i-8b161870d36c31b0e229f19ac9f2e6c1-DSC07046-thumb-500x375-32581.jpg

Ebenfalls wunderschön sind die bunten Farben. Die verschiedenen Mineralien leuchten mal blau, mal rot, mal braun. Jede Ecke bietet einen anderen bunten Anblick:

i-333a321586edeb7fc1fb6348d98195b5-DSC07048-thumb-500x666-32587.jpg

In den Feengrotten findet man auch jede Menge “Bergbutter”. In Saalfeld wachsen die Tropfsteine besonders schnell, weil sie aus dem weichen “Diadochit” bestehen. Das fällt auch oft auf den Boden und bildet dort eine Schicht, die tatsächlich wie Butter aussieht und – zumindest sagte das die Führerin – früher auch als “Appetitanreger” in kleinen Mengen gegessen wurde.

i-0d9a26c955df3b068025eb0f0148db7a-DSC07051-thumb-500x375-32596.jpg

Am beeindruckensten war die “Märchengrotte”. Fotos können die Stimmung dort eigentlich nicht wieder geben (zumindestens nicht meine). 

i-3609ef2873535af29713d51aa6e273ae-DSC07054-thumb-500x375-32599.jpg

Stalaktiten, Stalakmiten, bunte Mineralien, fantastische Strukturen und ein spiegelglatter unterirdischer See. Und das Wort “spiegelglatt” ist hier tatsächlich wörtlich gemeint. Zur Zeit tropft hier nichts von der Decke und das Wasser liegt so ruhig da, als sei es eine feste Oberfläche. Jedes Detail der Höhle spiegelt sich im Wasser und man muss schon ganz genau hinsehen, um zu merken, dass da noch irgendwo Wasser ist. Der Gesamteindruck ist phänomenal.

i-8b4fec7f72995e7a458f5370eb012ec1-DSC07058-thumb-500x375-32602.jpg

Natürlich wurden an dieser Stelle auch noch jede Menge Show-Elemente eingebaut. Es gibt eine “Multimedia-Show”, mit Musik, bunten Lichtern und einer Geschichte von den Bergleuten, die die Bergwerksfee suchen und dabei die Grotte entdecken. Ein wenig kitschig, aber trotzdem irgendwie sehr stimmungsvoll. Die Kinder, die bei der Führung dabei waren, fanden es offensichtlich super. Zumindest die kleinen. Die ebenfalls anwesende Gruppe 16jähriger Berufsschüler konnten leider vor lauter Coolsein überhaupt nichts schön und beeindruckend finden…

Zum Abschluss gab es noch die optimale Synthese aus Geologie und Biologie. Die Wurzeln einer Eiche (die man über Tage ebenfalls bewundern kann), haben sich metertief durch das Gestein gegraben und sind dann von einem Tropfstein überwachsen worden:

i-e3ea2f63061e96815d18caef9ffdf6a7-DSC07060-thumb-500x666-32605.jpg

Im angeschlossenen Souvenirshop findet man dann den üblichen Unsinn. Abgesehen von dem ganzen Elfenkram, der überall zelebriert wird, müssen natürlich auch die “Heilsteine” verkauft werden. Irgendwie schade. Die Saalfelder Grotten sind ganz für sich enorm beeindrucken. Ein Paradebeispiel für das Schöne und Faszinierende, dass die Natur hervor bringen kann. Warum muss man das mit Elfen und Esoterik “aufmotzen”? Die Realität ist in diesem Fall schon beeindruckend genug…

i-d774d11a2afe3776686268f24e21747c-DSC07061-thumb-500x375-32608.jpg

Man konnte auch noch das Mineralwasser kosten, das dort gefördert wird. Ich weiß nicht, ob es irgendwelche gesundheitlichen Vorteile hat. Aber schmecken tut es jedenfalls äußerst ekelhaft…

i-8ad3e363e3d22b85cd00d3cf533b8198-DSC07065-thumb-500x666-32611.jpg

Das “Feenweltchen” hab ich mir gespart – es war schon spät und kurz vor Schließung der Anlage. Vermutlich hätte ich mich aber dort eh nur geärgert…

i-64a435d1bc221f8deff2cf677c4f3365-DSC07067-thumb-500x375-32614.jpg

Ich hab mir lieber noch das “Grottoneum” angesehen. Das ist ein kleines “Erlebnismuseum” zur Geschichte des Bergbaus und der Geologie der Saalfelder Grotten. Der Besuch dort hat sich definitiv gelohnt. Es gibt dort die mittlerweile üblichen Multimedia-Elemente. Man kann sich zum Beispiel nochmal alle Mineralien ansehen, die im Bergwerk abgebaut worden sind und sich dazu ein paar Geschichten anhören.

