Ich bin erst gestern von meinen Reisen nach Stockholm und Hamburg zurück gekommen. In Schweden und Norddeutschland war ja schönstes Sommerwetter. Bei mir zu Hause in Thüringen hat es aber ständig geregnet und viele Flüsse sind über ihre Ufer getreten. Ich habe mir die Lage in Jena heute mal angesehen. Und es sieht schon ein wenig dramatisch aus. Das Stadtzentrum von Jena liegt zwar ein Stück abseits der Saale, aber in der Nähe des Flusses ist es doch ein wenig beunruhigend. In meinen acht Jahren in Jena habe ich so etwas wie heute zumindest noch nicht gesehen…
Schon auf dem Weg zur Saale ist Wasser, wo normalerweise kein Wasser sein sollte. Zum Beispiel hier an der Ecke Stadrodaer Strasse/Knebelstrasse, kurz vor dem Bahnhof:
Direkt am Bahnhof hat die Saale schon fast das Niveau der Brücke erreicht:
Der Paradiespark selbst steht teilweise schon ziemlich tief unter Wasser:
Die Wege im Park sind jetzt kleine Bäche:
Die Strandbar an der Saale ist aber zumindest – noch – geöffnet:
Komplett überschwemmt ist aber der Sportplatz im Park. Hier strömt das Wasser regelrecht über den weg und hat ihn knietief überschwemmt:
Hier ist das ganze nochmal als Video:
Auch weiter Richtung Süden sieht es nicht besser aus:
Das Fußballstadion des FC Carl-Zeiss Jena ist ein einziger See:
Weiter Richtung Süden bin ich dann nicht mehr gefahren aber da soll es auch nicht gut aussehen. Das Gewerbegebiet in Göschwitz steht unter Wasser und die Autobahnabfahrten sind auch bis auf eine alle gesperrt.
Ich wollte dann noch sehen, wie es in Jena-Nord aussieht. Das hier ist der schöne Saale-Strand; eigentlich ein toller Platz, um im Sommer zu grillen oder einfach nur rumzuliegen:
Die Griesbrücke wird vermutlich bald komplett unter Wasser sein. Und dann werden auch die stark befahrene Löbstedter Strasse und das dort gelegenen Einkaufszentrum, das Autohaus und die Tankstelle Probleme bekommen. Da steht das Wasser schon auf der anderen Straßenseite und es fehlt nicht mehr viel…
Weiter Richtung Norden ist die Bootsanlegestelle beim Schwimmbad jetzt zu einem Drive-In geworden
Und das Freibad selbst steht ebenfalls unter Wasser – was vermutlich bedeuten wird, dass die Renovierung nicht nur mit der schon angekündigten Verspätung Ende Juli abgeschlossen sein wird, sondern noch später. Und dass Jena in diesem Sommer weder ein betriebsfähiges Freibad, noch ein betriebsfähiges Hallenbad haben wird…
Ich wollte dann noch sehen, wie es den Kleingärten in Jena-Nord geht:
Aber der Weg dorthin, der eigentlich schon ein Stück abseits der Saale liegt, war mir dann doch ein wenig zu überflutet. Nachdem mir das Wasser schon fast bis zum Bauch stand, habe ich wieder umgedreht. Gefährlich war es zwar nicht; die Saale war weit genug entfernt und das Wasser still und ohne Strömung. Aber es war eiskalt und kenne die Wege in der Gegend. Die sind voller großer und tiefer Schlaglöcher und ich hatte keine Lust, in einem davon zu stolpern und noch nasser zu werden…
Auf der Rückfahrt habe ich dann auch die ersten Sandsäcke gesehen. Ich hoffe für die Bewohner der Wiesenstraße, dass das Wasser nicht noch weiter steigt. Es hat allerdings gerade wieder zu regnen begonnen…
Ich hoffe sehr, dass die Lage nicht noch dramatischer wird und das auch anderswo die Pegel nicht weiter steigen. Die Schulen und Kitas der Stadt bleiben jedenfalls morgen und übermorgen geschlossen, da viele Straßen derzeit nicht befahrbar sind und man ein Verkehrschaos vermeiden möchte. Es scheint derzeit schwer bis unmöglich zu sein, mit dem Auto nach Jena bzw. aus Jena heraus zu kommen… Und der Wasserstand steht kurz davor, das Niveau vom Hochwasser 1994 zu erreichen. Aktuelle Informationen gibt es bei der Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie.
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