Letztes Jahr im Sommer hat die Mathematik/Physik-Lehrerin Bettina hier im Blog über ihren Ausflug zum CERN berichtet. Und auch die diesjährigen Sommerferien hat sie wieder zur Weiterbildung genutzt. Netterweise hat sie auch wieder einen Gastbeitrag geschrieben, in dem ihr erfahren könnt, was man als Lehrer im Sommer so alles lernen kann und wie man das gelernte in der Schule einsetzt. Hier gehts los:
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Bereits letzten Summer durfte ich auf Florians Blog über meinen Aufenthalt am CERN berichten. Diesen Sommer bin ich auch sehr umtriebig.
Anfang August besuchte ich die „Discover the COSMOS“ Summerschool in Volos, Griechenland (Wie ich letztes Jahr erfahren habe, gibt es jede Menge EU Projekte, bei denen Wissenschaftler versuchen aktuelle Physikinhalte für SchülerInnen aufzubereiten. In dieser Sommerschule wurden den LehrerInnen aus verschiedenen europäischen Ländern (Portugal, Spanien, Großbritannien, Grönland, Deutschland, Rumänien, Ungarn, Griechenland, Estland und Österreich) neue Projekte und e-Science Tools für den Unterricht näher gebracht.
Ein Produkt dieses Projekts ist die Datenbank des „Discover the Cosmos“ Projekts. Darin findet man viele Unterrichtsentwürfe zu Themen aus Astrophysik und Hochenergiephysik. Die Unterrichtsideen basieren auf dem Forschenden Lernen (Inquiry Based Science Education) und sind meist in vielen verschiedenen Sprachen zu finden.
Ein e-Science Tool, das ich hier vorstellen möchte, ist das „Faulkes Telescope Project“. Dabei handelt es sich um zwei 2m Roboterteleskope, die in Australien und Hawaii positioniert sind. Warum gerade dort? Natürlich hat man dort sehr gute Beobachtungsbedingungen, aber der ausschlaggebende Grund ist, dass man von Europa aus untertags (im Schulunterricht) astronomische Beobachtungen machen kann. Ursprünglich nur für britische Schulen gedacht, können mittlerweile Schulen aus allen europäischen Ländern dort beobachten.
Anleitungen, wie man mit diesen Teleskopen beobachtet, gibt es auf der Homepage der Teleskope. Außerdem gibt es einen Simulator, der sehr hilfreich ist, weil man hier die Steuerung der Teleskope üben kann. Das wichtigsten allerdings ist die Auswahl des Objekts und in welchem Filter und wie lange man dieses Objekt beobachten soll. Dafür gibt’s natürlich auch Tipps und Anleitungen. Sehr hilfreich ist hierbei die gratis Software Stellarium, die Florian auch immer wieder erwähnt. Hier kann man den Ort und den Zeitpunkt der Beobachtung einstellen und ein geeignetes Objekt suchen.
Und nach der Beobachtung? Entweder man verwendet die gemachten Aufnahmen oder, wenn z.B. das Wetter schlecht ist, auch die frei zugänglichen Archivaufnahmen. Damit kann auch wirklich Wissenschaft machen. Zum Beispiel Asteroiden entdecken oder interagierende Galaxien untersuchen. Interessante Objekte werden vorgeschlagen. Es sind bereits Schulen in wissenschaftlichen Artikeln als Koautoren vorgekommen.
Weitere Teleskope werden in den folgenden Monaten noch dazukommen. Diese befinden sich im Las-Cumbras-Network.
Andere Anwendungen sind zum Beispiel HYPATIA. Hier werden echte Daten des ATLAS Detektors am CERN verwendet. Die SchülerInnen können hier Teilchen bestimmen und mit den Messdaten arbeiten. Darüber habe ich bereits kurz letztes Jahr geschrieben.
Es war für mich wieder toll Kolleginen und Kollegen aus den verschiedensten Ländern zu treffen (zwei davon kannte ich schon vom CERN) und sich mit ihnen auszutauschen, über den Unterricht aber auch über den Alltag in ihren Ländern. Die entwickelten Ideen für den Unterricht waren auch wirklich spannend. Einiges davon möchte ich gerne ausprobieren.
In Volos fand übrigens auch die internationale Astronomie- und Astrophysikolympiade statt. Eine tolle Idee für interessierte SchülerInnen. In Österreich und Deutschland muss sich der Wettbewerb erst etablieren.
Wenn hier einige Physiklehrer bzw. –lehrerinnen mitlesen und auch bei so einer Sommerschule teilnehmen möchten, habe ich hier ein paar Ratschläge:
Schaut euch bei der virtuellen Schule mal die EU Projekte an und sucht nach Sommer- oder Winterschulen und durchforstet die Comeniusdatenbank nach interessanten Fortbildungen. Macht bei Wettbewerben, die die Projekte veranstalten, mit!
Bald wird ein weiterer Bericht von mir folgenden, da ich mittlerweile schon von einem weiteren „Teacher Training“ zurück bin. Dieses Mal bei ESA in den Niederlanden, genauer, bei ESTEC in Noordweijk.
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