Bettina ist eine Lehrerin aus Oberösterreich. Zur Zeit nimmt sie an einer dreiwöchigen Fortbildung am Kernforschungszentrum CERN teil. In einer Serie von Gastbeiträgen berichtet sie hier im Blog über ihre Erlebnisse. Die bisher erschienenen Artikel findet ihr hier.
Wie schon letztes Mal erwähnt, müssen wir Lehrer auch selber arbeiten. Es wurden sieben Arbeitsgruppen gebildet, in denen unterschiedlichen Themen behandelt werden. Zu Grunde liegt allen eine bestimmte Unterrichtsmethode: das sogenannte Inquiry Based Learning oder auch Inquiry Based Science Education (vor allem für Naturwissenschaften) kurz IBSE genannt. Dabei sollen Schüler und Schülerinnen durch Fragen (zum Beispiel an Hand eines Arbeitsblattes) selber eine naturwissenschaftliche Denkweise entwickeln. Unterstützt werden unsere Aktivitäten von dem sogenannten Pathway Projekt der EU. Dies ist eine Plattform für IBSE und soll außerdem Lehrer aus allen europäischen Ländern zusammen bringen, um sich auszutauschen und Unterrichtsmaterialen zu teilen.
Meine Arbeitsgruppe hat sich zum Ziel gesetzt, Unterrichtsbausteine zu kreieren, die verwendet werden können um die verschiedenen physikalischen Hintergründe eines Teilchenbeschleunigers abzudecken. Einige Tage haben wir noch Zeit, um es fertig zu stellen. Alle Arbeitsgruppen präsentieren am letzten Tag ihre Ergebnisse. Bin schon sehr auf die anderen Gruppen gespannt.
In der Zwischenzeit hörten wir einen Vortrag von Frank Hartmann über Teilchendetektoren (Präsentation ist wie immer im online). Er hat einen sehr unterhaltsamen und lehrreichen Vortrag gehalten. Sehr sehenswert.
Rolf Landua erklärte uns Antimaterie; aufgebaut auf den Film „Angels and Demons” (bzw. „Illuminati” auf Deutsch). Auf dem Foto hält unser Programmleiter Mick Storr die Antimaterie-Falle, die auch im Film verwendet wurde.
Außerdem besuchten wir die „Super Conducting Magnet Test Facility” des CERN. Dort kann man sich zeigen lassen, wie die ganze Technik für den LHC entwickelt wurde. Es mussten zum Beispiel erst Kabel entwickelt werden, die die nötigen Anforderungen erfüllen. Auf dem Foto sieht man wie die LHC Röhre aussieht.
Die verschiedenen Rohre sind die Vakuumröhren, die Röhren mit Helium (auf 1,9K herunter gekühlt) und die Verbindungen für die Magnete. Die ganze LHC Röhre besteht ja aus einzelnen Teilen, die zusammengesteckt sind. Außerdem wurde uns von M. Koratzinos genau erklärt, was 2008 schief gelaufen ist und warum die Reparatur so lange gedauert hat.
Am Wochenende gab es wieder mal etwas Erholung. Zu fünft fuhren wir mit dem Auto zuerst nach Chamonix und dann weiter über Saint-Gervais und Megève nach Annecy. Eine tolle Reise. Leider konnten wir wegen des Windes nicht auf den Mont Blanc fahren, aber Chamonix selber ist schon eine Reise wert. Kleine Blicke auf den höchsten Berg Europas bzw. seine Nebengipfel konnte man trotzdem werfen. Wunderschön fand ich Annecy, das Venedig Frankreichs. Es hat eine wunderbare Altstadt mit vielen Kanälen. Da wir zufällig am Französischen Nationalfeiertag dort waren, konnten wir sogar noch das atemberaubende Feuerwerk sehen. Eingekauft haben wir natürlich auch: Wein und Käse!
Bald beginnt die letzte Woche des Programms. Ich hoffe, es warten noch Spannende Dinge auf uns.
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