Rund um den Jahreswechsel ist in den Buchläden Kalender-Overkill. Kalender aller Arten für das aktuelle Jahr werden verkauft; Kalender mit Katzen, Kalender mit hübschen Landschaften, mit Kunstwerken, mit Autos, mit nackten Frauen; Kalender mit witzigen Sprüchen und lustigen Cartoons und Kalender mit “witzigen” Sprüchen und “lustigen” Cartoons. Und natürlich Kalender mit jeder Menge Esoterik. Besonders beliebt sind Mondkalender. Denn wie jeder weiß, hat der Mond einen großen Einfluss auf uns Menschen und man muss sich bei allem was man tut, immer nach dem Stand des Mondes richten. Naja, das zumindest behaupten die Leute, die einem den Mondkalender verkaufen wollen. Die Realität sieht natürlich ganz anders aus. In der echten Welt ist es dem Mond vollkommen egal, wann wir was tun.

Dem esoterischen Unsinn über den Mond habe ich früher schon einen eigenen, langen Artikel gewidmet. Das war im Jahr 2008, aber auch 2013 macht der Mond-Unsinn keine Anstalten, zu verschwinden. Und Unsinn ist es zweifelsfrei, was da in den einschlägigen Mondkalendern verbreitet wird. Ich habe heute im Buchgeschäft kurz einen davon durchgeblättert (Mondkalender 2013: Besser leben mit der Kraft des Mondes) Die Autorin, Andrea Lutzenberger, beginnt gleich mit der klassischen Einleitung, die man immer in solchen Kalendern findet: Der weise alte Großvater oder wie in diesem Fall die weise alte Großmutter, die sich auf ihrem Bauernhof immer bei allen Arbeiten nach dem Mond richtet.

“Nachdem ich die alte Frau ein paar Jahre verwundert beobachtet hatte, nahm ich mir ein Herz und fragte, warum sie ihre Gartenarbeit zu den ‘unmöglichsten Zeiten’ verrichtete und nicht dann, wenn es alle taten. Die Jörg-Oma antwortete damals nur: ‘Weisch Mädla, du muasch auf des richtige Zeicha achta, i gang halt nach’m Mond.'”

Und dieses alte überlieferte Wissen der schlauen Bäuerin wird uns offensichtlich nun im vorliegenden Kalender präsentiert…

Abgesehen davon, dass nicht immer alles gut ist, was die Menschen schon seit langer Zeit machen, ist auch historisch nachgewiesen, dass die Flut der Mondkalender in den Buchläden nichts mit altem, bäuerlichen Erfahrungswissen zu tun hat. Ich zitiere immer wieder gern die Forschungsergebnisse des Kulturwissenschaftlers Helmut Groschwitz von der Uni Regensburg, der in seiner Arbeit “Mondzeiten: Zu Genese und Praxis moderner Mondkalender” zu folgendem Fazit kommt:

“Das in den heutigen Mondkalendern vermittelte “Wissen” ist kein uraltes, empirisches Bauernwissen wie in den Kalendern zur Legitimation der Regeln behauptet wird. Vielmehr sind es die Versatzstücke ehemals elitekultureller Welterklärungssysteme, die mehrmals aus dem jeweiligen Zusammenhang genommen und neu kontextualisiert wurden. Das Interpretament der “lebendigen Bauernweisheit” entstand im 19. Jahrhundert und wird im 20. Jahrhundert als Etikettierung höchst moderner Erscheinungen verwendet. (…) auch heute noch wird an den Mondkalendern weitergeschrieben.”

Viele der Regeln aus den Büchern der Mondkalender-“Erfinder” Paungger & Poppe stammen zum Beispiel aus esoterischen Schriften der Anthroposophin Maria Thun und nicht von den bäuerlichen Vorfahren, wie Groschwitz in seiner Arbeit nachweist.

Warum sollte die Mondphase auch einen Einfluss auf den Menschen haben? Es ist ja immer der selbe Mond, es ist nur ein unterschiedlich großer Teil seiner beleuchteten Hälfte sichtbar. Und auch am Mondlicht ist nichts mysteriöses. Es ist ganz normales Sonnenlicht, genau das gleiche Licht, von dem wir tagsüber viel mehr zu sehen bekommen. Natürlich hat der Mond einen Einfluss auf die Erde. Seine Gravitationskraft erzeugt die Gezeiten und es gibt viele Meereslebewesen, die ihr Leben tatsächlich am Rhythmus der Gezeiten und damit auch indirekt am Mond selbst ausgerichtet haben. Aber daran ist nichts mysteriös. Die Gezeiten sind gut verstanden und ebenso gut verstehen wir, dass die Gezeitenkraft auf den menschlichen Körper keinen Einfluss hat. Dafür ist der Mensch viel zu klein; man beobachtet ja auch keine Ebbe in der Badewanne oder eine Flut im Bierglas. Selbst das große Mittelmeer ist zu klein, um darin vernünftige Gezeiten beobachten zu können. Gezeitenkräfte basieren auf der unterschiedlich starken Gravitationskraft die in unterschiedlichen Entfernungen vom Mond wirken. Ein Mensch ist aber so klein, dass es keinen Unterschied macht, ob sein Kopf ein bis zwei Meter näher am Mond ist oder nicht.

Auch das Licht des Mondes beeinflusst uns kaum. Natürlich ist es in einer Vollmondnacht heller als bei Neumond. Aber dank der Lichtverschmutzung ist es in den dicht besiedelten Regionen der Welt nachts sowieso immer hell. Die Mondphase spielt da keine Rolle. Wer in einer einsamen Blockhütte in der Wildnis wohnt und sein Bett gerade so beim Fenster aufgestellt hat, dass der Mond durchs Fenster scheinen kann, der leidet bei Vollmond vielleicht tatsächlich unter Schlafstörungen (man könnte in dem Fall aber auch einfach die Vorhänge zu ziehen). Normalerweise sind diese “Vollmondeffekte” – Bei Vollmond schläft man schlecht/Bei Vollmond gibt es mehr Geburten/Bei Vollmond gibt es mehr Verbrechen/etc – aber nicht existent und nur Resultat selektiver Wahrnehmung (ein exakt geführtes Schlaftagebuch kann helfen, die Sache mit der Schlaflosigkeit und dem Mond objektiv zu betrachten). Man hat oft genug untersucht, ob bestimmte Phänomene mit den Mondphasen zusammenhängen und dabei keinen Effekt gefunden.

Das hindert die Verfasser der Mondkalender aber nicht, alles mögliche zu behaupten. Zum Beispiel so etwas hier:

“Wenn sie Schuhe bei abnehmendem Mond putzen, bleiben sie länger sauber. Gleichzeitig wird das Leder weniger angegriffen: Der Schuh bleibt länger schön. Für das Imprägnieren mit speziellen Sprays sind Lufttage ideal.”

Ich verstehe nicht, wie Menschen so etwas ernst nehmen können. Die Sauberkeit der Schuhe soll also davon bestimmt werden, welchen Teil der beleuchteten Hälfte einer 400.000 Kilometer entfernten Felskugel wir von der Erde aus sehen können? Und nicht vielleicht davon, ob es draußen gerade regnet und ich mit meinen Tretern durch die Matschpfützen plantsche oder doch lieber zuhause bleibe? Und – mein Vater ist Schuster, ist bin also quasi Experte! – es ist dem Leder auf vollkommen egal, bei welcher Mondphase es imprägniert wird.

Der eigentlich Kalender ist dann voll mit weiteren Handlungsvorschriften. Es wird genau gesagt, wann man Blumen gießen soll und wann die Fenster zu putzen sind. Wann man eine Dauerwelle machen soll und wann die Babys abgestillt werden müssen. Wann aus dem Gartenobst Marmelade gekocht und wann staubgesaugt wird. Und irgendwie ist der ganze Kalender voll mit diesen Klischee-Tätigkeiten der Frauen. Anscheinend ist der Mond unheimlich wichtig, wenn es um Garten- und Hausarbeit geht und Frisuren und Diäten. Aber die Mondphase scheinen keinerlei Rolle zu spielen, wenn es darum geht, das Auto zu reparieren, Fußball zu spielen oder Frauen anzubaggern (oder was auch immer die entsprechen Männer-Klischee-Tätigkeiten wären). Vermutlich lässt sich psychologisch erklären, warum diese Kalender so einen dauerhaften Erfolg haben. Einerseits ist da natürlich die übliche selektive Wahrnehmung, die verhindert, dass man bemerkt, wie sinnlos die Ratschläge sind und das ein Fenster genau so sauber wird, wenn man es bei zunehmenden oder abnehmenden Mond putzt. Andererseits ist man vielleicht auch dankbar dafür, wenn man eine Anleitung für den Alltag bekommt. Gerade wenn es um Hausarbeit & Co geht, sind viele ja doch manchmal recht chaotisch, wenn sie sich selbst um alles kümmern müssen und werden aus eigenem Antrieb selten aktiv (Hey, wenn ich bei jedem Vollmond meine Fenster putzen würde, wäre das schon eine enorme Verbesserung des Status Quo!).

Natürlich ist es auch ziemlich egal, wenn Menschen sich bei der Garten- oder Hausarbeit nach den Mondphasen richten. Wenn es ihnen Spaß macht, dann sollen sie ruhig. Schadet ja nix. Aber in manchen Bereichen schadet es eben doch. Zum Beispiel wenn man im Kalender dann so etwas lesen muss:

“Verlegen sie geplante Operationen in den abnehmenden Mond, um Narben, Infektionen und Blutungen zu vermeiden. Verzichten sie auf Eingriffe an dem Körperteil, in dessen Zeichen der Mond gerade steht.”

Verzichten sie auf Eingriffe. Das ist dann schon etwas heftig. Wenn jemand eine vielleicht dringend nötige Operation verschiebt, nur weil gerade der falsche Teil des Mondes angeleuchtet wird, dann kann das schlimme und eventuell sogar fatale Folgen haben. Solche Ratschläge zu geben ist eigentlich unverantwortlich und es wundert mich – wie jedesmal bei diesem Esoterik-Kram – dass der Konsumentenschutz hier keine Notwendigkeit sieht, sich das zumindest mal genauer anzusehen. Jeder dämliche Jogurth muss sich bei der Vermarktung an mehr Richtlinien halten als die Esoteriker, die im Prinzip alles behaupten können, was ihnen gerade so durch den Kopf geht.

Aber zumindest einen guten Ratschlag hab ich im Kalender gefunden und ihn gleich in meinen persönlichen Kalender für das Jahr 2013 übertragen:

Ja, an den Weihnachtsfeiertagen überkommt mich auch des öfteren das Bedürfnis, viel zu trinken. Durchaus schon von 15 bis 19 Uhr. Jetzt hab ich immerhin eine Ausrede, um bei der nächsten Familienweihnachtsfeier schon Nachmittags mit dem Trinken zu beginnen: Steht so im Mondkalender!

