigt uns, wie es – in diesem Bild am 24. Februar – aussehen wird:

mondfrühling.png

Wenn der Mond also demnächst wieder liegt: Keine Panik. Nutzt lieber die Gelegenheit und genießt den schönen Anblick (und denkt vielleicht auch ein wenig über die Geometrie des Sonnensystems nach…)

Kommentare (54)

  1. #1 Constantin
    15. Februar 2012

    Sehr gut, ich wollte schon laenger mal eine Antwort auf die Frage finden. Eigentlich ist die Erklaerung ja so einfach, dass ich sie leicht haette finden muessen… Naja, danke jedenfalls!

  2. #2 Andy
    15. Februar 2012

    Wer schon mal in den Tropen war, der könnte bemerken dass der Mond dort eigentlich immer liegt weil er ja dann näherungsweise durch den Zenith läuft, nur weiter im Norden (oder Süden) sieht man ihn auch stehend. Und daraus folgend, Flaggen die einen liegenden Mond zeigen gehören zu Ländern nahe des Äquators, beispielsweise Mauretanien, der Umkehrschluß gilt aber leider nicht, wie das Beispiel Singapur zeigt.

  3. #3 ich
    15. Februar 2012

    Danke Florian, genau das habe ich mich vor wenigen Wochen zum ersten mal selbst gefragt 🙂

  4. #4 cydonia
    15. Februar 2012

    Sehr gut erklärt.
    Aber ich muss schon sagen, dass ich einigermaßen verblüfft war, als der Mond in Südchina aussah wie der Grinsekater von Alice im Wunderland. Das war wirklich ein perfekter Smiley.

  5. #5 Alderamin
    15. Februar 2012

    @Florian

    Schön erklärt und bebildert.

    Kleiner Fehler im Text, im Absatz unter der “Blue Marble”:

    Zur Frühlings- bzw. Herbst-Tag-Und-Nacht-Gleiche steht sie dagegen genau in den Schnittpunkten zwischen Ekliptik und Himmelsäquator, also genau in der Ebene der Erdbahn.

    Du meinst, die Sonne steht dann genau in der Ebene des Äquators bzw. über dem Äquator. In der Ebene der Erdbahn (Ekliptik) steht sie ja immer.

    Außerdem steht im Text, der Mond könne von Jena aus 118,5° über dem Horizont stehen, da meinst Du vermutlich was anderes, weil höher als 90° kann nichts über dem Horizont stehen, da ist der Zenit, und der Mond schafft es in unseren Breiten nicht einmal bis dorthin. Möglicherweise hast Du gerechnet, wieviel Grad Deklination der Mond über der Deklination des Horizonts auf dem Meridian stehen kann, dann müsstest Du noch 39°05′ von abziehen, damit ab dem Südhorizont ab 0° und nicht ab -39°05′ gezählt wird.

  6. #6 Klaus
    15. Februar 2012

    “ist die Erklaerung ja so einfach,”

    Einfach? Für mich Laien leider nicht. Allein die Zeichnungen sind schon verwirrend. Aber wie gesagt, ich bin absoluter Laie auf dem Gebiet …und werde es wohl auch leider bleiben. Zu spät.

  7. #7 Florian Freistetter
    15. Februar 2012

    @Alderamin: “Du meinst, die Sonne steht dann genau in der Ebene des Äquators bzw. über dem Äquator. In der Ebene der Erdbahn (Ekliptik) steht sie ja immer. “

    Danke, hab ich korrigiert

    “Außerdem steht im Text, der Mond könne von Jena aus 118,5° über dem Horizont stehen,”

    Ne, da steht “(118,5° – geografische Breite)”. In Jena kann er maximal 67,6 Grad überm Horizont stehen (das steht dann gleich im nächsten Satz)

  8. #8 Florian Freistetter
    15. Februar 2012

    @Klaus: “Allein die Zeichnungen sind schon verwirrend. Aber wie gesagt, ich bin absoluter Laie auf dem Gebiet …und werde es wohl auch leider bleiben. Zu spät. “

    Zu spät ist gar nichts. Es sei denn, man redet sich selbst ein, man könne nichts mehr verstehen. Die Zeichnungen sehen auch schlimmer aus, als sie sind. Man muss sich halt hinsetzen, sie ansehen und ein wenig darüber nachdenken. Ganz von selbst erklärt sich leider nichts, ein wenig selbst denken muss man schon auch noch. Es ist aber wirklich nicht schwer, man muss sich nur trauen, die Dinge zu verstehen.

