Einstein zog eigentlich “nur” die logische Schlussfolgerung aus diesen Gleichungen. Lichtgeschwindigkeit ist Lichtgeschwindigkeit. Sie ist immer gleich, egal in Bezug auf was. Egal wer das Licht beobachtet: es wird immer mit der gleichen Geschwindigkeit beobachtet werden. Licht wird nicht schneller, wenn sich die Lichtquelle bewegt. Aber das hat Konsequenzen für Raum und Zeit. Denn Geschwindigkeit ist ja nichts anderes, als eine Entfernung geteilt durch eine Zeit. Zum Beispiel “Kilometer pro Stunde”. Wenn aber nun die Lichtgeschwindigkeit immer und überall konstant gemessen wird, selbst wenn sich zwei Beobachter mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten bewegen, dann können Raum und Zeit nicht mehr absolut sein. Wenn beide Beobachter das gleiche messen, klappt das nur, wenn die Zeit für sie nicht mehr gleich schnell vergeht. Zeit ist relativ und hängt davon ab, wie schnell sich jemand bewegt. Es gibt keine allgemeingültige, absolute Zeit. Raum und Zeit sind sind untrennbar miteinander verbunden und jede Bewegung durch den Raum verändert den Fluss der Zeit. Je schneller man sich durch den Raum bewegt, desto langsamer ist die Bewegung durch die Zeit. Nur die Bewegung durch die kombinierten Raumzeit selbst bleibt immer konstant.

Einsteins Erkenntnisse – und seine spätere Arbeit über den Zusammenhang zwischen Gravitation und Zeit – haben unser Weltbild revolutioniert. Das Universum ist nicht mehr das simple, deterministische, mechanische Uhrwerk, das es früher war. Es ist viel komplexer aber auch viel fantastischer, als wir es uns vorgestellt haben. Vergehen tut die Zeit aber immer noch und da ich morgen wieder eine lange Fahrt durch den Raum vor mir habe, mache ich jetzt am besten Schluss. Ich bin schon gespannt, was die Zeitreise morgen zu bieten hat.

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Kommentare (8)

  1. #1 Toni
    3. September 2013

    Apropos Licht.

    Licht und die Erleuchtung spielen ja bekanntlich auch in der Bibel ein zentrale und absolut herausragende Rolle. Licht ist dort sogar das erste Schöpfungswerk Gottes.

    Über diesen Gott der Bibel, der sich Jahwe nennt, was man am besten mit “der ewig (für dich = den Menschen) Da-Seiende” übersetzt, heißt es auch das Licht sein Kleid wäre.

    Der Psalmist schreibt: (104,1-2) „Licht ist dein Kleid, das du an­hast. Du breitest den Himmel aus wie ei­nen Teppich..“ (139,5) “Von allen Seiten um­gibst du mich und hältst deine Hand über mir“.

    In dem Sinne weiterhin gute Fahrt und noch recht sonnige, lichtdurchflutete Tage, die ja jetzt kommen sollen.

    Gruß

  2. #2 Toni
    3. September 2013

    Und später dann sagt Jesus, wieder mal völlig unbescheiden in dem Kontex über sich:

    “Ich bin das Licht der Welt.
    Wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis,
    sondern wird das Licht des Lebens haben.
    Johannes 8, 12

    So gehe jetzt auch noch raus zum Wandeln im Licht.

  3. #3 Florian Freistetter
    3. September 2013

    @Toni: OK, da du anscheinend schon wieder keine eigenen Kommentare schreiben kannst sondern nur mit Zitaten aus der Bibel um dich schmeisst, fliegst du hier wieder raus. Die Bibel hab ich selbst gelesen; da brauch ich keinen, der mir mein Blog damit vollspammt.

  4. #4 Manu
    weit weg von Ulm
    3. September 2013

    Stimmt schon, in Ulm ist wenig Einstein zu finden, der übrigens 1880 schon weggezogen ist (nicht 1980 🙂 ).
    das liegt vielleicht da dran, dass die Uni Ulm eigentlich Einstein-Universität heißen sollte, aber die Erben von Herrn Einstein ihr ok nicht geben wollten (soweit ich weiß). Vielleicht wollte darauf hin die Stadt Ulm sich nicht noch mehr Abfuhren einholen?

  5. #5 Florian Freistetter
    3. September 2013

    @manu das mag schon sein. Aber für ein science center zur Relativitätstheorie oder so was in der Art braucht man die Zustimmung der Erben sicher nicht… da hätte man schon was machen können.

  6. #6 Bjoern
    3. September 2013

    Unbedingt noch ins Ulmer Münster reinschauen! Das dürfte die einzige Kirche der Welt sein, bei der sich in einem Fenster nicht nur Porträts einiger bekannter Physiker finden (auch Einstein), sondern sogar Formeln…

    https://www.rsw.schule.ulm.de/projektum/verheissf04.htm

  7. #7 Florian Freistetter
    3. September 2013
  8. […] Eisenzeit in Donaueschingen, die astronomischen Grundlagen des Kalenderwesens in Sigmaringen und die Relativität in Ulm entdeckt. Aus der baustellenverseuchten Stadt bin ich heute morgen gerne wieder aufgebrochen und […]