Wenn man in Husum ist, dann muss man sich unbedingt auch den Hafen ansehen. Ein wunderbarer kleiner Nordseehafen:
Direkt am Hafen befindet sich auch das kleine Informationszentrum zum Nationalpark Wattenmeer.
Und wer Hunger hat, bekommt am Hafen natürlich auch Fisch- und Krabbenbrötchen:
Die Möwe hat allerdings nichts abbekommen.
Und wenn man ein bisschen wartet, dann kann man im Hafen die Auswirkungen der Gezeiten live erleben:
Zum Abschluss war ich dann noch im Schifffahrtsmuseum Nordfriesland.
So wie im Flensburger Schifffahrtsmuseum gab es auch hier natürlich jede Menge Schiffe. Besonders stolz ist man in Husum auf das “älteste Schiff”, von dem man einen Teil im Hafen gefunden hat. Eigentlich handelt es sich “nur” um einen 6000 Jahre alten Rentierknochen, der laut Archäologen Teil einer Schiffsverstrebung gewesen sein soll. Ich habe allerdings nicht herausfinden können, inwiefern es sich hier um eine tatsächlich anerkannte Rekonstruktion handelt oder ob es nur eine vage Vermutung ist…
Eindeutig ein Schiff und sehr beeindruckend war das Uelvesbueller Wrack, ein 400 Jahre alter Frachtensegler, der 1994 ausgegraben wurde. Es war sehr gut konserviert und enthielt jede Menge Alltagsgegenstände der Seeleute, die man im Museum sehen kann. Ein Video zeigt die Bergung und Konservierung des Wracks.
Ich fand das Husumer Museum interessanter als sein Gegenstück an der Ostsee. Denn hier wurde auch viel über die Schifffahrt selbst erzählt und über all das, was man außer Schiffen noch braucht, um zur See zu fahren. Seezeichen zum Beispiel:
Ein altes, aber trotzdem noch informatives Video mit dem schicken Titel “Tonnen aus Tönning” zeigt, wie die verschiedenen Tonnen, die die Seewege markieren, ausgesetzt und in Stand gehalten werden:
Überhaupt gab es im Museum zwar wenige Filme, aber die Filme die es gab, waren immer hervorragend! In der Abteilung zum Schiffsbau konnte man sich eine passende Folge der “Sendung mit der Maus” ansehen…
Im obersten Stock findet zur Zeit eine Sonderausstellung zum 500 Geburtstag von Gerhard Mercator statt. Seine Globen und Karten waren damals revolutionär und sind heute immer noch beeindruckend, selbst wenn sie in der Ausstellung nur als Faksimile zu sehen sind.
Besonders gefallen hat mir der Ausschnitt über das Polarmeer. Damals hat diese Gegend noch niemand besucht und man konnte nur raten, was sich dort befindet. Man dachte, der Nordpol sei eine Insel und das Meer um ihn herum offen und nicht von Land oder Eis bedeckt, damit die Ströme frei um die Welt fließen können. Also hat Mercator das auch so eingezeichnet. Und damit es nicht so leer aussieht, noch ein paar polare Großinseln rundherum….
Nett ist auch die Insel Friesland, zwischen Grönland und Island. Damals musste man sich als Geograf auf das verlassen, was diverse Reisende so erzählen. Und wenn da einer ein bisschen flunkert, dann tauchen auf den Karten plötzlich Inseln auf, die es gar nicht gibt. Aber das soll ja sogar heute noch manchmal passieren.
Interessant ist auch, dass Merkator auf seiner Karte den magnetischen Nordpol schon damals korrekterweise getrennt und an anderer Position als den geografischen Nordpol eingezeichnet hat.
Wenn ihr mal in Schleswig-Holstein seid, dann fahrt unbedingt nach Husum! Es ist eine schöne kleine Stadt in der es viel zu sehen gibt. Ein Besuch lohnt sich dort auf jeden Fall. Der Hafen ist toll, die Museen sind super und wer sich für den ganzen Nordseekram nicht interessiert, der kann den Spuren von Theodor Storm folgen, der in Husum geboren wurde und ebenfalls mit diversen Museen und Ausstellung in der Stadt vertreten ist. Und wenn ihr es schafft, dann besucht Husum noch vor dem 31. Dezember. Dann könnt ihr euch noch die tolle Sonderausstellung zur Sturmflut im NordseeMuseum ansehen.
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