  9. #9 Klaus
    15. Februar 2012

    Danke, F.F. für die tröstenden Worte.
    Mir fehlen ja leider schon der Kenntnisse über die meisten der hier oben verwendeten Fachbegriffe, das wird also wohl nix mehr in diesem Leben (geb. 1945).
    Ich schau’s mir trotzdem gerne an. Auch: “Die klassische Mondtäuschung” und natürlich auch all die wohl leider vergeblichen aber immer auch amüsanten Versuche, irgendwelchen Esotherik-Spinnern die Realität zu erklären…
    .
    Dafür kann ich aber deutsche und englische Schallplatten- und Verlagsverträge lesen und verstehen (…und die Tricks darin sofort erkennen) …& wer kann DAS schon?

  10. #10 Florian Freistetter
    15. Februar 2012

    @Klaus: “. Mir fehlen ja leider schon der Kenntnisse über die meisten der hier oben verwendeten Fachbegriffe,”

    Welche Fachbegriffe – die ich nicht direkt im Text erklärt habe – sind denn unverständlich?

  11. #11 Alderamin
    15. Februar 2012

    @Florian

    Stimmt, mein Fehler.

  12. #12 Bullet
    15. Februar 2012

    Aaaaahhhh. Danke. Endlich einen Artikel, den ich verlinken kann, wenn wieder mal einer mit diesem Geheul über gekippte Erdachsen ankommt. Ich hatte letztens hier in deinem Blog schon gesucht, aber die Kommentare aus dem letzten Januar nicht mehr gefunden, in denen verschiedene Leute ihre Privatthesen über die Gründe dieses jeden Winter auftretenden Phänomens zum Besten gaben …

  13. #13 Alderamin
    15. Februar 2012

    @Klaus

    Achte mal in der letzten Grafik (wo oben Zenit drüber steht) darauf, wie die orangefarbene “Sonnenbahn” verläuft. Das ist nicht etwa die Bahn der Sonne über den Tag, sondern die übers Jahr, die Ekliptik. Auf dieser Linie bewegen sich Sonne, Planeten und Mond.

    In der Grafik steht die Ekliptik steiler als der Himmelsäquator am Westhorizont. Wenn die Sonne in dem Bild gerade untergegangen wäre, stünde sie knapp unter dem Westhorizont auf der orangefarbenen Linie und die Mondsichel auf der orangefarbenen Linie noch über dem Horizont. Das ist das eine Extrem, die liegende Sichel.

    Jetzt denke Dir das ganze ein halbes Jahr später, dann würde die orangefarbene Bahn etwas um die Linie Osten-Westen nach links gekippt sein und im Süden entsprechend so weit unter dem Himmelsäquator verlaufen, wie sie in der dargestellten Grafik im Süden über dem Himmelsäquator liegt. Denke Dir wieder die Sonne eben im Westen untergegangen, auf der orangefarbenen Linie knapp unter dem Westhorizont, den Mond auf derselben Linie noch knapp darüber, dann siehst Du, dass der Mond jetzt viel tiefer am Himmel steht, und auch tiefer relativ zur Sonne. Deswegen würde die Mondsichel nun eher aufrecht stehen.

    Wenn dann noch die Neigung der Mondbahn dazu kommt, die ihn noch etwas höher oder tiefer als die Ekliptik stehen lassen kann, wird der Effekt noch verstärkt.

  14. #14 Johannes
    15. Februar 2012

    ahja, nun lern ich das auch mal. Hab mich schon öfter gefragt, warum das so ist.

    Werbung entfernt

  15. #15 Rico
    15. Februar 2012

    Danke für den tollen Artikel.

  16. #16 Constantin
    15. Februar 2012

    @ Klaus: Die beiden wichtigsten Tatsachen sind ja, dass die Mitte der Mondsichel immer zur Sonne sehen muss, weil das Licht der Sonne am Mond reflektiert wird. Und zweitens, dass die scheinbare Bahn, die Mond und Sonne am Himmel ziehen, je nach Jahreszeit steiler oder flacher ist. Ist die Bahn flach, scheint die Sonne eher von der Seite auf den Mond und die Sichel steht, waehrend wenn die Bahn steil ist, die Sonne eher von unten den Mond anstrahlt und deshalb die Sichel liegt. Das sieht man dann schoen im ersten Bild.

