Der Komet PANSTARRS ist zur Zeit jede Nacht am Himmel zu sehen. Wenn er denn zu sehen ist… Es ist zwar leicht, herauszufinden, wo er am Himmel zu sehen ist. Aber ich habe ihn bis jetzt immer verpasst. Am Wochenende, als der Himmel klar war, war ich auf der Buchmesse in Leipzig und hatte keine Zeit. Und jetzt habe ich Zeit, aber das Wetter ist mies und am Himmel ist genau nichts zu sehen…
Naja, zum Glück geht es anderen besser und ich kann mir zumindest ein paar hübsche Bilder ansehen.
Obwohl “hübsch” nicht unbedingt da Adjektiv ist, das einem bei diesem Bild, aufgenommen von der Raumsonde STEREO, einfällt:
STEREO beobachtet ja eigentlich die Sonne. Die ist hier im Bild aber nicht zu sehen. Links im Bild sieht man aber einen koronalen Massenauswurf. Eine große Explosion auf der Sonne hat jede Menge Plasma ins All geschleudert. In der Mitte ist der Komet zu sehen; mit einem großen, federartigen Schweif. Und ganz rechts schließlich sieht man unsere Erde!
Das Bild sieht seltsam aus. Es wurde von SECCHI gemacht – das steht für Sun Earth Connection Coronal and Heliospheric Investigation und ist ein Paket aus verschiedenen Instrumenten an Bord von STEREO. SECCHI hat zwei Bilder kurz hintereinander aufgenommen und dann ein Differenzbild erzeugt. Dinge die sich bewegen (wie zum Beispiel koronale Massenauswürfe, die STEREO ja eigentlich erforschen soll), sind so auf dem Differenzbild mit deutlichen “Schatten” versehen und gut zu erkennen. Aber auch PANSTARRS bewegt sich und die Erde natürlich auch. Besonders der Schweif von PANSTARRS zeigt hier viele Details und Strukturen. Die vertikalen Linien gehören allerdings nicht dazu; die entstehen durch “Überbelichtung” des CCD-Chips und treten immer auf, wenn man sehr helle Objekte beobachtet.
Richtig cool – wahrsten Sinne des Wortes – ist auch das Video, das Christoph Malin gemacht hat. Er ist auf den 3050 Meter hohen Gaislachkogel im österreichischen Ötztal geklettert um von dort den Himmel zu filmen. Auf über 3000 Meter ist es natürlich im Winter besonders kalt; vor allem in der Nacht. Temperaturen von minus 25 Grad und starke Windböen konnten den tollen Film aber trotzdem nicht verhindern. Hier ist er:
Schön!
Und ich hab mich schon damit abgefunden, auch diesen Kometen zu verpassen. PANSTARRS wird ja immer schwächer und ist demnächst nur noch mit Teleskop und nicht mehr mit freiem Auge oder Fernglas zu sehen. Naja. Ich werde bis Dezember warten und hoffe auf den großen Komet ISON. Vielleicht sehe ich dann endlich mal mit eigenen Augen einen Kometen…
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