i-36cfce861de8ec219d9353f69775e031-DSC07069-thumb-500x375-32617.jpg

Sehr schön fand ich auch das Computerprogramm, mit dem man Tropfsteine wachsen lassen konnte. An verschiedenen Panels musste man Wasserhärte, Wassermenge und enthaltene Mineralien einstellen und konnte “live” zusehen, wie sich das auf die Bildung der Tropfsteine auswirkt.

i-33e1a2e5826ed780d38c39a565bea9dd-DSC07071-thumb-500x375-32620.jpg

Auch die Geologie der Grotten wurde nochmal ausführlich erklärt:

i-4eedbaf5466afa3a5a94cfe6bffa4a1d-DSC07073-thumb-500x666-32623.jpg

Wirklich cool fand ich den großen Tisch mit Touchscreen, auf dem man selbst Mineralien basteln konnten. Auf dem Bildschirm schwirrten jede Menge Moleküle herum, die man zusammensetzen konnten. Hatte man etwas zusammengebastelt, dann wurde man vom Computer sofort informiert, um was es sich dabei handelt. Tolle Sache!

i-f9b0b7e9d7440032a671e0dfa8e70063-DSC07076-thumb-500x375-32626.jpg

Zum Abschluss gab es dann noch ein nettes 3D-Modell der ganzen Anlange:

1 / 2 / 3

Kommentare (19)

  1. #1 Heraklit
    31. August 2012

    Moleküle sind Verbindungen aus zwei oder mehr Atomen, die durch kovalente Atombindungen zusammengehalten werden.
    Die Dinger auf dem Touchscreen würde ich eher als “Ionen” bezeichen.
    Das Carbonat-Anion mag als Molekül durchgehen, das Eisenkation zb. eher nicht.

  2. #2 Olaf aus HH
    31. August 2012

    Lieber Herr Florian F. –

    GENAU so etwas ähnliches habe ich 1992 gemacht – eine Fahradttour mit einem damals sehr guten Freund über eine Woche von Würzburg nach Füssen am Forggensee.
    Wunderbare Fahrradwege, den Flüssen, Straßen und Eisenbahnlinien folgend mit wirklich sehr radfahrerfreundlichen Hotels/ Pensionen. Günstig, so etwa alle 30 Kilometer belegen. Eine Nacht fürjeweils ca.50.00 DM:2, manchmal auch auf Bauernhöfen. Wunderbar !
    Den besten Apfel (oder derer zwei ? Gar mehr ??) meines Lebens, gepflückt von eime Apfelbaum (!) habe ich dort unterwegs gegessen. Mit einem zurückgelassenen frohlockenden und sehr dankbarem Zettel für den Baumbesitzer, angepinnt an einem Zweig.

    Beste Grüße aus Hamburg
    von
    Olaf Möller

  3. #3 Lichtecho
    31. August 2012

    Wieso eigentlich Feen und Elfen? Ich dachte in Stollen hausen Zwerge und Trolle!

  4. #4 nichtschonwieder
    31. August 2012

    @Florian:
    Wenn Du schon bei den Feen warst, musst Du jetzt auch noch zum Drachen ;), ist von Saalfeld auch nicht sooo weit weg.

  5. #5 Manni
    31. August 2012

    Hey Florian,

    gute Reise und viel Spaß! =)

    Ich grüße aus der Spitze des Gebäudes von Foto Nr. 1 (direkt über der 88 auf dem Autobahnstraßenschild).

  6. #6 Kallewirsch
    31. August 2012

    Wer Probleme hat, sich die Sache mit den Tropfsteinen (Stalagtiten, Stalagmiten) zu merken:

    Titten hängen.

    (und bitte, bitte, bitte. Das ist in keinster Weise sexistisch gemeint! Es ist einfach nur eine Eselsbrücke)

  7. #7 Edith
    31. August 2012

    Ich beneide Dich ein wenig darum, dass Du Deine Arbeit von überall erledigen kannst. Das würde mir auch gefallen. Aber eine Radtour mache ich auch jedes Jahr, halt im Urlaub.
    Macht Spass und es kommt immer wieder zu interessanten, speziellen Begegnungen und Erlebnissen. Ich wünsche Dir gute Reise und radfahrerfreundliches Wetter.