    @ Florian: Danke nochmal fuer die schoene Erklaerung!

  17. #17 SkeptikSkeptiker
    16. Februar 2012

    Schon 21 Stunden drin der Artikel – und immer noch hat keiner geschrieben:
    Hilfe, der Mond ist aus der Bahn gekippt und wird mit der Erde kollidieren – wir werden alle steeeerben !!!!
    Hat das wirklich kein ESO-Potential ???

  18. #18 schak
    16. Februar 2012

    @Skeptik
    Ein provokativer Mensch würde vielleicht sagen, dass Esos nicht so viel auf einmal denken können oder wollen 🙂

    Ich brauchte in einer Gruppe mal 2 Stunden um zu beweisen, dass der Mond auch um seine eigene Achse rotiert obwohl er uns immer dieselbe Seite zuwendet. Einige waren der festgefahrenen Meinung dass er still steht weil ‘man das ja aus eigener Erfahrung weiß und sieht’.

    Mit dem Mond hatte ich noch Erfolg, aber als ich dann meinte, genauso ist es bei Homöopathie wo man auch auf Grund einer persönlichen Erfahrung das Denken abstellt …. da knallte ich sofort gegen die ‘aber bei mir hats gewirkt’ Wand 🙂

  19. #19 cimddwc
    16. Februar 2012

    @Johannes· 15.02.12 · 14:34 Uhr
    Und, lag die Deckenleuchte, für die du spammst, auch schon mal auf dem Rücken?

    Jedenfalls auch von mir danke für einen weiteren schönen Erklär-Artikel für die Linksammlung, Florian.

  20. #20 Nordlicht_70
    16. Februar 2012

    Ich hatte einen guten Astronomielehrer, aber dich hätte ich noch viel lieber gehabt. 🙂

  21. #21 jürgen
    16. Februar 2012

    Sehr schön erklärt, gut verständlich. Großes Lob.

  22. #22 Bernhard
    16. Februar 2012

    “Hier ist die Ekliptik, wie sie zum Beispiel am 24. Februar 2012 am Himmel stehen wird” ist falsch. Warum? Weil das Bild eine Momentaufnahme darstellt. Das Himmelsbild ist doch nicht statisch – also Florian: Rück raus mit der Uhrzeit. Das wäre Leser-freundlich.

  23. #23 Florian Freistetter
    16. Februar 2012

    @Bernhard: “”Hier ist die Ekliptik, wie sie zum Beispiel am 24. Februar 2012 am Himmel stehen wird” ist falsch.”

    Nein, es ist nicht falsch. Die Ekliptik WIRD am 24.2.2012 genau so am Himmel stehen.

    “Rück raus mit der Uhrzeit. Das wäre Leser-freundlich. “

    Noch freundlicher wäre es, freundlich zu fragen. Aber ok. Wie im Bild – das ein Stellarium-Screenshot ist – zu lesen ist, zeigt es die Situation für exakt 18:58:21.

  24. #24 noch'n Flo
    16. Februar 2012

    @ Nordlicht_70:

    Ich hatte einen guten Astronomielehrer, aber dich hätte ich noch viel lieber gehabt.

    100% Zustimmung!

    Da kommt mir noch eine Idee: Florian könnte doch mal ein Astronomiebuch für Kinder schreiben.

    Oder vielleicht eine Video-Serie für Kinder und Jugendliche – quasi Harald Lesch für Kleine.

  25. #25 J.Lindner
    17. Februar 2012

    Hallo,

    Sehr gute allgemeinverständliche Erklärung die gut durch die Bilder ergänzt werden. Wieder ein sehr gut gelungener Artikel.

    Gruß

    Jürgen

  26. #26 Marcus
    17. Februar 2012

    @schak
    “Ich brauchte in einer Gruppe mal 2 Stunden um zu beweisen, dass der Mond auch um seine eigene Achse rotiert obwohl er uns immer dieselbe Seite zuwendet. Einige waren der festgefahrenen Meinung dass er still steht weil ‘man das ja aus eigener Erfahrung weiß und sieht’.”

