Ebenfalls wunderschön sind die bunten Farben. Die verschiedenen Mineralien leuchten mal blau, mal rot, mal braun. Jede Ecke bietet einen anderen bunten Anblick:
In den Feengrotten findet man auch jede Menge “Bergbutter”. In Saalfeld wachsen die Tropfsteine besonders schnell, weil sie aus dem weichen “Diadochit” bestehen. Das fällt auch oft auf den Boden und bildet dort eine Schicht, die tatsächlich wie Butter aussieht und – zumindest sagte das die Führerin – früher auch als “Appetitanreger” in kleinen Mengen gegessen wurde.
Am beeindruckensten war die “Märchengrotte”. Fotos können die Stimmung dort eigentlich nicht wieder geben (zumindestens nicht meine).
Stalaktiten, Stalakmiten, bunte Mineralien, fantastische Strukturen und ein spiegelglatter unterirdischer See. Und das Wort “spiegelglatt” ist hier tatsächlich wörtlich gemeint. Zur Zeit tropft hier nichts von der Decke und das Wasser liegt so ruhig da, als sei es eine feste Oberfläche. Jedes Detail der Höhle spiegelt sich im Wasser und man muss schon ganz genau hinsehen, um zu merken, dass da noch irgendwo Wasser ist. Der Gesamteindruck ist phänomenal.
Natürlich wurden an dieser Stelle auch noch jede Menge Show-Elemente eingebaut. Es gibt eine “Multimedia-Show”, mit Musik, bunten Lichtern und einer Geschichte von den Bergleuten, die die Bergwerksfee suchen und dabei die Grotte entdecken. Ein wenig kitschig, aber trotzdem irgendwie sehr stimmungsvoll. Die Kinder, die bei der Führung dabei waren, fanden es offensichtlich super. Zumindest die kleinen. Die ebenfalls anwesende Gruppe 16jähriger Berufsschüler konnten leider vor lauter Coolsein überhaupt nichts schön und beeindruckend finden…
Zum Abschluss gab es noch die optimale Synthese aus Geologie und Biologie. Die Wurzeln einer Eiche (die man über Tage ebenfalls bewundern kann), haben sich metertief durch das Gestein gegraben und sind dann von einem Tropfstein überwachsen worden:
Im angeschlossenen Souvenirshop findet man dann den üblichen Unsinn. Abgesehen von dem ganzen Elfenkram, der überall zelebriert wird, müssen natürlich auch die “Heilsteine” verkauft werden. Irgendwie schade. Die Saalfelder Grotten sind ganz für sich enorm beeindrucken. Ein Paradebeispiel für das Schöne und Faszinierende, dass die Natur hervor bringen kann. Warum muss man das mit Elfen und Esoterik “aufmotzen”? Die Realität ist in diesem Fall schon beeindruckend genug…
Man konnte auch noch das Mineralwasser kosten, das dort gefördert wird. Ich weiß nicht, ob es irgendwelche gesundheitlichen Vorteile hat. Aber schmecken tut es jedenfalls äußerst ekelhaft…
Das “Feenweltchen” hab ich mir gespart – es war schon spät und kurz vor Schließung der Anlage. Vermutlich hätte ich mich aber dort eh nur geärgert…
Ich hab mir lieber noch das “Grottoneum” angesehen. Das ist ein kleines “Erlebnismuseum” zur Geschichte des Bergbaus und der Geologie der Saalfelder Grotten. Der Besuch dort hat sich definitiv gelohnt. Es gibt dort die mittlerweile üblichen Multimedia-Elemente. Man kann sich zum Beispiel nochmal alle Mineralien ansehen, die im Bergwerk abgebaut worden sind und sich dazu ein paar Geschichten anhören.
Sehr schön fand ich auch das Computerprogramm, mit dem man Tropfsteine wachsen lassen konnte. An verschiedenen Panels musste man Wasserhärte, Wassermenge und enthaltene Mineralien einstellen und konnte “live” zusehen, wie sich das auf die Bildung der Tropfsteine auswirkt.
Auch die Geologie der Grotten wurde nochmal ausführlich erklärt:
Wirklich cool fand ich den großen Tisch mit Touchscreen, auf dem man selbst Mineralien basteln konnten. Auf dem Bildschirm schwirrten jede Menge Moleküle herum, die man zusammensetzen konnten. Hatte man etwas zusammengebastelt, dann wurde man vom Computer sofort informiert, um was es sich dabei handelt. Tolle Sache!
Zum Abschluss gab es dann noch ein nettes 3D-Modell der ganzen Anlange:
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