Kommentare (128)

  1. #1 cimddwc
    2. Januar 2013

    Ja, diese, äh, “Ratschläge” in diesen Mondkalendern sind mitunter schon, äh, “etwas” seltsam, bestenfalls. Und immer wieder der gleiche Schrott. Als ich damals 2010 monatlich das “Beste” eines Mondkalenders verbloggt habe, hab ich auch vorzeitig aufgehört…

  2. #2 Kyllyeti
    2. Januar 2013

    “Viel trinken” verstehe ich ja noch ziemlich.

    Aber was soll eigentlich “Haare entfernen” bedeuten?

    Zum Friseur gehen? Wohnung gründlich saugen? Ganzkörperrasur durchführen? Alle Säugetiere rausschmeißen?

  3. #3 Eisentor
    2. Januar 2013

    “Gärtnern” nach dem Mondkalender soll ja den Vorteil haben das man sich immer nur auf einen Teil der Pflanzen konzentrieren muss. Es wächst zwar nicht besser aber man arbeitet entspannter.

  4. #4 Ludger
    2. Januar 2013

    Es soll aber sehr sinnvoll sein, die Ostereier am Sonntag nach dem ersten Frühjahrsvollmond zu verstecken. Wenn man es an einem anderen Sonntag tut, gibt es Ärger in der Familie.

  5. #5 Arkturus
    2. Januar 2013

    Vergiss aber dich aber nicht dich vor dem Trinken ordentlich zu rasieren, wer weiß was dann passiert! Vielleicht solltest du den hohen Rat befragen?

  6. #6 Arkturus
    2. Januar 2013

    btw, wie sieht das eigentlich noch mit den Panik-emails aus, die du drei Jahre ertragen musstest? Kommt da überhaupt noch was?

  7. #7 Florian Freistetter
    2. Januar 2013

    @Arkturus: ” Kommt da überhaupt noch was?”

    Ne, das ist vorbei. Seit dem 21.12. kamen nur noch 25 Stück an und ich bin optimistisch, dass es bald ganz aufhört. Was den Weltuntergang angeht zumindest. Emails der Form “Wird der Asteroid XYZ wirklich auf der Erde einschlagen, wie es im Internet steht?” kommen weiterhin…

  8. #8 rolak
    2. Januar 2013

    was soll eigentlich “Haare entfernen” bedeuten?

    Exzessiv flambieren, Kyllyeti, was sonst?

    btt: In zumindest einem Punkt richte ich mich auch nach den Mondphasen: Wenn ich abends/nachts spazieren gehe (mehr Ruhe, weniger grelles Licht), wähle ich nur bei nicht-komplett-bewölkt und Mond zwischen ‘halb-zu’ und ‘halb ab’ einen Abstecher in den unbeleuchteten Park, zwischen ‘halb ab’ und ‘halb zu’ kann es selbst mir lichtempfindlichem Wesen zu dunkel zwischen den Bäumen werden…

  9. #9 Toolianmax
    Ingolstadt
    2. Januar 2013

    Viele glauben anscheinend, dass das Licht des Mondes einen Effekt macht. Wissenschaftlich bewiesen und unstrittig ist aber die Wirkung der vom Mond ausgeübten Anziehungskraft.

    Deshalb hat ja der Halbmond auch nur die halbe Anziehungskraft, das “letzte Mondviertel” ensprechend nur noch 25 Prozent davon! Ist doch logisch, oder?!

    ;-))

  10. […] 2013: Der gleiche Unsinn wie jedes Jahr, Astrodicticum simplex am 2. Januar […]

  11. #11 JaJoHa
    2. Januar 2013

    Hmm, ich dachte Astronomen sind da sehr eigen, wenn es um die Sauberkeit von Glasflächen geht 😉
    Aber dank Fliegengittern sehe ich sowieso nie, wenn die Fenster voller Dreck sind

  12. #12 Liebenswuerdiges Scheusal
    2. Januar 2013

    Verzichten sie auf Eingriffe an dem Körperteil, in dessen Zeichen der Mond gerade steht.”

    Wie soll man sich das denn vorstellen? Haben Magen, Darm, Gelenke denn gar ein eigenes Sternzeichen, ein eigenes Horoskop gar? Und wie verhält sich das wenn der Mond im Fisch steht, darf man sich dann nur die Schwimmhäute entfernen lassen, oder umgekehrt?

    Fragen über Fragen….

  13. #13 Der Optimierer
    2. Januar 2013

    Damit kann man wirklich gut Geld machen mit so einem Kalender man muss nur das reinschreiben was man sowieso an bestimmten Tagen besonders an Festtagen macht und schon sieht man sich bestätigt und glaubt daran.
    Auch nicht schlecht wenn du dann an Weihnachten zwischen 15 und 19 Uhr deine Falsche Wodka trinkst dann hast du wenigstens ne Ausrede vor deiner Frau. 🙂 Schau mal in deinem Mondkalender steht es doch drin.
    Spass bei Seite das mit dem Mond ist genauso unrealistisch wie das am 21.12.12 die Welt untergehen soll.

  14. #14 Wolfgang
    2. Januar 2013

    Florian, ich habe ein Verständnisproblem mit einer Aussage in deinem Artikel “Vom richtigen Zeitpunkt: Esoterischer Unsinn über den Mond”, der hier verlinkt ist:

    Wer ein Haar oder eine Hautschuppe verliert, wird ganz minimal leichter. Und der Unterschied in der Anziehungskraft des Mondes der durch den Verlust einer Hautschuppe entsteht ist viel größer als die Gezeitenkraft, die der Mond auf den Mensch ausübt!

    Was ich nicht verstehe: Die Gezeitenkraft von der du hier redest, ist doch die Gravitationskraft des Mondes oder? Wie kannst du dann sagen, dass die Anziehungskraft des Mondes größer ist, als die Gezeitenkraft die der Mond ausübt? Oder habe ich da was falsch verstanden?

  15. #15 Wolfgang
    2. Januar 2013

    Ah ok: Ist es so? Die Gezeitenkraft ist die Differenz zwischen Gravitationskraft auf den Schwerpunkt des Körpers und Gravitationskraft auf eine beliebige Stelle. Wenn ich nun also richtig verstehe, dann ist die Änderung der Gravitationskraft, die durchschnittlich auf den ganzen Körper wirkt durch das Verlieren einer Schuppe größer, als die Gezeitenkraft auf unsere Körperoberfläche? Ich glaube ich nähere mich, aber so ganz dürfte das auch noch nicht passen 😉 Kannst du (oder andere Wissende) mir das genauer erklären? Danke!

  16. #16 Ralf Hildebrandt
    Berlin
    2. Januar 2013

    Oy, so einen ähnlichen Mondkalender (12 Monatsblätter mit komischen gephotoshoppten Monden in einer ästhetischen Landschaft) hatte ich für 2012 bekommen. Da stand für jeden Tag auch irgendwas drin. Der Mond wurde da immer so extrem vergrößert. Da fällt mir ein, daß ich noch immmer kein Himmelsjahr 2013 habe…

  17. #17 Florian Freistetter
    2. Januar 2013

    @Wolfgang: ” Kannst du (oder andere Wissende) mir das genauer erklären? Danke!”

    Es ist so: Der Mond übt eine Gezeitenkraft der Stärke X aus. Die hängt davon, wo wir uns im Verhältnis zum Mond gerade befinden. Mal ist sie stärker, mal schwächer. Angeblich soll diese Änderung der Gravitationskraft auf den Körper irgendwas bewirken. Um das zu widerlegen, habe ich folgendes Szenario vorgestellt: Ein Mensch hat ein Gewicht von G Kilogramm. Und wird vom Mond mit der Kraft K angezogen. Die Stärke der Gravitationskraft hängt von der Masse der beteiligten Körper ab. Verliert der Mensch ein Haar, dann wiegt er weniger als vorher. Deswegen ist auch die Kraft mit der vom Mond angezogen wird, geringer als vorher. Der Unterschied zwischen der Kraft K und der schwächeren Anziehungskraft beim Verlust des Haares ist nun aber größer als die Stärke X der Gezeitenkraft. Also was der Mond also angeblich durch die Kraft der Gezeiten mit dem menschlichen Körper anstellt, müsste uns auch jedesmal passieren, wenn wir ein Haar verlieren. Oder Nahrung zu uns nehmen (bzw. aufs Klo gehen…).

  18. #18 Stefan
    astroworlds.wordpress.com/
    2. Januar 2013

    Hey,

    eine bekannte hat mir mal erzählt, dass sie bei Vollmond besser schlafen kann. Und mehr auf Toilette muss. Stimmt das?

  19. #19 JW
    2. Januar 2013

    Also. wir haben uns einen hübschen “Das Mohnjahr” Kalender gestaltet. Noch ein paar mehr dumme Ideen zu den Blüten- und Knospenfotos und dann vermarkten wir das auch bei den Esos 😉
    Putzen nur bei abfallenden Blütenblättern….

  20. #20 Florian Freistetter
    2. Januar 2013

    @Stefan: “eine bekannte hat mir mal erzählt, dass sie bei Vollmond besser schlafen kann. Und mehr auf Toilette muss. Stimmt das?”

    Nachdem ich gerade einen ganzen Artikel darüber geschrieben habe, dass solche “Mond-Phänomene” Unsinn sind, lautet die Antwort wenig überraschend: NEIN!

  21. #21 nihil jie
    Aktueller Standort... Süd-Polen ;)
    2. Januar 2013

    si si… da können wir nur froh sein nicht auf dem Mars zu leben… dann hätten wir jetzt zwei unterschiedliche Mondkalender.. das würde gleich ein doppeltes Ärgernis bedeuten *gg 😀

  22. #22 Florian Freistetter
    2. Januar 2013

    @nihil jie: Oder am Jupiter – der hat immer über 60 Monde.