    Unser Physik und Astronomielehrer hat es uns damals sehr anschaulich gezeigt. Ein Schüler sollte sich vor die Klasse stellen und die Erde spielen. Der zweite sollte sich dann in 1m Entfernung als Mond immer mit dem Gesicht zur “Erde” um ihn bewegen. Da hat man recht anschaulich gesehen, dass sich der “Mond” bei einer Umdrehung um die Erde auch einmal um sich selbst dreht.

  27. #27 Gast
    6. März 2014

    @Marcus #26
    Deine Meinung in Ehren, aber …
    – Was ist eine Mondachse, also wo und wie verläuft sie?
    – Der Mond dreht sich um die Erde, keine Frage, aber woran erkenne ich, dass der Mond sich um sich selbst dreht, wenn ich auf dem Mond stehe?

  28. #28 Bullet
    6. März 2014

    @Gast:
    Die Erde dreht sich um sich selbst, right? Woran sieht man das?
    Nachts zum Beispiel daran, daß der Sternenhimmel sich bewegt.
    Preisfrage: kann man das auch auf dem Mond beobachten?

  29. #29 Gast
    6. März 2014

    @Bullet
    Tagsüber bewegt sich die Sonne über den Himmel.
    Dreht sich deswegen die Erde um sich selbst?

  30. #30 Florian Freistetter
    6. März 2014

    @Gast: Wenn sie ernsthaft der Meinung sind, der Mond würde sich NICHT um seine Achse drehen, dann darf ich sie gerne hier lang bitten:

    https://scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2009/10/08/der-mond-dreht-sich/
    https://scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2013/05/02/der-mond-dreht-sich-um-seine-achse/

    Da wurde genau diese Frage schon SEHR ausführlich diskutiert. Das müssen wir hier nicht nochmal wiederholen…

  31. #31 Gast
    6. März 2014

    @Florian Freistetter
    es tut mir leid, ich will nichts aufblähen oder wiederholen.
    Die Frage lautete:

    WO hat der Mond SEINE Achse?

  32. #32 Bullet
    6. März 2014

    Oh. “Die Sonne bewegt sich über den Himmel.” Na dann will ich mich lieber raushalten. Das führt wirklich zu nichts.

  33. #33 Captain E.
    6. März 2014

    @Gast:

    WO hat der Mond SEINE Achse?

    Der hat seine Achse genau da, wo die Erde die ihre auch hat. Diese virtuelle Achse durchstößt also den Nordpol des Mondes, verläuft einmal durch den gesamten Mondkörper und kommt am Südpol wieder heraus bzw. umgekehrt. Eine ausgezeichnete Richtung gibt es da nicht, und sehen kann man sie natürlich auch nicht.

  34. #34 Florian Freistetter
    6. März 2014

    @Gast: “WO hat der Mond SEINE Achse?”

    Du willst mir wahrscheinlich jetzt wieder erzählen, dass der Mond sich nicht um seine Achse dreht, sondern man das irgendwie “anders” betrachten muss; weil der Mond sich ja nur irgendwie um die Erde “rollt” oder so – etc. Das wurde alles in den angesprochenen Artikel schon ausführlich diskutiert.

    Falls du an einer ernsthaften Antwort interessiert ist: Die Rotationsachse des Mondes verläuft durch Mondnordpol und Mondsüdpol und die liegen bei einer selenografischen Breite von +90 bzw. -90 Grad.

  35. #35 Captain E.
    6. März 2014

    @Gast:

    Tagsüber bewegt sich die Sonne über den Himmel.
    Dreht sich deswegen die Erde um sich selbst?

    Nur der Vollständigkeit halber: Ja, genau so ist!

  36. #36 Unwissend
    6. März 2014

    “Tagsüber bewegt sich die Sonne über den Himmel.”

    Kommt drauf an wo man auf der Erde ist. Elfen munkeln von einem fernen Land wo es 6 Monate nicht dunkel wird und dann 6 Monate dunkel bleibt und nein es ist nicht Mordor.

  37. #37 Gast
    Duisburg
    3. März 2015

    Ich habe noch eine Frage: Ändert sich etwas an der Argumentation, wenn ich den Mond auf der Südhalbkugel betrachte? Manches ist dort ja anders. ( Hochdruckgebiete, Corioliskraft usw. )

  38. #38 Bullet
    3. März 2015

    Bist du derselbe Gast?

