Der Aralsee in Kasachstan beziehungsweise Usbekistan war einmal der viertgrößte Binnensee der Erde. Mittlerweile ist er fast komplett ausgetrocknet und verschwunden. Satellitenbilder zeigen das äußerst eindrucksvoll:
So sah der See im Jahr 2000 aus:
Auch auf diesem Bild ist der See schon deutlich kleiner als früher. Die Uferlinie des Jahres 1960 ist in schwarz eingezeichnet. Aber als dann die Sowjetunion das Wasser der Zuflüsse des Aralsees zur Bewässerung der Wüstengebiete benutzte, begann der See langsam zu verschwinden. Im Jahr 2000 hatte er sich in einen kleinen nördlichen und einen großen südlichen See getrennt. Und besonders der südliche See ist von der Austrocknung betroffen. So sieht die Situation im Jahr 2011 aus:
Der südliche Teil wird demnächst ganz verschwinden. Aber zumindest den nördlichen Aralsee will man retten. Schon in den 1990er Jahren baute man einen ersten Damm, der sein Wasser zurückhalten sollte. Er brach allerdings ein (man konnte nur Sand für den Bau verwenden) und erst 2005 konnte der neue und bessere Kok-Aral-Damm aus Beton fertig gestellt werden. Der Wasserspiegel des nördlichen Aralsees stieg seitdem wieder:
Unten sieht man den nördlichen See im Jahr 2005, nach der Fertigstellung des Dammes. Das obere Bild zeigt die Situation ein Jahr später. Man erkennt deutlich, dass der See schon in dieser kurzen Zeit gewachsen ist. Bis heute ist der Wasserstand des Sees weiter gestiegen; die Konzentration von Salz und Giftstoffen sank und die Fischbestände erhöhten sich. Die Bevölkerung dort hat wieder die Möglichkeit, vom See zu leben. Der südliche See wird allerdings demnächst eine große Wüste sein. Die Städte, die früher an seinem Ufer lagen, sind jetzt schon hundert Kilometer davon entfernt. Der ausgetrocknete, staubige Boden ist voller Giftstoffe, die früher aus der Landwirtschaft und Industrie über die Flüsse in den See gelangten. Der Wind bläst den Staub überall hin und lässt die Krankheitsraten und die Kindersterblichkeit in der Region steigen. Und der Kok-Aral-Damm hat zwar den Nordteil gerettet, beschleunigt aber die Austrocknung des Südteils. Usbekistan müsste darauf verzichten, das Wasser des Flusses Amu Darja zu benutzen, damit er so wie früher in den Aralsee mündet und nicht so wie heute einfach in der Wüste versickert. Vielleicht hätte der südliche See dann auch noch eine Chance
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