Einstein zog eigentlich “nur” die logische Schlussfolgerung aus diesen Gleichungen. Lichtgeschwindigkeit ist Lichtgeschwindigkeit. Sie ist immer gleich, egal in Bezug auf was. Egal wer das Licht beobachtet: es wird immer mit der gleichen Geschwindigkeit beobachtet werden. Licht wird nicht schneller, wenn sich die Lichtquelle bewegt. Aber das hat Konsequenzen für Raum und Zeit. Denn Geschwindigkeit ist ja nichts anderes, als eine Entfernung geteilt durch eine Zeit. Zum Beispiel “Kilometer pro Stunde”. Wenn aber nun die Lichtgeschwindigkeit immer und überall konstant gemessen wird, selbst wenn sich zwei Beobachter mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten bewegen, dann können Raum und Zeit nicht mehr absolut sein. Wenn beide Beobachter das gleiche messen, klappt das nur, wenn die Zeit für sie nicht mehr gleich schnell vergeht. Zeit ist relativ und hängt davon ab, wie schnell sich jemand bewegt. Es gibt keine allgemeingültige, absolute Zeit. Raum und Zeit sind sind untrennbar miteinander verbunden und jede Bewegung durch den Raum verändert den Fluss der Zeit. Je schneller man sich durch den Raum bewegt, desto langsamer ist die Bewegung durch die Zeit. Nur die Bewegung durch die kombinierten Raumzeit selbst bleibt immer konstant.
Einsteins Erkenntnisse – und seine spätere Arbeit über den Zusammenhang zwischen Gravitation und Zeit – haben unser Weltbild revolutioniert. Das Universum ist nicht mehr das simple, deterministische, mechanische Uhrwerk, das es früher war. Es ist viel komplexer aber auch viel fantastischer, als wir es uns vorgestellt haben. Vergehen tut die Zeit aber immer noch und da ich morgen wieder eine lange Fahrt durch den Raum vor mir habe, mache ich jetzt am besten Schluss. Ich bin schon gespannt, was die Zeitreise morgen zu bieten hat.
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