  39. #39 PDP10
    3. März 2015

    @Gast:

    Ja.

    Die Mondphasen sind genau andersrum: Die hellen / dunklen Seiten sind vertauscht.
    Ausserdem hat der Mond von der Südhalbkugel aus gesehen, seinen höchsten Stand im Norden (und nicht im Süden, wie bei uns).

  40. #40 Gast
    Duisburg
    7. März 2015

    Danke @PDP10, hast du es selbst gesehen? Bin neu hier, @bullet.

  41. #41 Alderamin
    7. März 2015

    @Gast

    Erstens ist es klar, dass alles umgedreht ist, wenn man relativ zu Europa gewissermaßen auf dem Kopf steht.

    Zweitens gibt es Bilder. Z.B. dieses vom Mond am Abendhimmel von Sidney (bei uns neigt sich die Sichel immer nach rechts unten). Oder das hier vom Vollmond, der relativ zu Bildern von Europa, Asien oder Nordamerika aus auf dem Kopf steht.

  42. #42 Gast
    21. Oktober 2015

    @Bullet
    #38
    verdammt,
    das ist ein anderer Gast

  43. #43 Ursula Messikh
    33647 Bielefeld
    14. November 2016

    Sicher gut erklärt, aber für mich trotzdem zu kompliziert. Ich will nur sagen, dass im Oktober 2016 die Mondsichel in Südfrankreich /Toulon auf dem Rücken lag und darunter hing ein großer Stern – wie im Märchenbuch.

  44. #44 T
    14. November 2016

    Ich habe es gerade in Stellarium überprüft: um den 3. Oktober herum befand sich die Venus (kein Stern) in der Nähe des Mondes. Die Sichel lag aber nicht auf dem Rücken, sondern war, wie in unseren Breiten üblich, nur geneigt. Du kannst selbst nachsehen:
    https://www.stellarium.org/de/

  45. #45 Martin
    Liestal
    14. Dezember 2016

    Danke für die Erklärung, Florian,
    aber es erklärt nicht, weshalb die Mondsichel in einer Nacht liegt und in der nächsten Nacht steht sie wieder wie zuvor. Dies konnte ich vor einigen Nächten beobachten. Wie ist sowas möglich?

  46. #46 Florian Freistetter
    14. Dezember 2016

    Ich gehe davon aus, das du den Mond nicht exakt zur gleichen Zeit beobachtet hast. Lad dir mal “Stellarium” runter und schaus dir für deinen Fall konkret an.

  47. #47 Pedro Gerstberger
    Bayreuth
    19. Juni 2017

    Ein Paradoxon ??: Wenn der Mond abnimmt und nur die Hälfte der scheinbaren Mondescheibe – von der Erde aus betrachtet – beschienen ist (zu sehen am frühen Vormittag bei abnehmendem Mond; Halbmond) sollte man meinen, daß genau im rechten Winkel zu der Trennungslinie (zwischen der Schatten- und der Lichtseite) die Sonne weit links zu sehen ist. Dem ist aber nicht so: das auf die Trennungslinie gesetzte Lot zeigt weit an der Sonne vorbei ! Nämlich viel höher. Kann mir jemand dieses Phänomen bitte erklären ? Ist es eine perspektivische Täuschung ? Habs vor 4 Tagen noch in Bayreuth wieder beobachtet.
    Dies müßte beim Sonnenuntergang und halbem zunehmendem Mond – also am frühen Abend – ebenfalls zu beobachten sein; dann ragt das Lot weit über den Stand der Sonne hinaus.
    Vielen Dank im voraus.
    Pedro Gerstberger

  48. #48 Captain E.
    20. Juni 2017

    @Pedro Gerstberger:

    Wieso sollte es ein rechter Winkel sein? Die gibt es im echten Leben nämlich nur sehr selten und sind selbst künstlich angelegt (im Hausbau etwa) immer nur eine Annäherung.

    Der Mond hat eine leicht elliptische Bahn, die gegenüber der Erdbahn (um die Sonne) auch noch so um die 5° gekippt ist. Und die Erde ist natürlich ein Rotationsellipsoid – annäherungsweise. Das wird dann schon der Grund sein.