  23. #23 2002EL6
    2. Januar 2013

    Jetzt oute ich mich mal: ich plane meinen Urlaub immer nach der Mondphase… Bei Vollmond mache ich grundsätzlich keinen längeren Urlaub. Das liegt allerdings daran, dass ich meinen Urlaub eigentlich fast immer mit astronomischen Beobachtungen verbinde und da stört die Knolle nur… 😉

    Gruß
    André

  24. #24 nihil jie
    2. Januar 2013

    @Florian F.

    aber der Ausblick vom Jupiter auf einige seiner Monde wäre doch sicherlich ziemlich spektakulär… ich gehe jetzt mal davon aus dass man nicht alle 60 mit dem bloßen Auge sehen könnte. außer dem gibt es da noch eine Schwierigkeit mit der Bodenhaftung für einen Jupiterbewohner 😉

    wie dem auch sei… ich mag unseren Mond schon ganz gerne. ich freue mich auch immer wieder wenn ich den sehe. ich kann mich auch erinnern, dass ich als Kind mit dem Feldstecher meins Großvaters gerne drauf geschaut habe 😀 diese geringfügige Vergrößerung war damals für mich schon eine ziemliche Revelation, könnte ich behaupten… wir haben schon einen ziemlich coolen Mond

  25. #25 Stefan W.
    demystifikation.wordpress.com 22:37
    2. Januar 2013

    Da die Mondgläubigen nie angeben, wie die Mondkraft wirkt werde ich immer ganz kirre, und frage mich, ob die Wirkung bei bewölktem Himmel ausfällt, wenn man den Mond nicht sieht.

    Wenn der Mondkalender aber auch Tipps für Neumond hat, den man ja prinzipiell nicht sieht – wieso sollte dann Bewölkung die Wirkung vereiteln?

    Wenn es nicht die Sichtbarkeit ist, dann besteht die Wirkung auch tagsüber, wenn man den Mond nicht sieht, sei es, weil er überstrahlt wird, oder sei es, weil er auf der gegenüberliegenden Seite der Erde liegt? Dann wirkt er durch die Erde durch, ja?

    Schade, dass der Astronautismus so abgenommen hat, sonst könnte man auch noch einen Erdkalender für Mondfahrer herausbringen – “bei Vollerde die Mondfähre ölen” und solches.

  26. #26 Florian Freistetter
    2. Januar 2013

    Passend zum Thema: Auf Eins Festival läuft morgen um 16:20 und Freitag um 5:30 “Die Mondverschwörung”: https://www.scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2011/07/die-mondverschworung-man-muss-sich-die-erde-vorstellen-wie-einen-globus.php

  27. #27 Huebi
    2. Januar 2013

    Aus Mein Schöner Garten : bei Neumond Wurzelgemüse ernten weil da die Nährstoffe eben unten sind (der Mond zieht ja nicht so stark) und bei Vollmond alles oberirdische ernten weil der Mond die Nährstoffe nach oben zieht. Ich möchte nicht wissen wieviele das glauben 🙁

  28. #28 PDP10
    2. Januar 2013

    “Aus Mein Schöner Garten : bei Neumond Wurzelgemüse ernten weil da die Nährstoffe eben unten sind (der Mond zieht ja nicht so stark)”

    Auf den ersten Blick ist das ja auch sehr intuitiv: Mond zieht Wasser an (siehe Ebbe und Flut und so …). In Pflanzen werden Nährstoffe in den Kapillaren per Wasser transportiert. Mond spielt also eine Rolle beim Nährstoff Transport. (Typischer Deppen-Syllogismus eben).

    Richtig durch den Wind ist natürlich dabei die Unterscheidung zwischen Neu- und Vollmond ….
    Springflut, also die grösste Gezeitenwirkung ist bei SOWOHL ALS AUCH! Hrgnmpfffff-hust-hust … bin eigentlich immer noch zu erkältet um mich so aufzuregen ..

    PHYSIK! Kann das bitte den Mondgläubigen mal jemand ins Poesiealbum schreiben?

  29. #29 Johannes
    3. Januar 2013

    Toolianmax:

    “Deshalb hat ja der Halbmond auch nur die halbe Anziehungskraft, das “letzte Mondviertel” ensprechend nur noch 25 Prozent davon! Ist doch logisch, oder?!”

    Beachtenswert ist in diesem Zusammenhang auch der Effekt, den ein tief über dem Horizont stehender Mond hat. Denn erstens ist er der Erde ja offensichtlich ganz nahe und zweitens ist er riiiesig. 😉

    (Disclaimer: Nein. https://de.wikipedia.org/wiki/Mondt%C3%A4uschung )

  30. #30 Dalek
    3. Januar 2013

    Mal ganz von den wichtigen populärwissenschaftlichen Erklärungen abgesehen: der Anblick und das Licht dieses verflixten Steinbrockens auf dem Firmament _sind_ faszinierend, und zwar immer mal wieder. Ganz besonders, seit Menschen dort waren (“von wegen waren” – har har…*g*). Der täuschend riesige, rote Mond über dem Horizont etwa, den ich nur ganz selten gesehen habe, das ist ein Naturschauspiel, das haut mich jedes Mal um – schlimm, wenn es kommt, während ich auf der Autobahn am Steuer sitze 😉 Der Vollmond dito, das ist einfach ein durch seine relative Seltenheit doch faszinierendes Licht. Nicht umsonst gibt es so viele Gedichte und so manches Musikstück über das Ding da oben. Das Ganze nur auf physikalische Größen zurück zu führen mag sachlich richtig sein, hat aber ein bisschen was mit dem Hidalgo von Mancha zu tun.

    Das mit dem schlecht Schlafen während der Vollmondphase (was ich persönlich bestätigen kann, allerdings nur anekdotisch und nicht kausal) kann doch durchaus damit zu tun haben, dass es des Nachts dann recht hell wird. So ähnlich geht es doch vielen Leuten in den höheren geographischen Breiten im Sommer, wo die Nächte hell sind oder gar Mitternachtssonne scheint.

    Meine silbernen Bullets werde ich selbstverständlich weiterhin nur bei Vollmond mit aus dem Karpaten-Sturzbach geschöpften Quarzsand (im Angebot bei Manufaktum) polieren…

  31. #31 noch'n Flo
    Schoggiland
    3. Januar 2013

    @ FF:

    Einen nachgewiesenen Effekt des Vollmondes gibt es aber tatsächlich: Schlafwandler, die nicht gerade in der Grossstadt mit viel Lichtverschmutzung wohnen, wandeln während Vollmond länger und häufiger.

    Ich habe die Studie gerade nicht zur Hand, schaue aber mal, ob ich sie heute oder morgen wiederfinde.

  32. #32 Florian Freistetter
    3. Januar 2013

    @Dalek: Q”Das mit dem schlecht Schlafen während der Vollmondphase (was ich persönlich bestätigen kann, allerdings nur anekdotisch und nicht kausal) kann doch durchaus damit zu tun haben, dass es des Nachts dann recht hell wird. “

    Naja, wie im Artikel schon erwähnt, spielt das in der lichtverschmutzten Welt von heute keine wirkliche Rolle. Das Gefühl, bei Vollmond schlechter zu schlafen ist so gut wie immer selektive Wahrnehmung. Man schläft auch bei anderen Mondphasen schlechter bzw. bei Vollmond gut. Nur fällt einem das nicht auf bzw. man merkt es sich nicht.

  33. #33 Ralf
    3. Januar 2013

    …ein bisschen was scheint mir aber doch an dem Mondkalender dran zu sein, ich hatte zwar noch keine Flut in meinem Bierglas, aber Ebbe um so öfter :).

  34. #34 Johannes
    Wien
    3. Januar 2013

    Ich glaube, die meisten Menschen denken recht wenig eigenständig und brauchen für vieles Anleitung und Anstoss.
    Solche sind dann mmn. relativ empfänglich für so Esoterischen Kalender, weil diese Anleitung und Anstoss bieten und deswegen als nützlich empfunden werden.
    Weiters passiert nichts schlimmes, wenn man sich nicht daran hält.
    Hält man sich daran, dann ist das Ergebnis natürlich immer das erwartete.
    Ich finds traurig.
    Mondkalender sind halt eine der vielen Geschäftsideen, bei denen mit der Leichtgläubigkeit der Menschen Geld verdient wird.

  35. #35 Tobias
    3. Januar 2013

    @Florian:
    “Ein Mensch hat ein Gewicht von G Kilogramm.”

    ‘Tschuldige dass ich klugschei*e, aber dieser Satz enthält einen physikalischen Fehler 😉

  36. #36 Florian Freistetter
    3. Januar 2013

    @Tobias: ” aber dieser Satz enthält einen physikalischen Fehler”

    Das Körpergewicht bezeichnet die Masse eines Menschen und wird in Kilogramm gemessen.

  37. #37 Nightshifter
    3. Januar 2013

    Ich lese Florian´s Blog nur bei abnehmenden Mondphasen, mir ist aufgefallen das die Buchstaben hier dann so lustig tanzen.

    PS: ich trinke auch nur bei abnehmendem Mond, der Alkohol wird dann besser verwertet!

    😉

  38. #38 erfahrener Blödkopp
    Nordatlantisches Randmeer
    4. Januar 2013

    Also Herr Freistetter, was die Gezeiten im Mittelmeer betrifft, möchten sie doch bitte ihre Kenntnisse erweitern. Es gibt sie tatsächlich. Durch die fehlende Dusrchflussmöglichkeit natürlich nicht so ausgeprägt wie an den offenen Küsten und auch von lokalen Einflüssen wie dem Wind überlagert, werden sie dennioch feststellen können, dass der Pegelstand des Mittelmeeres, wie auch der anderer Randmeere, der Gezeitenkraft des Mondes folgt.

  39. #39 PDP10
    4. Januar 2013

    @erfahrener Blödkopp:

    Er hat ja auch nicht gesagt, dass es dort keine Gezeiten gibt, sondern es sei zu klein “um darin vernünftige Gezeiten beobachten zu können”.

    Was ich aus eigener Anschauung bestätigen kann …. Und die Küste die ich gerade im Kopf habe fiel ins Meer sehr flach ab. Man konnte die Gezeiten zwar ein bischen sehen, aber von ‘Wasser wech’ wie am Wattenmeer keine Spur ….

  40. #40 erfahrener Blödkopp
    Nordantantisches Randmeer
    4. Januar 2013

    @PDP!10
    Dort können sehr wohl Gezweiten beobachtet werden. Und es wird dort auch der Waserstand, sprich Pegel, beaobachtet. Natürlich kommt das Wasser nicht so angerauscht, wie im Wattenmeer, und der Tidenhub hat auch keine 12m wie in La Rochelle. Trotzdem ist er da.

  41. #41 Basilius
    4. Januar 2013

    @erfahrener Blödkopp
    Der letztere Teil des verwendeten Nicknames erscheint allen Lesern umso passender, je mehr Sie weiterhin so pedantisch auf einem Standpunkt beharren, gegen den es doch gar keine Widerrede gab. Darf ich vermuten, daß Sie die Kommentare nur fast so “gut” wie den Artikel selber lesen?

  42. #42 Florian Freistetter
    4. Januar 2013

    @erfahrener Blödkopp: “was die Gezeiten im Mittelmeer betrifft, möchten sie doch bitte ihre Kenntnisse erweitern. Es gibt sie tatsächlich.”

