Was “Eis-Häschen” mit der Planetenentstehung zu tun haben sollen, war mir nicht klar. Ich hab den Begriff “Ice Bunnies” auch noch nie gehört und war dementsprechend gespannt. Zuerst sprach Dullemond aber noch von “pressure bumps”, die die Lücke in der Planetenentstehung ebenfalls überbrücken könnten. Dabei handelt es sich um Regionen unterschiedliche Dichte im Gas der Scheibe um den Stern, in denen die Kollisionen mit passender Geschwindigkeit ablaufen können – es gibt vielversprechende Beobachtungen, die vielleicht genau solche Regionen zeigen.
Dann wären die Ice Bunnies an der Reihe gewesen – aber leider hat Dullemond den Teil mit einem “Lets skip this” übersprungen und die entsprechenden Folien schnell durchgeklickt 🙁 Ärgerlich… wenn man nicht über ein Thema reden will, dann soll man gar nicht erst davon anfangen und die entsprechenden Folien aus dem Vortrag nehmen. Naja. Ich habe dann auf eigene Faust probiert, etwas über diese komischen Hasen herauszufinden.
Google gab nicht viel her, aber immerhin hab ich den Vortrag von Dullemond nochmal online gefunden. Dort tauchten auch die Ice Bunnies auf und eine Quellenangabe, die auf den Artikel “Rapid Coagulation of Porous Dust Aggregates Outside the Snow Line: A Pathway to Successful Icy Planetesimal Formation” von Satoshi Okuzumi und seinen Kollegen verwies. Ich bin leider kein Experte auf diesem Gebiet, aber offensichtlich geht es darum, sich anzusehen, wie sich Eisteilchen bei Kollisionen verhalten. Denn in so einer Staubscheibe findet man natürlich auch jede Menge gefrorenes Zeug; zumindest dann, wenn man weit genug vom Stern entfernt ist. Wenn Eispartikel kollidieren, dann entstehen dabei anscheinend oft sehr poröse Teilchen:
Das Bild (aus der oben verlinkten Arbeit von Okuzumi) zeigt zwei Eispartikel, die kollidieren. In b) entsteht ein neues Teilchen, das sehr porös ist; in c) kollidieren die Teilchen etwas schneller und es gibt ein kompakteres Kollisionsprodukt. Je nachdem wie porös so ein Teil ist, hat das Auswirkungen auf die Bewegung und die Interaktion mit dem Gas. Solche Eiskollisionen könnten also die Lücke bei der Planetenentstehung überbrücken und die großen Brocken produzieren, die sich dann wieder den normalen Staub einverleiben.
Was das alles mit “Ice Bunnies” zu tun hat und wer sich diesen Begriff ausgedacht hat, konnte ich aber leider nicht herausfinden… Interessant war der Vormittag trotzdem!
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