Und ein eigenes Schifffahrtsmuseum:
Dort gab es – wenig überraschend – jede Menge Schiffe.
Ok – Modellschiffe und Schiffe allgemein haben mich noch nie so richtig interessiert. Die alten Seekarten waren da schon interessanter.
Sonderlich “interaktiv” war das Museum nicht. Es gab vor allem haufenweise Dinge, die rumstanden und die man ansehen konnte. Wenn man sich für alte Technik interessiert, dann ist das sicher interessant. Mein Ding war es nicht so wirklich.
Da fand ich die Geschichte der Schifffahrt schon viel interessanter. Flensburg – das früher ja noch zu Dänemark gehörte – war ja immer ein wichtiger Hafen und am Handel mit Dänisch-Westindien beteiligt. Dort gab es vor allem Zuckerrohr, aus dem Rum gemacht wurde:
Wie damals auf den Inseln Saint Thomas, Saint John und Saint Croix Zuckerrohr gepflanzt, geerntet und verarbeitet wurde, konnte man in der Ausstellung gut nachvollziehen. Auch der Sklavenhandel wurde nicht ausgespart.
Besonders interessant fand ich die Bildergalerie, die zeigt, wie es heute auf den Inseln aussieht. Die gehören mittlerweile nicht mehr zu Dänemark sondern sind als Amerikanische Jungferninseln ein “nicht inkorporiertes Außengebiet der Vereinigten Staaten”.
Am besten hat mir die nachgebaute Fördefähre gefallen. Dort konnte man sich ein Hörspiel über die “Petuhtanten” anhören. Das sind Damen der Flensburger Mittelschicht, die im 19. Jahrhundert ihre Freizeit damit verbrachten, mit einem Dauerticket (“Partout-Ticket”) in den Passagierdampfern über die Flensburger Förde zu schippern, Kaffee zu trinken und zu plaudern. Nach ihnen ist der lokale Dialekt, das Flensburger Petuh benannt. Als halber Hamburger versteh ich zwar das Plattdeutsche so einigermaßen – aber Petuh war für mich dann doch meistens ziemlich unverständlich…
Das Schifffahrtsmuseum war durchaus interessant. Dafür, dass ich mich eigentlich nicht für Schiffe interessiere, war es doch sehr nett dort. Eben weil es nicht nur rein um Schiffe ging, sondern auch das, was man in Flensburg mit diesen Schiffen angestellt hat. Wenn man die Stadt besser verstehen will, dann sollte man das Museum auf jeden Fall besuchen!
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