    Ist mir bekannt. Ich hab ja nicht gesagt, dass es dort keine gibt. Ich hab nur gesagt, dass man dort keine “vernünftigen Gezeiten” beobachten kann; soll heißen, dass sie nicht so ausgeprägt und mit freiem Auge sichtbar sind, wie z.B. in der Nordsee.

  43. #43 erfahrener Blödkopp
    Nordatlantiches Randmeer
    4. Januar 2013

    Es gibt da den Unterschied zwischen vernüntig beobachten und vernünftig vorhersagen. Der Tidenhub am Mittelmeer beträgt 20-30 cm und lässt sich mit einfachsten Mitteln vernünftig beäugen. Vernünftig prognostizieren lässt er sich nicht.

  44. #44 Basilius
    4. Januar 2013

    @erfahrener Blödkopp
    Wir möchten also doch auch weiterhin beim pedantischen Beharren auf dem eigenen Standpunkt verweilen. Nun ja, wenn man sonst nichts hat für das es sich zu streiten lohnt…
    -_-

  45. #45 Max
    4. Januar 2013

    Sagen Sie mal, Herr Blödkopp, haben Sie beruflich mit Ebbe und Flut zu tun? Oder wieso weiterhin das penetrante Herumgereite aufgrund einer Aussage, an der sich niemand ausser Ihnen stösst? Herr Freistetter hat doch nichts anderes sagen wollen als dass im Mittelmeer die Gezeiten nicht so offensichtlich zu beobachten sind wie an der Nordsee, bei der Sie morgens um 6 Uhr einfach mal die Küstengebiete leer antreffen können…

  46. #46 erfahrener Blödkopp
    Nordatlantische Randmeer
    4. Januar 2013

    @Basilius
    Wer streitet denn nun? Und was soll ein pedantische Beharren auf dem eigenen Standpunkt sein, wenn es sich tatsächlich um unbestreitbare Fakten handelt?
    @Max
    Von der Nordsee war im Artikel überhaupt keine Rede. Und Herr Freistetter hat gesagt, dass die Gezeitenwirkung im großen Mittelmeer so gering ist, dass sie sich nicht bernünftig beobachten lässt. Dass dem nicht so ist und ich es lediglich klarstellen wollte, kommt anscheinend einer Gotteslästerung gleich. Dann geh ich mal beichten und lege später meinen Zahnarzttermin auf den nächsten Vollmond im Sternzeichen Fliegenpilz.

  47. #47 Florian Freistetter
    4. Januar 2013

    @Blödkopp: “Und Herr Freistetter hat gesagt, dass die Gezeitenwirkung im großen Mittelmeer so gering ist, dass sie sich nicht bernünftig beobachten lässt. Dass dem nicht so ist und ich es lediglich klarstellen wollte, kommt anscheinend einer Gotteslästerung gleich”

    Meine Güte… Ok, ich erkläre es nochmal: Ja, es gibt Gezeiten im Mittelmeer (es gibt sie sogar in der Badewanne und im Bierglas). Das ist mir bekannt und ich habe nichts gegenteiliges gesagt. Aber Mittelmeerurlauber werden bestätigen können, dass man dort nicht plötzlich an den Strand kommt und kein Meer mehr antrifft, so wie in der Nordsee. Dass es möglich ist, eine Gezeitenwirkung zu sehen, wenn man weiß, wann und wo man schauen muss und dann ganz genau schaut, bestreite ich nicht. Aber das war es nicht, was ich mit “vernünftig beobachten” gemeint habe. Sondern das hier: https://scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/?p=7941 (siehe die Bilder vom Husumer Hafen ganz unten).

  48. #48 Kyllyeti
    4. Januar 2013

    Ich schlage eine Exkursion aller Blogteilnehmer ans Mittelmeer vor, um diese immens wichtige Frage endlich mal zu klären.

  49. #49 Alderamin
    4. Januar 2013

    Das Problem beim Mittelmeer ist, dass die Gezeiten dort viel kleiner sind als die Wellen üblicherweise hoch sind, da ist es in der Tat ziemlich schwierig, Tiden zu sehen.

    Die Tiden an der Norddeutschen Küste sind allerdings weltweit gesehen außergewöhnlich hoch. In der niederländischen Provinz Zeeland (Rheinmündung) geht die Nordsee vielleicht 2 Meter rauf und runter, genug, dass es auffällt, aber kein Vergleich mit Cuxhaven, wo das Meer 10 km zurückweicht und die Insel Neuwerk mit dem Pferdewagen oder zu Fuß erreicht werden kann. Auf den Kanaren sind die Tiden im Atlantik wieder geringer (vielleicht einen Meter), aber noch gut sichtbar. Auf dem Weg vom Flughafen Incheon nach Seoul in Südkorea habe ich mal ein Wattenmeer gesehen, das dem deutschen ähnelte.

    Es kommt für die Tidenhöhe halt auf die geographischen Besonderheiten an, welche bestimmen, welchen Weg das Wasser nimmt und wie weit es sich aufstaut, so wie auf die Wassertiefe und die Neigung des Küstenbodens.

  50. #50 Kallewirsch
    4. Januar 2013

    Mann, mann. Kann man die Sache mit den Gezeiten im Mittelmeer mal abhaken?
    Mein Gezeitenrechner sagt für Grado/Italien heute: Das erste Hochwasser war heute in der Nacht mit einem Pegel von 0.8m. Das darauffolgende Nedrigwasser fand um 09:25 statt. Zur Zeit steht Grado vor dem 2.ten Hochwasser mit einem Pegel von 0.5m. Und das nächste Niedrigwasser wird um 19:55 erwartet mit einem Pegel von 0.3m

    Diese Zahlen entsprechen auch ungefähr meiner Erinnerung des jährlichen Besuchs im Frühjahr in Monfalcone bei Triest, bei denen ein Tidenhub von ca 50cm (anhand eines im Wasser liegenden Betonklotzes geschätzt) mehrmals festgestellt wurde.

  51. #51 Kallewirsch
    4. Januar 2013

    Das Problem beim Mittelmeer ist, dass die Gezeiten dort viel kleiner sind als die Wellen üblicherweise hoch sind, da ist es in der Tat ziemlich schwierig, Tiden zu sehen.

    In den Marinas gehts. Ich finde das immer faszinierend über den Tagesablauf den Tidenhub zu beobachten.
    Aber stimmt schon: Im Vergleich zu anderen Gegenden ist das im Mittelmeer nix atemberaubendes.

  52. #52 Alderamin
    4. Januar 2013

    @Kallewirsch

    Stimmt, in Hafenbecken sollte es auch auffallen, da steht das Wasser ja beinahe wie in einem See. Ein halber Meter Tidenhub ist schon beachtlich für das Mittelmeer, sicherlich wieder der besonderen Topographie dieses Teils der Adria geschuldet. Auf den Balearen und an der spanischen Küste und in der Türkei sind mir hingegen nie Tiden aufgefallen. Vielleicht habe ich sie auch nur übersehen.

  53. #53 Rabbi
    4. Januar 2013

    Alderamin
    Um dort Tiden zu sehen, muss man die Gegend am Strand schon gut kennen und einige Zeit beobachten, sonst fällt das nicht auf. Kommt noch das Wetter hinzu, das oft sehr viel mehr auf die Uferlinie ausmacht als der Tidenhub.

  54. #54 JaJoHa
    4. Januar 2013

    Einige Teilchenphysiker konnten die Gezeiten sogar am LEP beobachten, weil der Tidenhub den Ring mitsamt Gebirge deformiert hat. Dann hatte man (kleine) Schwankungen für die Schwerpunktsenergie.
    https://jwenning.web.cern.ch/jwenning/documents/EnergyCal/tide_slrep.pdf
    Ist faszinierend, das ein Experiment ca 100 m unter der Erde den Mond und die Sonne “sieht”

  55. #55 Basilius
    4. Januar 2013

    @ erfahrener Blödkopp

    Wer streitet denn nun? Und was soll ein pedantische Beharren auf dem eigenen Standpunkt sein, wenn es sich tatsächlich um unbestreitbare Fakten handelt?

    Eben!
    “Es” hat ja gar niemand hier bestritten. Das haben mehrere Mitkommentatoren (und Florian selber) sogar extra bestätigt. Falls das nicht aufgefallen sein sollte, dann empfehle ich nochmaliges lesen der Kommentare.
    Deshalb werde ich fürderhin auch Kallewirschs vorzüglichen Vorschlag mit dem “abhaken” beherzigen.

  56. #56 Huebi
    5. Januar 2013

    Florian, ganz exakt ist das Gewicht eine Kraft und die wird nicht in Kilogramm gemessen. Auf dem Mond habe ich ein anderes Gewicht als auf der Erde, aber dieselbe Masse.

  57. #57 Florian Freistetter
    5. Januar 2013

    Huebi: Es gibt aber auch noch eine umgangssprachliche Bedeuuutung von Gewicht. Und ich denke nicht, dass irgendeine Gefahr bestand, dass jemand nicht verstanden hat, worum es geht…

  58. #58 Huebi
    5. Januar 2013

    Der Tidenhub kommt übrigens nicht daher, dass der Mond das Wasser nach oben zieht. Er versetzt es vielmehr in Schwingungen, so wie man mit der Hand im Waschbecken durch seitwärts Bewegungen bei der Resonanzfrequenz ganz schöne Tiden erzeugen kann und das Badezimmer ziemlich nass werden kann. Der Tidenhub ist empfindlich von Meerestiefe, Küstenlinie und den vorgelagerten Wassermassen abhängig. In einigen schottischen Fischereihäfen ist ein Hub von mehreren Metern keine Seltenheit.

  59. #59 Huebi
    5. Januar 2013

    Der OP sprach ja auch von einem physikalischen Fehler, dass umgangssprachlich beides synonym benutzt wird war im IMHO durchaus klar 🙂

  60. #60 Florian Freistetter
    5. Januar 2013

    @Huebi: “Der Tidenhub kommt übrigens nicht daher, dass der Mond das Wasser nach oben zieht. Er versetzt es vielmehr in Schwingungen”

    Also das würde ich dann doch bezweifeln. Ich hab die Gezeiten hier erklärt: https://www.scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2008/05/der-mond-die-gezeiten.php

  61. #61 Huebi
    5. Januar 2013

    Der Mond zieht schon, auch nach oben, Aber das erklärt nicht den enormen Unterschied der Tide weltweit und auch nicht den zweiten Gezeitenberg auf der anderen Erdseite. Was Resonanz ausrichten kann sollte dir eigentlich ein Begriff sein. Probiers im Waschbecken aus… Die Resonanz ist natürlich eine direkte Folge der Anziehung des Mondes, aber es ist eben nicht nur “der Zug nach oben”.

