Heute ist Halloween! Und aus astronomischer Sicht habe ich diesen Tag hier im Blog schon mehr als ausführlich behandelt. Die Halloween-Themen neigen sich langsam dem Ende zu und darum gibt es heute nur ein paar Links auf vergangene Artikel, Ärger über die Kirche und Bilder von Kürbissen.
Aus astronomischer Sicht gab es in den vergangenen Jahren einiges zum Thema “Halloween” zu sagen:
- Der astronomische Ursprung von Halloween: 2010 habe ich den astronomischen Ursprung des Halloweenfests beschrieben und erklärt, was die sogenannten cross-quarter-days sind.
- Geister im Universum: 2011 habe ich über wissenschaftliche Arbeiten geschrieben die sich mit dem “schwarzen Universum” beschäftigen und den darin gefangenen “Geistern”.
- Die Astronomie der Monster: 2012 gab es einen Überblick über die “Monster” in der Astronomie – und von denen gab es erstaunlich viele…
Und vermutlich werde ich auch diesmal wieder den einen oder anderen Leser haben, der sich fürchterlich über Halloween aufregt und meint, man dürfe dieses böse amerikanische Kommerzfest nicht auch noch Deutschland übernehmen lassen. Wie immer empfehle ich an dieser Stelle die Lektüre des Artikels “Halloween. Ein Leitfaden für die Nacht der Kinder” aus dem Blog “USA erklärt”. Dort steht unter anderem:
“Halloween ist also ein Kinderfest ohne ideologischen Hintergrund. So etwas ist selten: Das oberflächlich mit Halloween verwandte Karneval ist auch für Erwachsene, wie die Schnapsleichen in den Straßen bezeugen, und andere Feste – selbst Thanksgiving in den USA oder Sankt Martin in Deutschland – schleppen zumindest eine moralisch erbauende Hintergrundgeschichte mit sich herum. Halloween nicht. Es soll nicht an irgendwas erinnern, zu irgendwas mahnen oder gar irgendwen betrauern. Es geht um glückliche Kinder.”
Feiern ohne religiösen Hintergrund passt natürlich einigen Gläubigen nicht und so gibt es jedes Jahr die üblichen Proteste von religiöser Seite. Margot Käßmann nennt Halloween einen kommerziellen Humbug den sie nicht ernst nehmen kann. Interessant auch, was bei RP-Online gestern zu lesen war:
“Die Nordkirche hat “Lutherbonbons” und “Lutherkekse” erfunden, mit denen laut Werbetext “Christen Süßes geben” können “und zugleich an die Bedeutung des 31. Oktober als Reformationstag erinnern”. Sechs Tonnen würden jährlich verschickt, heißt es.”
Wenn man schon nicht mitfeiern will, dann will man wohl zumindest ein wenig missionieren… Das ist übrigens auch die Taktik des Bistums Essen, das gar ein Erste-Hilfe-Paket für die Haustür bereitstellt mit dem sich gläubige Christen dem Ansturm der Kinder entgegenstellen und ein wenig missionieren können.
Völlig absurd ist die Reaktion der Kirche in Russland. In Sibirien wurden Halloween-Partys in Schulen verboten. Warum? Weil der “mystischer Charakter und die Verbreitung des Totenkults” die Kinder negativ beeinflussen würde, sagt die russisch-orthodoxe Kirche. Genau! Die Kinder sollen lieber in der Kirche sitzen und sich dort die ans Kreuz genagelte Leiche von Jesus anschauen anstatt sich mit irgendeinem fiesen Totenkult zu beschäftigen!
Aber bevor man sich jetzt zu sehr über die rückständigen Russen aufregt, dann sollte man bedenken dass die Kirche auch in Deutschland den Menschen immer noch vorschreiben darf, wann sie Spaß haben können und wann nicht. Immer noch gibt es Feier- und Tanzverbote an religiösen Feiertagen und immer noch werden sie durchgesetzt.
Ich lasse mir von der Kirche den Spaß an Halloween jedenfalls nicht verderben. Ich hab die Gelegenheit mal wieder genutzt um ein wenig zu basteln. Die Sache mit den ausgehöhlten Kürbissen gefällt mir an Halloween ja am besten. Dieses Jahr habe ich zwei Laternen geschnitzt:
Was habt ihr so gebastelt? Ich sollte im nächsten Jahr mal einen astronomischen Kürbisschnitzwettbewerb veranstalten…
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