  49. #49 Pedro Gerstberger
    Bayreuth
    20. Juni 2017

    Wieso rechter Winkel ? Ganz einfach: Wenn ich eine Kugel mit einer punktförmigen Lichtquelle bestrahle und positioniere mich als Beobachter der Kugel so, wie beim Halbmond (von der Erde), so steht die Lampe exakt senkrecht auf der scheinbaren Linie, die den hellen und den schattigen Teil trennt.
    Wenn ich mich dagegen so positioniere, daß die Kugel wie beim Viertelmond beschienen ist, so brauche ich nur die Spitzen der Sichel mit einer Linie zu verbinden und darauf ein Lot zu setzen. In Verlängerung dieser Lotachse (rechter Winkel !) steht die Lampe. Ist doch sonnenklar, gell ?

  50. #50 Captain E.
    20. Juni 2017

    Nein, ist es nicht.

  51. #51 skeletor
    magdeburg
    29. Dezember 2017

    Hier mal etwas um dem ganzem Thema eine neue Richtung zu geben.

    https://weather.com/de-DE/wissen/astronomie/news/erdachse-verschiebt-sich-gletscherschmelze-eurasien

    Nicht jeder der von Erdachsenverschiebung spricht ist automatisch ein Spinner.
    Wenn die Erdachse sich verändert, verändert sich selbstverständlich auch die Ansicht des Mondes. Somit liegen die Beobachter gar nicht so falsch, wenn sie sagen das der Mond anders aussieht.

    Ich interessiere mich sehr dafür und beobachte schon lange den Mond. Er sah früher wirklich anders aus.

  52. #52 PDP10
    29. Dezember 2017

    @skeletor:

    In dem von dir verlinkten Artikel steht:

    Seither driftet der Nordpol mit einer Rate von 17 Zentimetern pro Jahr

    (Extra für dich sogar fett gedruckt! Du hast den Artikel doch gelesen, oder?)

    Das kannst du nie und nimmer mit bloßem Auge sehen. Nicht umsonst ist im Artikel beschrieben, welchen Aufwand man treiben musste um das zu messen.

  53. #53 Alderamin
    29. Dezember 2017

    @Skeletor

    Der Mond kippt wegen der verschiedenen Schiefe der Ekliptik übers Jahr um 47°, das ist ein Achtel des Vollkreises. Was nicht um 47° kippt (nicht in einem Menschenleben, nicht in 1000 Jahren, wohl in 26400 Jahren) ist die Ausrichtung der Erdachse auf den Polarstern, der steht seit historischer Zeit schön im Norden, 3/4° neben der derzeitigen Richtung der Erdachse (und täte er es nicht, fiele das allen Teleskopbenutzern sofort auf).

    Die im Text genannten 17 cm pro Jahr machen wieviel Drehung der Erdachse aus? Der Erdumfang sind rund 40000 km, 17 cm sind 0,17 m sind 0,00017 km, also 40000/0,00017=235,29412 Millionen, 1/235 Millionstel des Vollkreises oder 360°/(235 Millionen) = 1,56*10^-6°.

    Anderthalb Millionstel Grad also. Wieviele Jahre Du warten müsstest, bis Du damit die 47° Schwankung der Mondsichel hinbekommst, kannst Du Dir selbst ausrechnen (die Bewegung wird aber nicht so lange in dieser Richtung andauern, die Erdachse wackelt und taumelt in geologischen Zeiträumen, aber sie kippt nie stetig in dieselbe Richtung).

    Dass die Erdachse nicht vollkommen starr in eine Rchtung weist, wissen wir (schlag‘ mal Präzession, Nutation und Polwanderung nach), aber mit dem scheinbaren Kippen der Mondsichel zwischen Frühjahr und Herbst hat das nichts zu tun.

  54. #54 Emmanuel
    Waiblingen
    27. Oktober 2019

    Besten Dank für die tolle Erklärung! So einen Mond habe ich in unseren Breitengraden noch nie beobachtet gehabt (in Indien hingehen habe ich das zum ersten Mal gesehen und war total verblüfft). Aktuell war der Mond aber auch hier so, zumindest habe ich ihn das erste Mal so gesehen. Nach Deiner Erklärung verstehe ich, dass eigentlich im Winter immer so sein sollte, oder? Denn im Winter steht nachts die Ekliptik hoch am Himmel und der Mond steht über die Sonne. Ist das so?
    Danke schön mal für eine Antwort.