Seit September 2009 umkreist die Raumsonden LRO (Lunar Reconnaissance Orbiter) den Mond und erstellt hochauflösende Karten seiner Oberfläche. Dabei fotografiert die Sonde natürlich auch die Hinterlassenschaften, die wir Menschen dorthin gebracht haben (Und ja, wir waren wirklich dort). Ich hab schon früher über diese tollen Aufnahmen berichtet. Vor kurzem hat LRO nun nochmal die Stelle fotografiert, an der ein Mensch erstmals seinen Fuß auf die Oberfläche eines anderen Himmelskörpers gesetzt hat. Diesmal aus einer Höhe von nur 24 Kilometern.
So sieht das bisher beste Bild aus dem Weltraum von der Apollo-11-Landestelle aus:
Das ist der Ort, den Neil Armstrong damals als erster Mensch mit eigenen Augen gesehen und so beschrieben hat:
“[I]t has a stark beauty all its own. It’s like much of the high desert of the United States. It’s different, but it’s very pretty out here.”
Mit “LM” sind die Reste der Landefähre gekennzeichnet, die beim Rückflug zur Erde auf dem Mond geblieben sind. “LRRR” zeigt den Ort des “Laser Ranging RetroReflectors” an, ein Experiment, das die Astronauten aufgebaut haben um den Abstand zwischen Erde und Mond zu messen. Gleich daneben steht das Passive Seismic Experiment Package (PSEP) mit dem die seismische Aktivität auf dem Mond gemessen wurde. Und dazwischen sieht man überall die Fußspuren (die dunklen Linien) die die Astronauten auf ihren Spaziergängen hinterlassen haben.
Aber nicht nur die USA haben Geräte auf den Mond gebracht. Auch die Sowjetunion hatte ein paar Raumsonden dorthin geschickt. Hier ist der Rest von Luna 24, die am 18. August 1976 auf dem Mond landete, ein paar Tage später wieder abhob und 170 Gramm Mondstaub zurück zur Erde brachte:
Auch die anderen Sonden der Sowjets konnten von LRO fotografiert werden. Das hat man übrigens nicht nur aus Spaß an der Freunde gemacht, sondern weil diese Aufnahmen echten wissenschaftlichen Wert haben. Die exakte Position der Landestellen der sowjetischen Sonden war nämlich nicht bekannt. Die Bilder von LRO erlauben es, sie exakt zu lokalisieren und so auch exakt zu bestimmen, wo genau der Mondstaub, den sie zurück gebracht haben, her kommt. Das zu wissen ist natürlich wichtig, wenn man das Gestein vernünftig analysieren will.
Ich bin ja gespannt, ob irgendwann doch nochmal Menschen zum Mond zurück kehren werden. Zwölf Menschen haben bis jetzt einen anderen Himmelskörper betreten. Neun davon leben heute noch. Der jüngste noch lebende Apollo-Astronaut ist mittlerweile 76 Jahre alt. Es wird nicht mehr lange dauern bis es keine Menschen mehr gibt, die davon erzählen können, wie es ist, auf dem Mond spazieren zu gehen. Ein wenig länger noch wird es Menschen geben, die aus eigener Erinnerung erzählen können, wie sie damals die erste Mondlandung miterlebt haben. Aber wenn sich hier nichts ändert, wenn wir tatsächlich aufgehört haben zu träumen, dann werden Menschen, die auf anderen Himmelskörpern spazieren, bald nur noch abstrakte Geschichte sein, zu der niemand eine Verbindung hat…
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