Die Sonne hat derzeit den Höhepunkt ihres aktuellen Aktivitätszyklus erreicht. Das heißt nicht, dass sie heller oder heißer wird, sondern bezieht sich auf die magnetische Aktivität in ihrem Inneren. Die ist mal stärker und mal schwächer und die Dauer eines Zyklus beträgt ungefähr 11 Jahre (ich hab das hier ausführlich erklärt). In Zeiten hoher Aktivität ist das geladene Plasma aus dem die Sonne besteht etwas unruhiger als sonst; und ab und zu gibt es große Entladungen, die Plasma weit ins Weltall hinaus schleudern. Solche koronalen Massenauswürfe kommen während des solaren Maximums häufiger vor als sonst.
Das Bild das die europäische Raumfahrtagentur ESA heute veröffentlicht hat, stammt aber noch aus der Zeit des letzten Maximums der Sonne und wurde am 4. Januar 2002 vom Sonnenbeobachtungssatelliten SOHO aufgenommen. Es zeigt einen gewaltigen Ausbruch, bei dem Millionen Tonnen an Gas mit Geschwindigkeiten von Millionen Kilometer pro Stunde ins All hinaus geschleudert werden:
Das sind natürlich nicht die echten Farben der Sonne. Die Farben geben die Dichte des Materials an: dort wo sich besonders viel Material befindet ist das Bild weiß/gelb; die weniger dichten Regionen sind rot/blau. Die Sonne selbst wurde in diesem Bild ausgeblendet, damit ihr Licht die Struktur der Filamente des koronalen Massenauswurf nicht überstrahlt. Als Größenvergleich wurde ein im ultravioletten Bereich aufgenommenes Bild nachträglich eingefügt.
Der Massenauswurf ist zwar enorm spektakulär und wirklich riesig – war aber für die Erde ungefährlich. So wie SOHO blicken wir von der Erde aus ja direkt auf die Mitte der Sonnenscheibe im Bild. Wenn die Eruption also das Plasma seitlich ins All schleudert, dann wird es uns nicht treffen.
Ein ziemlich cooles Bild – und nicht umsonst Teil der “The Sun as Art”-Collection die von SOHO damals veröffentlicht worden ist.
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