Manchmal ist das Universum geradezu aufdringlich symbolisch. Zum Beispiel in diesem Bild, das von der Europäischen Südsternwarte ESO in Chile aufgenommen wurde:
Das ist kein riesiger Komet mit dunklem Schweif. Sondern die Dunkelwolke Lupus 3 und rechts daneben das, was in Dunkelwolken entsteht: neue Sterne!
Dunkelwolken bestehen aus jeder Menge Gas und Staub. Sie sind deswegen “dunkel” weil das sichtbare Licht vom Staub blockiert wird. Solche Wolken finden wir überall in der Milchstraße. In ihrem Inneren passieren tolle Dinge. Dort entstehen nämlich die Sterne. Das Gas der Wolken verdichtet sich – vielleicht ausgelöst durch die gravitativen Störungen beim Vorbeiflug anderer Sterne oder Supernova-Explosionen – und heizen sich dabei auf. Irgendwann wird es so heiß, dass Wasserstoffatome zu Heliumatomen fusionieren können. Ein neuer Stern ist geboren und beginnt zu strahlen. Anfangs steckt der Stern noch unsichtbar in seiner Dunkelwolke. Das Licht kann die Hülle aus Staub nicht durchdringen. Erst wenn er so richtig hell geworden ist, lösen sich die Wolken auf und der Stern wird sichtbar. Das liegt am Sternwind. Jeder Stern strahlt nicht nur Licht ins All, sondern einen stetigen Teilchenstrom, den Sternwind. Zusammen mit der heißen Strahlung des neuen Sterns löst der Sternenwind die Dunkelwolke auf und der Stern wird sichtbar!
Lupus 3 ist so eine große Dunkelwolke, eine Sternentstehungsregion. Sie liegt 600 Lichtjahre von der Erde entfernt. Der im Bild oben gezeigte Ausschnitt der Wolke ist 5 Lichtjahre lang, insgesamt ist die Wolke aber viel größer:
Die hellen Sterne neben der Dunkelwolke sind gerade erst entstanden und noch keine Million Jahre alt. Lupus 3 ist eine typische Sternentstehungsregion. Es gibt zwar auch riesige Wolken, in denen ein paar hundert Sterne auf einmal entstehen können. Kleinere Gebiete wie Lupus 3 in denen nur eine Handvoll Sterne entstehen, sind aber häufiger. Auch unsere Sonne wurde vor 4,5 Milliarden Jahren in so einer Dunkelwolke geboren. Aus der Dunkelheit entsteht das Licht – aufdringlich symbolisch; ich habs ja gesagt 😉
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