  62. #62 Florian Freistetter
    5. Januar 2013

    @Huebi: ” Was Resonanz ausrichten kann sollte dir eigentlich ein Begriff sein. Probiers im Waschbecken aus…”

    Ich weiß durchaus wie die Gezeiten funktionieren und ich weiß durchaus, dass es nicht nur der “Zug nach oben” ist. Ich verweise noch einmal auf der sehr langen Artikel, den ich zum Thema geschrieben habe: https://www.scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2008/05/der-mond-die-gezeiten.php

  63. #63 Rotschopf
    7. Januar 2013

    An dieser Stelle hätte ich da als Frau mal eine Frage, die vielleicht auch ein bisschen aus dem Fachgebiet fällt: Ist es reiner Zufall, dass sich der weibliche Zyklus bei den meisten Frauen auf 04 Wochen/28 Tage/einen Mondzyklus einstellt?

  64. #64 Lulu
    7. Januar 2013

    @Rotschopf

    Bei den meisten Frauen dauert der Menstruationszyklus zwischen 23-35 Tagen. Der Mondzyklus ist hingegen exact 29,53 Tage. Beide haben also nichts gemeinsam.

  65. #65 Florian Freistetter
    7. Januar 2013

    @Rotschopf: “: Ist es reiner Zufall, dass sich der weibliche Zyklus bei den meisten Frauen auf 04 Wochen/28 Tage/einen Mondzyklus einstellt?”

    Ja. Schau dir die anderen Säugetiere an. Die haben Zyklen, die alle möglichen Zeiträume dauern. Viel kürzer als 28 Tage oder viel länger. Das es beim Mensch gerade ungefähr 28 Tage sind, ist Zufall (und es ist ja auch nicht bei allen Frauen gleich lang. Mal dauerts länger, mal kürzer).

  66. #66 Alderamin
    7. Januar 2013

    @Rotschopf

    Außerdem dauert es von Vollmond zu Vollmond 29,53 Tage (synodische Umlaufzeit). Nur die siderische Umlaufzeit von einem Sternbild zum gleichen dauert mit 27,3 Tagen nahezu 4 Wochen, aber das ist ein viel weniger auffälliger Zyklus als der synodische.

    Der Unterschied kommt daher, dass sich innerhalb eines Mondumlaufs die Erde etwa ein zwölftel auf ihrer Bahn um die Sonne weiter bewegt hat, d.h. der Mond muss sich ein wenig weiter bewegen, um wieder bei Vollmond von der Erde aus gesehen der Sonne gegenüber zu stehen. Das ist in etwa wie beim Minutenzeiger, der den Stundenzeiger auch nur alle 1h05m27s überholt, weil letzterer sich in einer Stunde um 5 Minuten weiter bewegt hat.

    Eine etwaig wahrgenommene Synchronisation des weiblichen Zyklus mit dem Mond dürfte selektive Wahrnehmung sein, so wie die angeblich erhöhte Geburtenrate bei Vollmond. Wenn’s zufällig mal passt, prägt es sich ein, wenn’s nicht passt, vergisst man es.

  67. #67 rolak
    7. Januar 2013

    Hi Alderamin, die weibliche MondSync ist schiere Radosophie, die weibliche Sync untereinander strittig, Mond-Geburtensync inexistent. Du darfst also demnächst statt ‘dürfte..sein’ gerne zum ‘ist’ greifen.

  68. #68 Andreas
    8. Januar 2013

    Hm… hier mal ein schöner, völlig bullshitfreier Mondkalender:

    https://www.es.com/contact/resources/ES_Moon_Calendar_2013.pdf

  69. […] Florian hat sich zum Jahreswechsel Mondkalender angeschaut und erklärt mal, warum das was da drin steht Unsinn ist (DASS es Unsinn ist wird der geneigter Leser und Hörer ja schon ohnehin wissen). […]

  70. #70 jannicklas
    Heidelberg
    24. Februar 2013

    …es gibt zwischen Himmel und Erde einige Dinge, die (leider) vielen Menschen verborgen bleiben werden. Beim überfliegen der Kommentare habe ich heute wieder viele dieser Menschen – einschließlich des Autors – kennengelernt.
    Schade!!!

  71. #71 stillerleser
    24. Februar 2013

    …es gibt zwischen Himmel und Erde einige Dinge, die (leider) vielen Menschen verborgen bleiben…

    Deswegen gibt es zum Glück die wissenschaftliche Methode, um solche verborgenen Dinge zu finden. Wenn aber selbst die Wissenschaft nichts findet, kann man mit großer Sicherheit davon ausgehen dass da auch nichts ist.

  72. #72 rolak
    24. Februar 2013

    Tja, jannicklas, so ist das: Wenn Du erst einmal neben der Realität lebst, sieht alles Reale völlig falsch aus.
    Doch in zwei Ounkten hast Du recht:
    –/leider/ Menschen, die eine derart beschränkte Weltsicht wie Du haben, sind tatsächlich zu bedauern
    –/verborgen/ Na zum Glück bleiben sehr vielen Menschen die surrealen Abgründe verborgen, in denen Du Dich befindest.

  73. #73 Dietmar
    24. Februar 2013

    jannicklas ist ein hit´n run-Kommentator. Im Vorbeilaufen die Zunge rausstrecken, nichts zu bieten, sich dabei ganz toll vorkommen. Würstchen …

  74. #74 Florian Freistetter
    24. Februar 2013

    @jannicklas: “Beim überfliegen der Kommentare habe ich heute wieder viele dieser Menschen – einschließlich des Autors – kennengelernt.
    Schade!!!”

    Du darfst mir gerne konkret sagen, wo ich in meinem Artikel Fehler gemacht habe. Dann kann ich was dagegen tun. Oder wolltest nur mal eben vorbeikommen und mir mitteilen, das ich doof bin?

  75. #75 anna
    24. Februar 2013

    das erstaunliche : viele menschen aus der stadt mit wenig erfahrung im gartenbau nutzen den mondkalender. wenn etwas nicht gedeiht, könne sie ihre eigene unfähigkeit hinter einem “ich habe bei falschem mond gesät” verstecken. habe ich selbst schon erlebt.

    nach 35 jahren im ökologischen landbau und auch in der landwirtschaft kann ich mit überzeugung sagen :
    der mond hatte weder einfluss auf das gedeihen der pflanzen oder auf der tierzucht oder im gartenbau oder oder.
    ich habe meine versuche immer genau notiert.

    ich habe vier kinder..nun erwachsen..nur einer kam bei vollmond zur welt.obwohl der geburtstermin bei dreien für eine volllmondphase berechnet gewesen ist.
    der kommentar meiner alten hebamme: die kommen immer noch wann sie wollen, die stört der mond nicht.

    doch man muss sehr feinfühlig sein bei der “mondkritik”.
    die leute reagieren doch mitunter sehr gekränkt, wenn man an ihrem glauben rüttelt.
    eine bekannte von mir legt immer ihre edel- und heilsteine ins mondlicht, damit sie vom mond “aufgeladen” werden.
    sollte ich vielleicht auch mal versuchen 🙂
    sonst wird man ja noch ganz und gar desillusioniert 🙂

    und vielleicht bin ich danach ja blond 🙂

  76. #76 rolak
    24. Februar 2013

    konkret sagen, wo

    Hat er doch, Florian: Überall zwischen den Worten. Denn es geht ihm ja um die tollen Dinge, die Dir bisher verborgen geblieben sind und, wie er weiter ausführt, auch weiterhin verborgen bleiben werden. Also nicht blöd, sondern -was er mit Bedauern zum Ausdruck bringt – beschränkt. In Deinen Möglichkeiten.

    Inhaltsleere Mantras, eingesetzt wie Staken, auf daß das von ihm bewohnte Luftschloß nicht an der Realität platze..

  77. #77 Basilius
    24. Februar 2013

    @anna

    das erstaunliche : viele menschen aus der stadt mit wenig erfahrung im gartenbau nutzen den mondkalender. wenn etwas nicht gedeiht, könne sie ihre eigene unfähigkeit hinter einem “ich habe bei falschem mond gesät” verstecken. habe ich selbst schon erlebt.

    Das ist fein beobachtet, aber eigentlich gar nicht so erstaunlich. Was Du beschreibst, ist doch letztlich nichts anderes als ein Verhalten, welches von vorneherein die eigene Verantwortung an die vermeintlich höhere Instanz abgibt. Das dient dann (unbewusst?) letztlich dazu, hinterher auch gleich einen passenden Sündenbock zu haben der dann viel eher Schuld war, als die eigene Faulheit z.B. regelmässig zu gießen.
    Daß so ein oller Kalender sich dann auch gar nicht dagegen wehren kann ist schon irgendwie irre praktisch.
    ^_^

  78. #78 jannicklas
    24. Februar 2013

    …ich fühle mich bestätigt. Denn so viele “getroffene Hunde, die bellen” ist schon erstaunlich. Aber dass man gleich unter die Gürtellinie geht, habe ich nicht erwartet. Mit diesen Menschen würde ich mich gerne geistig duellieren, aber ich kämpfe nicht gegen unbewaffnete und klinke mich aus dieser Diskussion aus!

  79. #79 Florian Freistetter
    24. Februar 2013

    @jannicklas: “und klinke mich aus dieser Diskussion aus!”

    Das war zu erwarten. Du bist typisch für Dutzende andere Kommentatoren. Die kommen hier her, lassen ihren “Du bist doof und das was du schreibst auch!”-Kommentar ab und wenn man nachfragt, ob sie ihre Kritik vielleicht auch sachlich und konkret vorbringen können, verabschieden sie sich mit einer weiteren Beleidigung. Schade.

  80. #80 PDP10
    24. Februar 2013

    “Schade”

    Warum? Manche Leute sind eben nicht mal relevant genug um ein Troll zu sein …

  81. #81 Dietmar
    24. Februar 2013

    Mit diesen Menschen würde ich mich gerne geistig duellieren

    😀

  82. #82 Irene
    Freilassing
    8. März 2013

    Es ist mir immer wieder ein Rätsel, dass Menschen tatsächlich glauben können, sie seien ein hermetisch abgeschlossenenes Wunder, das von den Kräften der Natur weder tangiert noch in irgendeiner Weise beeinflusst wird. Es grüßt der große Weiße, der früher dachte, über die Erde erhaben zu sein, dann über die anderen “Rassen”, und jetzt gleich über den ganzen Kosmos.
    So viel Naivität… und das als Wissenschaft getarnt. Fast schon niedlich.

