Auf meiner Radtour entlang der Saale und der Elbe habe ich nicht nur viel schöne Gegend gesehen, sondern auch nach interessanten wissenschaftlichen Phänomen gesucht. Und ich habe viel gefunden. Zum Beispiel Juveniles Wasser, ein faules Universum, seltsames Wasser, potentielle Extradimensionen, keinen intelligenten Designer, unsichtbare Sonnenstrahlen, experimentierfaule Griechen und Römer und die Überreste einer gewaltigen Katastrophe. Und heute habe ich etwas wirklich beeindruckendes gefunden!
Die Tour
Der Tag begann noch etwas bewölkt in Tangermünde. Einer wirklich schönen Stadt übrigens; die ich sicherlich noch mal in Ruhe und ausführlich besuchen werde. Es hat mir dort wirklich gut gefallen, vor allem die vielen Backsteingebäude:
Die Landschaft war heute wieder mal sehr schön, aber es gab jede Menge lange Geradeaus-Passagen, die ich nicht wirklich leiden kann. Die sind so langweilig:
In Arneburg hab ich meine Frühstückspause gemacht.
Unterwegs hab ich Napoleon getroffen.
Und jede Menge von diesen Viechern, die mir in Mund und Augen geflogen sind. Keine Ahnung, was das ist. Irgendwas nerviges.
Was ich unterwegs aber wirklich oft gesehen habe, sind Vögel! Die Flusslandschaft entlang der Elbe scheint ein richtiges Vogelparadies zu sein. Ich hab leider nicht alles fotografieren können, was ich gesehen habe und ich hab auch leider nicht alle Vogelarten erkannt. Das könnte irgendeine Art von Gans sein:
Die Landschaft mit den ganzen alten Elbarmen und überfluteten Wiesen scheint wirklich ideal für Vögel zu sein.
(und schwedische Könige):
Ich war besonders überrascht, über die vielen Störche, die man hier überall sehen konnte. Die waren vermutlich auf der Jagd nach den ganzen Fröschen, die man zwar nicht sehen, aber deutlich hören konnte.
Hab ich schon erwähnt, dass die Landschaft schön war?
Mein Weg führte heute meistens an irgendeinem Deich entlang. Von der Elbe hat man nur ab und zu etwas gesehen…
Was das für ein Vogel ist, weiß ich nicht. Es sah nicht so aus, wie ein Storch.
Nochmal Landschaft:
Und noch ein Vogel, diesmal irgendein Greifvogel.
Und dann taucht auch schon mein Tagesziel für heute auf: Wittenberge. Und hinter der Brücke wartet übrigens auch das nächste Bundesland auf mich. Nach Bayern, Thüringen und Sachsen-Anhalt radle ich nun durch Brandenburg.
Die Tour heute hat mir bis jetzt fast am beste gefallen. Das Wetter war dann doch wieder hauptsächlich sonnig und die ganzen Vögel waren eine schöne Überraschung. Ich hab aber auch noch andere Dinge gefunden.
Die Frage
Mit dem Fahrrad ist man ja oft auf diversen Feldwegen unterwegs. Da kann man dann sowas sehen:
Ok, Steine scheinen nicht besonders spektakulär zu sein. Die liegen rum, tun nichts und sind langweilig. Könnte man glauben, in Wahrheit stimmt aber nichts davon. Ok, von sich aus werden Steine tatsächlich eher selten aktiv. Aber weder liegen sie einfach nur herum, noch sind sie langweilig. Der Anblick der Steine hat mich an einen Satz erinnert, den ich mal in einem Band von “Science of Discworld” gelesen habe (ich glaube, es war Teil 3):
“Never underestimate the humble stone.”
Ja, den schnöden Stein sollte man nie unterschätzen! Da stecken jede Menge faszinierende Dinge drin. Zum Beispiel Zirconium. Dieses chemische Element trifft man im Alltag eher selten. Zumindest nicht wissentlich. Es ist aber in vielen Steinen enthalten, meistens als Zirkon, das ist ein Mineral aus Zirconium, Sauerstoff und Silicium (ZrSiO4). Zirkon ist äußerst witterungsbeständig und lebt daher meistens länger als die Steine selbst. Denn aus menschlicher Sicht mag so ein Stein wirklich nur herum liegen und nichts tun. Aber auf der Zeitskala der Steine gibt es jede Menge Action! So ein Gestein wird vielleicht irgendwann mal Teil eines Gebirges. Da liegt er dann rum und verwittert langsam. Aber nicht das (der?) Zirkon. Das bleibt übrig, selbst wenn der Stein komplett verschwunden ist. Es gelangt zurück in den geologischen Kreislauf und wird in neues Gestein eingebaut. Auch die tektonischen Aktivitäten die dabei auftreten, überlebt der (das?) Zirkon. Nur die äußerste Schicht wird ein wenig verändert. Die (ne…) Zirkon wird in einen neuen Stein eingebaut, der wieder Teil eines Gebirges wird oder einfach so irgendwo rumliegt. Der Stein verwittert, der (ich bleib bei “der”) Zirkon bleibt übrig und wird wieder zu nem neuen Stein und kriegt dabei wieder ne andere Kruste. So wie Baumringe hat auch ein Zirkon “Ringe”: der innerste Kern ist am ältesten, die äußeren Bereiche werden immer jünger und jeder “Ring” erzählt von einer neuen Wiedergeburt eines Steines.
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