Hans Rosling ist Professor für Internationale Gesundheit am Institutionen för Folkhälsovetenskap des Karolinska Institutet in Schweden. Er hat die Gapminder-Stiftunggegründet, deren Ziel es ist, öffentlich zugängliche Statistiken aufzubereiten und darzustellen um die Welt besser verstehen zu können. Außerdem hält Hans Rosling mitreißende und faszinierende Vorträge. Über sein Lob der Waschmaschine habe ich schon berichtet. Damals ging es darum, wie wichtig Technik und Industrialisierung für uns Menschen sind. Jetzt spricht Rosling über die Religion. Er fragt sich, wie die Entwicklung der Weltbevölkerung von der Religion abhängt. Beziehungsweise ob sie das überhaupt tut.
Dabei setzt er die Gapminder-Software seines Instituts ein. Ich kannte die vorher ja noch nicht und muss sagen, dass ich wirklich begeistert bin! Die Art und Weise wie hier statistische Daten präsentiert werden, ist wirklich genial. Aber schaut es euch am besten selbst an:
Die Religion hat also nur wenig mit der Anzahl der Kinder zu tun, die eine Frau bekommt. Viel wichtiger ist die Frage, ob die Frau arbeiten kann. Ob sie Zugang zu Verhütungsmittel hat. Und es spielt eine wichtige Rolle, ob die Kindersterblichkeit hoch ist oder nicht! (Das Video hat übrigens auch wenig mit der anderswo oft diskutierten These zu tun, nach der Religiosität einen evolutionären Vorteil darstellt und zu mehr Nachkommen führt; die man allerdings sowieso mit Vorsicht betrachten sollte, wie Bastian Greshake hier und hier erklärt).
Es ist schon toll, was man mit einer vernünftigen Visualisierung von Daten so alles erklären kann! Und es ist gut zu sehen, dass der Einfluss der Religion nicht so groß ist, wie man denken würde. Natürlich kann die Religion beeinflussen, ob Frauen arbeiten können oder wie mit Verhütungsmitteln umgegangen wird. Mit steigendem Lebensstandard verliert die Religion aber an Bedeutung. Und das macht Hoffnung für die Zukunft
Kommentare (39)