  83. #83 Florian Freistetter
    8. März 2013

    @Irene: “Es ist mir immer wieder ein Rätsel, dass Menschen tatsächlich glauben können, sie seien ein hermetisch abgeschlossenenes Wunder, das von den Kräften der Natur weder tangiert noch in irgendeiner Weise beeinflusst wird. (…) So viel Naivität… und das als Wissenschaft getarnt. Fast schon niedlich.”

    Das glaubt niemand. Schon gar kein Wissenschaftler. Es gibt Wege, auf denen uns die Umwelt beeinflusst und es gibt Wege, auf denen sie es nicht tut. Und welchen Teil des von der Sonne beleuchteten Mondes wir gerade sehen können und welchen nicht spielt eben ganz definitiv KEINE Rolle. Es mag sie zwar persönlich stören, dass das so ist. Aber das ändert halt leider nichts an der Realität. Es steht ihnen natürlich weiterhin offen, ihr Leben nach dem Mond auszurichten. Aber seien sie bitte nicht so überheblich und setzen die Grenzen ihrer Erkenntnis als Maßstab für die Allgemeinheit fest…

  84. #84 Dietmar
    8. März 2013

    @Irene:

    Es grüßt der große Weiße

    Der ist ein Waschmittel. “Weißer Riese”.

  85. #85 Stephan
    30. Juli 2013
  86. #86 Alderamin
    30. Juli 2013

    @Stephan

    Ja, wurde neulich schon aus dem Spiegel verlinkt.

    Siehe aber auch:
    https://skyweek.wordpress.com/2013/07/28/schlechter-schlaf-bei-vollmond-einige-fragen/

    Könnte ein “Nocebo”-Effekt sein. Wer kann ausschließen, dass die Probanden wussten, welche Mondphase herrscht, und einige von ihnen dann deswegen nicht gut einschliefen? Die Abweichungen in den Einschlafzeiten liegen im Minutenbereich, die Stichprobe ist klein. Kein besonders starkes Argument.

  87. #87 Dietmar
    30. Juli 2013

    Die Zahl der Probanden ist mMn nicht groß genug, um eine seriöse Aussage zu treffen. Genauso ist eine Woche im Schlaflabor ebenfalls problematisch: Wie will man die Ergebnisse dieser einen Woche gegen die in Wochen anderer Mondphasen abgrenzen?

  88. #88 Florian Freistetter
    30. Juli 2013

    @stephan: Die Studie ist nur deswegen “interessant” weil sie gute Schlagzeilen liefert und niemand von den Medien sich dazu aufraffen konnte, auch mal tatsächlich nachzulesen, was da eigentlich drin steht. Dann bleibt von den großspurigen Behauptunegn nämlich nicht viel übrig: https://skyweek.wordpress.com/2013/07/28/schlechter-schlaf-bei-vollmond-einige-fragen/

  89. #89 Kallewirsch
    30. Juli 2013

    Hmmm.
    Also, wenn ihr Anekdoten zulässt: Persönlich schlafe ich bei Vollmond besonders gut. Das liegt daran, dass vor meinem Fenster eine schöne große Kiefer steht, deren Anblick mich anscheinend beruhigt und die bei Vollmond so schöne kleine interessante Schatten auf sich selbst wirft.

    Ausserdem brauchten die Probanden im Schnitt 5 Minuten länger, um einzuschlafen, und schliefen 20 Minuten weniger lang.

    Ähm. Wie gehts euch anderen den so? Also wenn ich lediglich nur diese Variationen in meinem Schlafrhytmus haben würde, dann würde ich mich wundern. 5 Minuten später einschlafen ist weit innerhalb meiner normalen Bandbreite und von 5 bis 10 Stunden durchschlafen ist auch alles drinnen.

  90. #90 Stephan
    30. Juli 2013

    Danke, Leute. Ich dachte mir nämlich schon, dass auch die NZZ nicht davor gefeit ist, ganz viel Populärwissenschaft pseudowissenschaftlich aufzubauschen… Tststs… Was sagt ihr denn dazu? Medien-Sommerloch?

  91. #91 Stefan W.
    30. Juli 2013

    Dass es innerhalb Deiner normalen Bandbreite liegt ist aus zwei Gründen unerheblich:

    a) Selbst wenn Deine Einschlafzeit weit pendelt können kleine, mittlere Abweichungen signifikant sein. Sie sind dann intuitiv schlecht feststellbar aber mit statistischen Mitteln eben schon.

    b) Da der Mond mit seinen Phasen immer da ist kann man nicht von einer normalen Bandbreite reden. Wann soll die denn zustande kommen? Auch bei Mondphasen, ja wohl.

  92. #92 Kallewirsch
    30. Juli 2013

    Könnte ein “Nocebo”-Effekt sein. Wer kann ausschließen, dass die Probanden wussten, welche Mondphase herrscht, und einige von ihnen dann deswegen nicht gut einschliefen?

    Den brauch ich gar nicht so genau wissen. Ich bin drann gewöhnt bei offenem Fenster zu schlafen. Bei geschlossenem Fenster (wie zb. wenn ich auswärts schlafe), schlafe ich automatisch die ersten paar Nächte schlechter.

  93. #93 Alderamin
    30. Juli 2013

    @Kallewirsch

    Soweit ich gelesen hatte, konnten die Probanden den Mond vom Schlaflabor aus nicht sehen.

    Bei Neumond und klarer Nacht schlafe ich oft schlechter ein, weil ich vorher im Eiltempo die Astroausrüstung vom Balkon eingeräumt habe. Das Zeug ist schwer, man kommt außer Puste, der Blutdruck geht hoch… 😉

  94. #94 Stefan W.
    https://demystifikation.wordpress.com/
    30. Juli 2013

    Wenn das Experiment in einem fensterlosen Raum durchgeführt wurde, dann kann der Lichteinfluss des Mondes ausgeschlossen werden. Was aber ist eine Mondphase ohne Licht des Mondes (ähnliche Frage bei wolkenverhangenem Himmel)?

    Die Position d. Mondes auf einer elliptischen Bahn um die Erde?

    M.W. ist der Mond durch die elliptische Form 2x deutlich weiter von der Erde weg als der Erddurchmesser – also müsste es, wenn es eine Anziehungswirkung gäbe, 2 Phasen geben (nah, fern, nah, fern) pro Mondzyklus.

    Irgendwas auf dem Mond (ein Sender auf einer Seite, eine radioaktive Strahlenquelle), von dem was ausgeht, kann es auch nicht sein, weil er uns immer die gleiche Seite zeigt.

    Fast nie geben die Verwender von Mondmythen an, was sie für den Wirkmechanismus halten. Wenn aber jemand nicht weiß, ob es am Mondlicht liegt oder nicht liegt, dass etwas besonderes sein soll – etwa beim angeblichen Mondholz – in einer Vollmondnacht geschlagen – achtet der denn dann beim Schlagen des Holzes darauf, dass der Mond auch wirklich scheint, und nicht etwa von Wolken verdeckt ist?

    Wenn derjenige weiß, dass die wirkliche Sichtbarkeit des Mondes nicht wichtig ist – woher? Hat er es nachgemessen, eine eigene Studie gemacht? Beim Nachfragen erfährt man so meist sehr schnell, dass der andere gar nichts weiß, keine Studie kennt, nichts.

    Gut dann auch Effekte zu behaupten, aber mit negativem Vorzeichen. Vollmond wird ja meist mit angenehmen assoziiert, also keck behaupten die meisten Vollmondgeburten würden Kinderschänder und Massenmörder. Wenn dann die Gegenseite Gelegenheit bekommt Skepsis zu zeigen, aber dann einräumen müsste genauso hinterfragbar zu sein – empfohlene Strategie um nicht immer als Spielverderber dazustehen. 😉

  95. #95 Alderamin
    30. Juli 2013

    @Stefan W.

    M.W. ist der Mond durch die elliptische Form 2x deutlich weiter von der Erde weg als der Erddurchmesser – also müsste es, wenn es eine Anziehungswirkung gäbe, 2 Phasen geben (nah, fern, nah, fern) pro Mondzyklus.

    Nein, die Mondbahn liegt in erster Näherung fest im Raum (nicht wirklich, der erdnächste Punkt rotiert einmal in 8,85 Jahren um die Bahn herum), während die Phase des Vollmonds jeden Monat um 30° auf der Bahn weiter wandert, da sich die Erde mit dem Mond um die Sonne bewegt. Deswegen gibt es einmal im Jahr einen besonders großen Vollmond, einmal einen besonders kleinen. Und eine Sonnenfinsternis im Jahr ist meistens total, eine ringförmig. Man hat also Mondnähe über’s Jahr bei allen möglichen Phasen. Das einzige, was sich alleine mit der Phase ändert ist

    – die Beleuchtung
    – die Position am Himmel zu einer bestimmten Uhrzeit (höchste Stellung gegen Mitternacht)
    – aus letzterem folgt ein maximaler Tidenhub, da Sonne und Mond mit ihrer Schwerkraft entlang der gleichen Richtung ziehen (bei Neumond aber auch)

    Wenn der Vollmond eine besondere Wirkung auf Schlafende hätte, dann entweder durch einen der Faktoren oben. Oder als selbsterfüllende Prophezeihung, wenn der betreffende die Phase weiß und sich davon beeinflussen lässt.

  96. #96 Kallewirsch
    30. Juli 2013

    Was aber ist eine Mondphase ohne Licht des Mondes

    ‘Licht des Mondes’ ist schon mal falsch. Was wir sehen ist Sonnenlicht, welches vom Mond reflektiert wird. Da gibt es keinen Unterschied zu: Licht das von einem Berg reflektiert wird und wir den Berg daher sehen können; Licht das von einem Haus reflektiert wird, so dass wir das Haus sehen können, etc. etc.

    Die Position d. Mondes auf einer elliptischen Bahn um die Erde?

    M.W. ist der Mond durch die elliptische Form 2x deutlich

    Das ‘deutlich’ kannst du unter den Tisch fallen lassen. Do deutlich ist das nicht.

    … 2 Phasen geben (nah, fern, nah, fern) pro Mondzyklus.

    rechne dir mal aus, in wie fern sich die Anziehung durch den Mond pro Umlauf verändert, wenn
    * der Mond in Erdferne ist
    * der Mond in Erdnähe ist
    * die Erde so gedreht ist, dass du auf Mondseite bist
    * die Erde so gedreht ist, dass du auf der dem Mond abgewandten Seite bist.

    PS: Vollmond hat nichts damit zu tun, dass der Mond ‘am weitesten’ oder ‘am nähesten’ zu uns ist. D.h. Wenn es da einen Zusammenhang gäbe, zwischen Mondphase und Entfernung, dann würde sich der im Laufe eines Erdjahres laufend verschieben.