  8. #8 Florian Freistetter
    31. August 2012

    @Kallewirsch: “Titten hängen”

    Man kann es sich auch ganz ohne sekundäre Geschlechtsmerkmale merken. Einfach über die Form des “T”…

  9. #9 Edith
    31. August 2012

    @Kallewitsch :-)))
    Uns hat man das damals in der Schule aber anders beigebracht: an dem zusätzlichen “t” wird der Stalaktit aufgehängt.
    Aber Deine Variante ist natürlich viel einprägsamer und stimmt ja in den allermeisten Fällen auch 😉

  10. #10 Jeeves
    1. September 2012

    Die Vergrößerung der Fotos beim Raufklicken ist nett gemeint — nur sind die dann reichlich ZU gross, so ist zum Beispiel bei BIld 1 eigentlich nix (ein Stück vom grauen Himmel) zu sehen. Schlage vor, die Groß-Bilder max. 1280 x 1024 zu machen. Dann füllen sie die (meisten) Monitore voll aus.

  11. #11 Florian Freistetter
    1. September 2012

    @Jeeves: Wie groß die Bilder angezeigt werden, hängt von deinem Browser ab.

  12. #12 Roland
    1. September 2012

    Rudimentäre Französischkenntnisse helfen ebenfalls ganz unsexistisch bei der Sache mit den Tropfsteinen. _M_onter betrifft die Stalag_m_iten, _t_omber die Stalag_t_iten.

  13. #13 Roland
    1. September 2012

    @Jeeves: Mit cmd-minus kann man die Bilder stufenweise verkleinern.

  14. #14 MartinB
    1. September 2012

    Das hat man doch schon bei 5 Freunde gelernt:
    Das T sieht aus, als ob ein Tropfstein runterhängt, das M sieht aus wie zwei Tropfsteine, die am Boden stehen.

  15. #15 Heinz Voigt
    1. September 2012

    @ kallewirsch
    Noch eine Eselsbrücke: Stalaktiten hängen von der Tecke.

  16. #16 Michael Goschütz
    2. September 2012

    Hallo Florian
    Du warst also in Saalfeld … schade, daß ich es nicht vorher wußte, denn wir hätten uns treffen können und ich hätte Dir, über die Feengrotten hinaus, noch eine ganze Menge mehr Interessantes zeigen können. Und ich hätte Dich garantiert in die Gaszentrale nach Unterwellenborn “gelockt”…
    Aber vielleicht klappt es ja irgendwann mal – Saalfeld und Unterwellenborn liegen ja nicht soo weit voneinander entfernt – mit dem “normalen” Zug sind es bequeme 45 Minuten. Und vielleicht könnte ich Dich auch mal zu einem Vortrag in der Gaszentrale überreden….
    Falls Du mehr wissen willst: http://www.gasmaschinenzentrale.de
    Beste Grüße nach Jena
    Michae

  17. #17 Florian Freistetter
    2. September 2012

    @Michael Goschütz: “Aber vielleicht klappt es ja irgendwann mal – Saalfeld und Unterwellenborn liegen ja nicht soo weit voneinander entfernt”

    Ja, irgendwann komm ich da sicher nochmal hin!

  18. #18 s.s.t.
    2. September 2012

    @Florian Freistetter

    Komm mal lieber wieder nach Hamburg, bekanntlich die schönste Stadt der Welt. Berge sind hier Mangelware, aber Interessantes kann ich Dir trotzdem zeigen.

  19. #19 Basilius
    2. September 2012

    Also ich habe bei der Frage mit der Orientierung immer eine andere Eselsbrücke:
    StalagMiten sind geformt, wie das ‘M’ Dummerweise hängt das auch immer etwas vom Font ab. In diesem zum Kommentartippen sieht’s doof aus. Das wird dann später im Artikel besser. Aber wenn man das große ‘M’ sich ungefähr so geschrieben vorstellt:
    ΛΛ
    Dann kommt das unabhängig vom Font schon ganz gut mit der Realität hin.
    Und man spart sich das dumme Gekichere der pubertären Schüler beim Erklären nach Kallewirschens Eseleimethode…