Kometen fallen aber nicht so einfach in Sterne. Wenn die chaotische Phase der Planetenentstehung abgeschlossen ist, sollten sich die übrig gebliebenen Himmelskörper – Planeten, Asteroiden und Kometen – alle auf halbwegs stabilen Bahnen befinden (ansonsten wären sie ja nicht übrig geblieben). Damit die Bahn eines Kometen instabil werden kann, muss sie von einem Planeten gestört werden. Wenn bei Beta Pictoris also Kometen in den Stern fallen, dann muss es dort auch einen Planeten geben. Und tatsächlich hat der gefundene Planet genau die Eigenschaften, die er haben muss, um das Phänomen der FEBs zu erklären. 1998 fand man auch noch bei drei weiteren Sternen (Vega, Fomalhaut and HR4796A) die typischen Anzeichen für extrasolare Planeten.
Die Jahre nach 1998 war die erste Hochzeit der Exoplanetenforschung. Die Techniken wurden immer besser und die Entdeckungen immer häufiger. Exoplaneten waren das Thema der Zeit und die Exokometen gerieten ins Hintertreffen. Jetzt aber hat man wieder begonnen, nach ihnen zu suchen und gleich sechs neue Systeme mit Kometen entdeckt. Die Sterne 49 Ceti, 5 Vulpeculae, 2 Andromedae, HD 21620, HD 42111 und HD 110411 zeigen die gleichen Anzeichen für Kometen wie auch damals Beta Pictoris.
Dank der aktuellen und noch kommenden Weltraummissionen und der immer besser werdenden Teleskope auf der Erde haben wir die Suche nach Exoplaneten mittlerweile halbwegs im Griff. In den nächsten Jahren werden wir die Zahl der entdeckten Planeten von ein paar hundert bis tausend auf ein paar zehntausend bis hunderttausend erhöhen können. Und wenn wir dann einen guten Überblick über die extrasolaren Planeten haben, wird es nötig sein, sich intensiver als jetzt dem “Kleinkram” in den fremden Sonnensystem zu widmen. Denn die Planeten sind zwar wichtig – aber nur zusammen mit Informationen über Kometen und Asteroiden können wir ein vollständiges Bild der Planetenentstehung bekommen.
Bis jetzt kennen wir nur ein System, bei dem wir alle relevanten Kompenenten statistisch ausreichend gut untersucht haben: unser eigenes Sonnensystem (in dem übrigens Ende des Jahres wieder ein großer Komet zu sehen sein wird). Wenn wir die Planetensystem aber wirklich verstehen wollen, reicht uns ein einziges Studienobjekt nicht. Wir brauchen eine möglichst breite Basis. Die Sterne haben die Menschen schon seit ein paar tausend Jahren studiert. Seit ein paar Jahrzehnten wissen wir über die Planeten Bescheid. Und wenn wir noch ein paar Jahrzehnte warten (vermutlich wird es schneller gehen), dann werden wir auch über den ganzen Rest Bescheid wissen, der da draußen so rumschwirrt!
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