    Fast nie geben die Verwender von Mondmythen an, was sie für den Wirkmechanismus halten

    Das es so etwas wie eine ‘innere Uhr’ gibt, die durch die Tag/Nacht Lichtzyklen gesteuert wird, ist nicht neu. Wenn, dann höchstens die Helligkeit. Vollmondnächte sind ja immerhin so hell, dass man Zeitung lesen kann und einen Schatten wirft.

    etwa beim angeblichen Mondholz – in einer Vollmondnacht geschlagen

    Die Argumentation verläuft ja meistens so:
    “Da wird dann das Wasser speziell angezogen. Kennst du etwa nicht Ebbe und Flut” – gefolgt von einem triumphierenden Grinsen, welches dem Frager ganz schnell vergeht, wenn man mit der Gegenfrage kontert “Hast du schon mal in deiner Badewanne Ebbe und Flut beobachtet?”

  97. #97 H.M.Voynich
    30. Juli 2013

    @Stefan W.:
    “also müsste es, wenn es eine Anziehungswirkung gäbe, 2 Phasen geben (nah, fern, nah, fern) pro Mondzyklus”

    Nope. Da die Erde nicht in der Mitte der Ellipse steht, sondern in einem ihrer Brennpunkte, gibt es je nur einen erdnähsten und erdfernsten Punkt.
    Diese entfallen allerdings nur sehr sehr selten auf Voll- bzw. Neumond (etwa einmal alle 3 Jahre, wenn ich richtig gerechnet habe), womit Deine Argumentation im Prinzip intakt bleibt.

  98. #98 Dietmar
    30. Juli 2013

    @Stefan W.

    Selbst wenn Deine Einschlafzeit weit pendelt können kleine, mittlere Abweichungen signifikant sein. Sie sind dann intuitiv schlecht feststellbar aber mit statistischen Mitteln eben schon.

    Diese Signifikanz ist mit einer Woche und dreißig Probanden nicht zu erreichen.

  99. #99 Stefan W.
    https://demystifikation.wordpress.com
    31. Juli 2013

    @Aldemarin, Kallewirsch und Voynich zu Ellipsen:

    Aha – dann hatte ich das falsch in Erinnerung. Die Linie: Sonne-Mond-Erde oder Sonne-Erde-Mond, die den Tidenhub verursacht, hat auch nichts mit Vollmond zu tun und hat ja auch eine Phase von 12 Stunden, nicht 28 Tagen.

  100. #100 Stefan W.
    31. Juli 2013

    Hoppla – auf die Entertaste abgerutscht.

    Danke für den Hinweis auf das Sonnenlicht. Ich dachte immer der Mond brennt ab. Endlich verstehe ich, wieso die Astronauten nicht verbrannt sind!

    Flut und Ebbe in der Badewanne erlebt niemand, weil niemand 6 Stunden in der Wanne bleibt – das kühlt ja aus.

    @Dietmar: Ich wollte nicht behaupten und habe nicht behauptet, dass in vorliegender Studie eine solche Signifikanz festgestellt worden sei.

  101. #101 rolak
    31. Juli 2013

    ..falsch in Erinnerung. Die Linie: Sonne-Mond-Erde .. die den Tidenhub verursacht

    Es steht zu befürchten, Stefan W., daß Du noch mehr falsch in Erinnerung hast.

  102. #102 Kallewirsch
    31. Juli 2013

    Danke für den Hinweis auf das Sonnenlicht. Ich dachte immer der Mond brennt ab. Endlich verstehe ich, wieso die Astronauten nicht verbrannt sind!

    Du magst das banal finden, aber vielen Menschen ist diese simple Tatsache tatsächlich nicht klar und man muss sie darauf hinweisen.

  103. #103 Spritkopf
    31. Juli 2013

    Aus meinen Schlafgewohnheiten könnte ich nicht den Schluss ziehen, dass die verschiedenen Mondphasen irgendeinen Einfluß auf mich ausübten. Nun habe ich nicht die Untersuchungen an mir selbst durchgeführt, die Cajochen an seinen Probanden vorgenommen hat, von daher hat meine Aussage höchstens anekdotischen Wert.

    Indes scheint mir die Zahl seiner Probanden zu gering zu sein, als dass Cajochen von einem “zuverlässigen Beweis” (warum spricht er nicht von einem “Beleg”?) reden könnte, wie er es in seiner Pressemitteilung tat. Oder er ist gar auf den Fehlschluß von Korrelation = Kausalität hereingefallen. So unterliegt der weibliche Körper einem monatlichen Zyklus, der aber etwas mit hormonellen Abläufen zu tun hat und nicht damit, wie gerade der Mond steht. Was, wenn es beim Mann in Ansätzen einen ähnlichen Zyklus gäbe und dieser sich in leicht unterschiedlichen Schlafphasen manifestiert? Vielleicht liest ein Biologe mit und kann dazu eine nähere Auskunft geben.

  104. #104 Alderamin
    31. Juli 2013

    @Stefan W.

    Die Linie: Sonne-Mond-Erde oder Sonne-Erde-Mond, die den Tidenhub verursacht, hat auch nichts mit Vollmond zu tun

    Doch, das hat sie schon, nur nicht mit der Erdnähe des Mondes.

    Wenn sich die Erde zwischen Sonne und Mond befindet, steht der Mond der Sonne am Himmel gegenüber und ist demgemäß voll (und vom Mond aus ist die Erde “neu”). Steht der Mond zwischen Erde und Sonne, dann sieht man die unbeleuchtete Seite des Mondes und der Mond ist “neu”; dann ist die Erde vom Mond aus gesehen voll, denn sie steht der Sonne gegenüber. Deswegen wird der junge (oder alte, d.h. sichelförmige) Mond auch so schön von der fast vollen Erde beleuchtet, dass man den unbeleuchteten Teil in einem blassen Blauton sieht (sogen. “aschgraues Licht”).

  105. #105 T
    31. Juli 2013

    Eine Frage zur Methodik dieser neuen Studie. In dem Artikel bei Spon wird das nämlich anders beschrieben als bei der NZZ:

    Die Forscher um den Baseler Chronobiologen Christian Cajochen werteten Daten früherer Studien noch einmal in Bezug auf den Mondzyklus aus. In die Analyse flossen Informationen von 17 jungen Erwachsenen und 16 älteren Menschen ein, die mehrmals im Schlaflabor übernachtet hatten.

    D.h., aus einer großen Zahl von Probanden wählen die Schweizer nachträglich 33 aus, die angaben, schlecht geschlafen schlafen zu haben, und aus dem Umstand, dass gerade Vollmond war und sich bei diesen die Melatonin-Werte veränderten, schließen sie einen Einfluss des Vollmondes.
    Damit ist aber nicht ausgeschlossen, dass sich die Melatonin-Werte auch bei Probanden verändert haben, die bei Neumond schlecht geschlafen haben. Wurde das kontolliert? Ich vermute, die Forscher haben in den Studien nach Probanden gesucht, die bei Vollmond schlecht geschlafen haben und diesen Umstand mit den Hormonwerten verknüpft. Und ich bin mir sicher, dass man zu einem anderen Ergebnis kommen würde, wenn man alle Hormonwerte vergleichen würde.

  106. #106 Spritkopf
    31. Juli 2013

    Guter Einwand, T.

  107. #107 Gregor Hertkopf
    Dortmund
    11. August 2013

    Angeblich richtet sich auch die Gemüsemüdigkeit nach Mondphasen – wer beides hat, ist nicht zu beneiden.

  108. […] 2013: Der gleiche Unsinn wie jedes Jahr, Astrodicticum simplex am 2. Januar […]

  109. […] Über diesen esoterischen Mondunsinn habe ich ja schon oft genug geschrieben. Und – wie ich es letztes Jahr schon festgestellt habe – in den esoterischen Mondkalendern steht jedes Jahr immer nur der gleiche Quatsch drin (Und […]

  110. […] auch bei dem ganzen Vollmondkram. Dem entkommt man genau so wenig wie der Homöopathie. Die entsprechenden Ratgeber und Kalender findet man prominent platziert in jeder Buchhandlung. Und das “Wissen”, dass der Mond […]

  111. […] 2013: Der gleiche Unsinn wie jedes Jahr, Astrodicticum simplex am 2. Januar […]

  112. #112 thinkbyyourself
    nrw
    17. Februar 2015

    ich bin nun auch kein fan von diesen ratgebern, diese sind genauso verkürzt wie medizinische tips in der apotheker-rundschau. aber es sind doch die leugner des mondeinfluss’,die sich hier militant zeigen. was scherts sie überhaupt wenn andere sensibler sind. typisch neuzeitliches denken: was man nicht sieht oder nicht beweisen kann, gibt es nicht? vllt sind ja auch die parameter falsch. es verhält sich wohl so wie mit Eurem vielbesprochenen mittelmeer, der einfluss bzw die resonanz wird nicht unbedingt wahrgenommen. und diese noch von newton geprägte moderne wissenschaft ist viel zu begrenzt um solch eine komplexität wie kosmologische zusammenhänge
    zu erfassen.

  113. #113 PDP10
    17. Februar 2015

    @thinkbyyourself:

    ” was man nicht sieht oder nicht beweisen kann, gibt es nicht?”

    Genau. So einfach ist das.

  114. #114 Florian Freistetter
    17. Februar 2015

    @thinkbyyourself: “es sind doch die leugner des mondeinfluss’,die sich hier militant zeigen.”

    Was genau ist denn an meinem Artikel “militant”? Sollte es mir verboten sein, eine Meinung zu haben und sie mitzuteilen?

  115. #115 Krypto
    17. Februar 2015

    @thinkbyyourself:
    Tolles Eso-Geschwurbel, bravo!
    Du willst uns ernsthaft klar machen, dass Menschen sensibler sind als Messgeräte?
    Deine Antwort kann ich mir schon vorstellen:
    “Mit gesegnete Menschen empfangen , welche -natürlich- von keinem Messgerät detektiert werden kann…tja, liebe Wissenschaft, nun seid Ihr aber mit Eurem Latein am Ende!” 😉

  116. #116 Krypto
    17. Februar 2015

    Oops: Spitze Klammern sind böse:
    “Mit (Fähigkeit X) gesegnete Menschen empfangen (Schwingung Y), welche -natürlich- von keinem Messgerät detektiert werden kann…tja, liebe Wissenschaft, nun seid Ihr aber mit Eurem Latein am Ende!”

  117. #117 Dietmar
    17. Februar 2015

    @thinkbymyself:

    komplexität wie kosmologische zusammenhänge zu erfassen.

    Die tatsächlichen Zusammenhänge finde ich ja erheblich interessanter als die zusammenphantasierten, die ja nur dazu dienen, sich wichtig zu nehmen.

