Gibt es irgendwo außerhalb der Erde intelligentes Leben (spart euch die üblichen Witze…)? Und wenn ja: wie finden wir es beziehungsweise wie treten wir in Kontakt? Wie wahrscheinlich die Existenz außerirdischen Lebens ist, wissen wir leider noch nicht. Aber es gibt jede Menge originelle Vorschläge, wie man es finden könnte. Aber was machen wir, wenn wir es doch irgendwann finden sollten? Wir können ja nicht so einfach zu anderen Sternen fliegen. Oder vielleicht doch? Lohnt es sich überhaupt, jetzt irgendeine teure Mission zu starten, die vielleicht 100 Jahre oder länger zum nächsten Stern braucht, wenn dann in 50 Jahren der Hyper-Mega-Antrieb erfunden wird, mit dem wir in 10 Tagen beim nächsten Stern ankommen?
Über diese Frage geht es in der aktuelle Folge von SciShow (übrigens: Der angesprochene Planet von Alpha Centauri existiert vermutlich gar nicht):
Ich bin ja eher skeptisch, was die interstellare Raumfahrt angeht. Sie scheint nahezu unmöglich zu sein. Und daran ändern auch die ganzen Hypothesen über Warp-Antriebe, Wurmlöcher und ähnliches nicht viel. Es gibt zwar entsprechende theoretische und wissenschaftlich seriöse Arbeiten zu solchen Themen. Aber am Ende stellt sich dann immer heraus, dass man für die Verwirklichung solcher Antriebe irgendeine “exotische Materie” benötigt von der niemand weiß, was das eigentlich sein soll oder ob es so ein Zeug überhaupt gibt. Oder man benötigt mehr Materie als im Universum vorhanden ist. Klar – niemand weiß exakt, was die Zukunft bringt und vielleicht entdeckt ja wirklich irgendwer mal irgendwas. Aber ich fürchte, wir haben uns zu sehr durch die Science-Fiction beeinflussen lassen.
Kaum eine Sci-Fi-Geschichte in Film, Fernsehen oder Literatur kommt ohne irgendeinen “besonderen” Antrieb aus, der die schnelle Reise zwischen den Sternen ermöglicht. Das ist auch logisch, denn kein Mensch würde einen Film sehen wollen, in dem Raumschiffe Jahrhunderte und Jahrtausende lang durchs Nichts fliegen. Aus dramaturgischen Gründen mussten die Science-Fiction-Autoren entsprechende “Abkürzungen” erfinden. Aber ich denken, der jahrzehntelange Gebrauch von Warp-Antrieb, Hyperraumportalen und Wurmlöcher in der Science-Fiction hat uns in der Hinsicht etwas zu optimistisch gemacht. Die wenigsten Menschen haben eine Ahnung davon, wie verdammt groß das Universum tatsächlich ist. Und leider hat das Universum eine eingebaute Geschwindigkeitsbegrenzung die sich nicht so leicht umgehen lässt… So wie jeder andere würde ich mir zwar auch eine schnelle Methode für die Reise zu den Sternen wünschen. Aber als Astronom weiß ich auch, dass die Realität nicht so einfach funktioniert wie die Handlung in einem Science-Fiction-Film.
Nichts spricht gegen die Reise zu den Sternen. Es ist durchaus möglich und wir wären vermutlich technisch jetzt schon dazu in der Lage. Aber es wird keine schnelle Reise sein! Wir müssten uns darauf einstellen, viele Generationen lang unterwegs zu sein. “Maximum Warp!” gibts nur in der Science-Fiction…
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