Man weiß noch nicht, wie es sonst so um den Stern IRAS 16293-2422 aussieht. Es ist gut möglich, dass es dort auch Planeten gibt. Und falls die Zuckermoleküle (und all die anderen Moleküle die es dort mit Sicherheit auch noch gibt) es irgendwie auf einen Planeten schaffen, dann könnten sie dort bei der Entstehung von Leben eine wichtige Rolle spielen (vorausgesetzt natürlich, der Planet eignet sich überhaupt für Leben). Die Chancen stehen nicht schlecht. Denn die Wissenschaftler konnten auch messen, wie schnell und wohin sich die Moleküle bewegen:

“Nicht nur sind die Zuckermoleküle am richtigen Ort, um auf einem Planeten zu landen – sie bewegen sich auch in die richtige Richtung!”

sagt Cécile Favre von der Universität Aarhus in Dänemark. ALMA wird den Stern weiter beobachten…


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Kommentare (7)

  1. #1 Alderamin
    6. September 2012

    Das ist bestimmt eine ziemliche Friemelei, die einzelnen Linien von allen möglichen Stoffen auseinanderzudividieren und zu identifizieren. Ich erinnere mich an eine Vorlesung, wo uns der Prof erzählte, man habe mal eine völlig unbekannte Linie gefunden, die man zunächt keinem bekannten Element zuordnen konnte, bis sich schließlich herausstellte, dass das Wasserstoff mit einem Elektronenübergang zwischen zwei irrsinnig hohen Schalen (120 oder so) war, ein Übergang der im Mittel viel länger dauerte, als dass er im Labor unter Normaldruck hätte vorkommen können – durch Zusammenstöße wäre das Elektron längst vorher auf eine viel tiefere Bahn gesprungen. Nur im Hochvakuum des Alls war dieser Übergang möglich.

    Gleiches müsste ja auch in den Molekülwolken möglich sein, nur hat man des da auch noch mit jeder Menge unbekannten Molkülen und ihren Bruchstücken zu tun. Und eine etwaige Dopplerverschiebung oder -verbreiterung der Linien macht es noch schwieriger.

    Chapeau vor dieser Leistung.

  2. #2 Edith
    6. September 2012

    Vielen Dank für diesen Artikel. Die Pressemeldung die ich gelesen habe war sehr karg und hat bloss einen Haufen Fragen aufgeworfen. Die sind jetzt beantwortet 🙂

  3. #3 Christian Berger
    6. September 2012

    Weil ich es gerade hier habe, und ich denke es passt, die BBC hat eine Episode von “The Sky at Night” aus dem Jahre 1981 ins Internet gestellt. Es geht um Sir Bernard Lovell, (einem der) Va(e)ter der modernen Radioastronomie.

    https://www.bbc.co.uk/programmes/p00xzxzk

    Diese Fernsehserie läuft übrigens immer noch mit dem selben Moderator

  4. #4 Olaf aus HH
    6. September 2012

    @ Christian Berger –

    herzlichen Dank für diesen Beitrag von Sir Bernard Lovell.
    In diesem Blog mit seinen Lesern kann man wohl wirklich glücklich werden… 😉

    Beste Grüße
    aus Hamburg

  5. #5 klauszwingenberger
    7. September 2012

    Wasser und Alkohol hatte man ja schon früher gefunden. Jetzt noch den Zucker dazu – alles da für einen steifen Grog!

  6. […] Radiowellen mit einer Wellenlänge die für jedes Molekül ganz charakteristisch ist (ich habe das hier bzw. hier im Podcast) ausführlich erklärt). Das funktioniert aber nicht mit allen Molekülarten. […]

  7. […] die aus vielen einzelnen Radioteleskopen bestehen, mit denen man wunderbare Sachen machen kann. Zucker im Weltall finden zum Beispiel. Oder bei der Entstehung von Planeten zusehen. Und die Schatten schwarzer Löcher […]