  118. #118 Stefan Wagner
    https://demystifikation.wordpress.com/2014/01/29/mondphasenstatistik/
    18. Februar 2015

    Was man nicht sieht oder nicht beweisen kann, gibt es nicht?

    Tja, da wäre zu unterscheiden, ob man etwas heute nicht beweisen kann oder prinzipiell nicht beweisen kann. Es gibt natürlich Dinge, die man erst seit wenigen Jahren beweisen kann und daher kann man damit rechnen, dass in den nächsten Jahren Dinge oder besser Aussagen beweisbar sind, die es heute nicht sind, die aber nicht prinzipiell unbeweisbar sind.

    Die Frage bezüglich des Mondes wäre was genau? Ob man den Einfluss des Mondes spürt? Welchen Einfluss genau? Dass er scheint? Nun, das Licht ist natürlich ein sichtbarer Einfluss. Wenn er von einer dichten Wolkendecke verhüllt wird? Das ist schwierig zu prüfen, weil man sich merken kann wann der letzte Vollmond war, und errechnen, wann die nächsten sind. Ein Experiment mit einem Menschen der definitiv nicht weiß, ob Vollmond ist, ist also nur sehr aufwendig zu machen.

    Wenn Du also meinst, der Mond hätte einen Einfluss: Welchen denn genau? Und woher weißt Du, dass dieser Einfluss real ist und nicht eine Selbsttäuschung? Entweder Du hast ein gutes Experiment oder Du glaubst nur an etwas an das Du glauben willst. Wieso sollen aber wir Dir glauben?

    Es gibt aber für schwache, aber globale Einflüsse, die Möglichkeit der Statistik. Wenn bei Vollmond mehr Unfälle passieren würden, dann müssten das Statistiken, die die Versicherungswirtschaft führt, zeigen. Oder Kriminalitätsstatistiken könnten es, wenn der Einfluss die Leute zu mehr oder zu weniger Gewalt brächte. Oft gehört: Geburten – nur die Krankenhausstatistiken geben das auch nicht her.

    Wenn man nicht mal ein Phänomen aufzeigen kann, das mit dem Vollmond in zeitlichem Zusammenhang steht, dann ist die Neigung, es mit Vollmond erklären zu wollen, bei Wissenschaftlern gering.

  119. #119 Dietmar
    18. Februar 2015

    Vollmond: ein mal im Monat schlafen Leute schlecht, schlafwandeln, gebären Frauen wie wild und ganz easy, wachsen die Haare besser, wenn man sie schneidet, kann man das beste Holz für Instrumente ernten. Nur uns Wissenschaftsgläubigen fällt das seit Jahrtausenden nicht auf …

    (Ironie ist heikel, ich weiß.)

  120. #120 rena
    berlin
    4. November 2016

    hallo, zufällig hier im blog gelandet. als moderner, studierter mensch glaubte ich selbstverständlich nicht an mondkräfte oder ähnlichen quatsch.
    seit 40 jahren nun richte ich mich (mitsamt meiner familie) nach den “aussaattagen” der maria thun. eher unfreiwillig, weil angeblich fortschrittlich, wurden wir dennoch im laufe der zeit immer mehr von der konstellationsforschung überzeugt. niemand, außer unsere eigene erfahrung, hat uns die schier unglaublichen zusammenhänge des irdischen lebens mit den kosmischen kräften bewiesen. wir machen acker- und landbau, tierärztliche operationen!, hausbau, holzeinschlag, flugreisen, krankenbehandlungen und überhaupt alles nur nach konstellation.
    interessant ist es doch auch, dass in vollmondnächten die new yorker polizei ihre präsenz verdoppelt. der mond bewegt unsere ozeane, da fällt es wohl nicht schwer zu glauben, dass er unsere paar liter auch bewegen kann.
    und wer nur das glaubt, was er sehen kann, dem kann ich getrost sagen: die konstellationen kann man sinnlich wahrnehmen: sehen, riechen, fühlen. ein blütentag hat dieses herrlich lichtdurchflutete leuchten, ein blatttag ist feucht und hat matten schimmer, ein wurzeltag kommt “stumpf” daher und ein fruchttag ist eher wärmlich. diesen impulsen sind die verschiedensten tätigkeiten einzufügen. wenn man’s kann – der blanke wahnsinn!
    wer’s nicht glaubt und nicht ausprobiert, der kann auch weiterhin davon ausgehen, dass die erde eine scheibe ist.

  121. #121 Steffmann
    4. November 2016

    @rena:

    Vielen Dank für dein Auftritt hier. Ab sofort schwöre ich der Wissenschaft ab. Jetzt wo ich weiss, das es Dinge gibt, die man sehen, riechen, fühlen kann. Und das auch noch an einem Blütentag !

    Sag mir mal, Du so als studierter Mensch, was passiert denn, wenn der Mond nicht mehr da ist ? So ein kurzer Umriss würde mir da schon reichen.

  122. #122 Florian Freistetter
    4. November 2016

    @rena: “da fällt es wohl nicht schwer zu glauben, dass er unsere paar liter auch bewegen kann.”

    Das schöne ist: Man muss es nicht glauben, man kann es wissen. Und exakt ausrechnen. Und macht man das, dann sieht man, wie gering die Gezeitenwirkung auf den menschlichen Körper ist. So gering, dass sie absolut keinen Einfluss haben kann. Wie gering sie ist, sieht man ja u.a. auch daran, dass man keinerlei Gezeiten in der Badewanne, dem Bierglas oder sonstwo bemerkt. Sondern nur da, wo sich die geringen Effekte summieren können. Also in großen Gewässern wie Ozeanen.

  123. #123 Captain E.
    5. November 2016

    Wenn eine Polizeitruppe für eine Vollmondnacht die Zahl der diensthabenden Kollegen verdoppelt, ist das letztlich auch nur Aberglaube. Bei Vollmond schlafen die Leute nicht schlechter als sonst, es geschehen nicht mehr Verbrechen als sonst und in den Notaufnaemen gibt es auch nicht mehr zu tun als sonst.

  124. #124 T
    5. November 2016

    Was rena da schreibt ist aberwitzig. Dass solche Leute erst betonen, modern zu sein, um dann das Gegenteil zu beweisen, habe ich schon oft beobachtet. Leider stimmt es, dass der Anteil der Akademiker unter den Abergläubischen höher ist als derjenigen mit niedrigerem Bildungsabschluß (forsa-Umfrage 2015). Insofern glaube ich ihr sogar, dass sie studiert hat. Geholfen hat es offenbar nicht. – Warum sind ausgerechnet Menschen mit Zugang zu höherer Bildung so anfällig für Bullshit?

  125. #125 user unknown
    https://demystifikation.wordpress.com/2014/01/29/mondphasenstatistik/
    5. November 2016

    der mond bewegt unsere ozeane, da fällt es wohl nicht schwer zu glauben, dass er unsere paar liter auch bewegen kann.

    Bei zunehmenden Mond sollte man nicht posten, die Großbuchstaben wollen dann nicht richtig. Sei’s drum.

    Stellt doch mal bei Vollmond einen Meßbecher mit Wasser ans Fensterbrett (Handtuch unterlegen!), gefüllt bis zum obersten Eichstrich, und seht am nächsten Morgen nach, wieviel Wasser noch drin ist, und dann erklärt mir, wer das Wasser entnommen hat. Kann jeder, der zweifelt, leicht selbst nachprüfen.

    Stärker noch als der Mond bringt es das Blut im Körper zu schwappen, wenn man geht, aufsteht, sich hinsetzt, läuft und springt. Einfacher Beweis: Gewaltverbrechen sind meist mit Bewegung verbunden.

  126. #126 rolak
    5. November 2016

    Gewaltverbrechen sind meist mit Bewegung verbunden

    Du vergißt die Schreibtischtäter, uu, die sind doch per Vorurteil definiert derart sich nicht bewegend, daß sie die Krawatte in der SchreibtischSchublade einklemmen müssen, um nicht im Schlafe vom Stuhl zu kippen.

  127. #127 Spritkopf
    5. November 2016

    @rena

    seit 40 jahren nun richte ich mich (mitsamt meiner familie) nach den “aussaattagen” der maria thun. eher unfreiwillig, weil angeblich fortschrittlich, wurden wir dennoch im laufe der zeit immer mehr von der konstellationsforschung überzeugt. niemand, außer unsere eigene erfahrung, hat uns die schier unglaublichen zusammenhänge des irdischen lebens mit den kosmischen kräften bewiesen.

    Wie genau kommst du auf das schmale Brett, dass die menschliche Erfahrung, die, wie in unzähligen Studien schon belegt wurde, extrem anfällig gegen Confirmation Bias ist, ein zuverlässiger Gradmesser sei, um dieses Thun’sche Regelwerk zu “beweisen”? Ein Regelwerk zumal, für das es nicht den Hauch einer wissenschaftlichen Grundlage gibt und welches, wenn du es mal mit echten und wissenschaftlichen Standards genügenden Tests überprüfen würdest, verschwinden würde wie Morgennebel in der warmen Vormittagssonne?

    Glaubst du ernsthaft, dass deine Pflanzen deswegen gedeihen, weil du sie ein paar Tage später bei zunehmendem Mond gesät hast und nicht, weil du aus jahrelanger Erfahrung weißt, wann sie gewässert und wann sie gedüngt werden müssen? Wirklich?

    Und wie andere schon sagten: Die Gravitationskräfte des Mondes haben allenfalls Auswirkungen auf die großen Ozeane, weil dort gigantische Wassermassen hin- und herbewegt werden. Aber schon im Mittelmeer, so groß dieses auch ist, beträgt der Tidenhub nur noch einen halben Meter. Beim Menschen ist er schon nicht mehr messbar. Und wenn du die Saat auf dem Acker ausbringst, dann spielt es gravitativ gesehen eine weit größere Rolle, ob du mit einem lütten Deutz-Traktor aus den 60er-Jahren unterwegs bist oder mit modernem Großgerät, als die Frage, ob wir nun Neumond oder abnehmenden Mond haben.

    wer’s nicht glaubt und nicht ausprobiert, der kann auch weiterhin davon ausgehen, dass die erde eine scheibe ist.

    Das sind große Worte, die du für esoterischen Schmonzes in den Mund nimmst. Verschluck dich bloß nicht.

  128. #128 noch'n Flo
    Schoggiland
    5. November 2016

    @ FF:

    Keine Gezeiten im Bierglas? O contraîre, mon ami: am Anfang herrscht immer Flut, aber irgendwann kommt zwangsläufig die Ebbe. Besonders wenn ein ausgesprochener Bierliebhaber wie Dr. Florian Freistetter in der Nähe ist.

    (scnr)