Gestern um 16:49 hat offiziell der Herbst begonnen. Natürlich nur bei uns auf der Nordhalbkugel. Auf der südlichen Hemisphäre der Erde hat man gerade den Winter hinter sich gebracht und freut sich jetzt auf den Frühling. Der 22. September 2012 war die Herbst-Tag-und-Nacht-Gleiche beziehungsweise das Herbst-Äquinoktium. Wie der Name schon sagt, sind an diesem Zeitpunkt der Tag und die Nacht gleich lang.
Warum es im Sommer länger hell ist als im Winter, habe ich ja schon mal in einem eigenen Artikel beschrieben. Es hängt mit der Neigung der Erdachse zusammen. Auf ihrem Weg um die Sonne ist die nördliche Hemisphäre der Erde mal zur Sonne hin gekippt, mal von ihr Weg geneigt (auf der südlichen ist es immer ungekehrt).
Die unterschiedliche Stellung der Erdachse zur Sonne führt zu unterschiedlichen Beleuchtungsverhältnissen. Das sieht für die Stellung am 21. Dezember zum Beispiel so aus:
In oben abgebildeten Fall ist gerade die südliche Halbkugel der Erde zur Sonne hin geneigt. Die Südhälfte bekommt also mehr Sonne ab. Man sieht gut, das der Südpol komplett im Licht liegt, während es am Nordpol völlig dunkel ist. Die rot/schwarzen Linien zeigen an, wie lang jeweils der Tag (rot) und die Nacht (schwarz) sind. Im Süden sind die Nächte kurz und die Tage lang; im Norden ist es umgekehrt. Es herrscht also gerade Winter in der nördlichen Hemisphäre. Das steht uns auch bald bevor, noch aber haben wir Herbst. Und zu Beginn des Herbsts (bzw. des Frühlings) im September und im März werden die beiden Hälften der Erde genau gleichmäßig beleuchtet. Das sieht man auch vom Weltall aus:
Diese Bilder hat der Satellit Meteosat-9 in den Jahren 2010 und 2011 aufgenommen. Sie zeigen die Erde zu Beginn des Winters (oben links), Frühlings (oben rechts), Sommers (unten links) und Herbstes (unten rechts) – alles wieder aus Sicht der Nordhalbkugelbewohner. Noch schöner sieht man die unterschiedlichen Beleuchtungsverhältnisse in einer Animation:
Und falls jemand angesichts des Titels meines Beitrags Satellitenbilder von Herbstwäldern erwartet hat – die gibt es natürlich auch! Hier ist zum Beispiel eines, dass die Gegend um die großen Seen im Nordosten der USA im Herbst 2004 zeigt:
Wer möchte kann sich natürlich auch aktuelle Bilder ansehen. Hier gibt es Satellitenbilder USA für jeden Tag; da könnte man sicher auch eine Animation basteln, die zeigt wie sich die Wälder verfärben. Dazu habe ich jetzt aber keine Lust. Hier in Jena ist heute ein Herbsttag wie aus dem Bilderbuch und den werde ich nicht vor dem Computer verbringen! Ich schlage euch vor, das selbe zu machen!
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