Man kann es gar nicht oft genug sagen: 1) Impfen verursacht keinen Autismus. 2) Impfen ist keine böse Verschwörung. 3) Impfen ist wichtig. 4) Impfen verhindert, dass Menschen sterben!
Es ist eigentlich absurd, dass so ein revolutionäres und fundamental wichtiges medizinisches Konzept wie die Impfung mittlerweile so ein schlechtes Image hat. Früher starben die Menschen zu Hunderttausenden an allen möglichen Krankheiten: Pocken, Keuchhusten, Tetanus, Kinderlähmung und so weiter. Heute sind Todesfälle durch diese Krankheiten zumindest bei uns in der industrialisierten Welt enorm selten geworden und der Grund dafür ist die Impfung. Und trotzdem die Impfung wahrscheinlich mehr Menschen das Leben gerettet hat als jede andere medizinische Therapie hat sie mittlerweile einen schlechten Ruf. Grund dafür sind die Propaganda von Seiten der Esoteriker, Verschwörungstheoretiker und Pseudomediziner. Aber auch Unwissen darüber, was eine Impfung überhaupt ist.
Impfen wird oft als unzulässiger Eingriff in den eigenen Körper gesehen: “Jemand steckt was in meinen Körper was da nicht hingehört und tut seltsame Chemikalien in den Körper, die da von selbst nicht reinkommen”. Aber man muss sich nur überlegen, was da wirklich passiert. Eine Impfung ist im Prinzip nichts anderes als ein Trainig für das Immunsystem. Es kommt ständig irgendein Zeug von außen in unseren Körper dass da nicht rein soll. Mikroben, Bakterien, Viren, und so weiter. Unser Körper hat eine Abwehr für diese Eindringlinge entwickelt; muss aber vorher wissen, womit er es zu tun hat. Wenn da jetzt also irgend so ein fieses Bakterium kommt und uns befällt, dann kennt sich das Immunsystem erstmal nicht aus. Wir werden krank und erst wenn das System gelernt hat, mit den Bakterien umzugehen werden sie bekämpft und wir wieder gesund. Manchmal aber braucht das Immunsystem zu lange um zu lernen und wir sterben in der Zwischenzeit. Sind wir aber gesund und tauchen die gleichen Bakterien nochmal auf, dann weiß das Immunsystem von Anfang an Bescheid und wir werden gar nicht erst krank.
Eine Impfung dient dazu, dem Immunsystem ein paar der Erreger in für den Körper ungefährlicher Form vorzustellen. Das System kann sich stressfrei auf den Ernstfall vorbereiten und die Erreger in Ruhe kennen- und bekämpfen lernen.
Natürlich gibt es Nebenwirkungen. Jede medizinische Behandlung hat Nebenwirkung. Wenn es eine Wirkung geben soll, muss es auch Nebenwirkungen geben – anders geht es nicht, weil keine zwei Körper genau gleich funktionieren. Aber Autismus gehört definitiv nicht zu diesen Nebenwirkungen. Die entsprechende Studie hat sich als falsch bzw. sogar gefälscht herausgestellt. Aber wenn so eine schöne Verschwörungstheorie erstmal das Licht der Welt erblickt hat, ist es schwer sie wieder einzufangen. Viele Menschen haben immer noch Angst vor der Impfung; Angst, dadurch erst recht krank zu werden und Angst vor der bösen “Chemie” in den Impfstoffen (die natürlich auch nur auf Propaganda zurück zu führen ist: “Quecksilber” im Impfstoff ist per se nicht gefährlicher als “Chlor” in der Nahrung – es kommt auf die Zusammensetzung an und genau so wie das Chlor in der Form des Natriumchlorids, also Speisesalz, harmlos ist, ist es auch das Quecksilber bzw. die andere “Chemie” im Impfstoff).
Das gilt ganz besonders wenn es um Kinder geht. Seine Kinder will man beschützen und da reicht schon das kleinste Gerücht aus, dass eine Impfung “böse” ist. Dann lieber auf die Impfung verzichten und kein Risiko eingehen, nicht wahr? Nur vergessen die Eltern, dass sie natürlich trotzdem ein Risiko eingehen: Nämlich das Risiko, dass ihre Kinder an der Krankheit erkranken, gegen die sie nicht geimpft wurden. Und im Gegensatz zu dem was viele denken ist es absolut nicht gesund oder förderlich, wenn ein Kind eine Kinderkrankheit bekommt. Ganz im Gegenteil: Diese Krankheiten sind potentiell tödlich und es sterben auch regelmäßig Kinder (und Erwachsene) daran. Bei einer Impfung hat man im Allgemeinen nur mit einem schmerzenden Arm zu rechnen; eine Infektionskrankheit kann im schlimmsten Fall mit dem Tod enden. Auch mit dem Tod von anderen – denn manche Menschen können aus gesundheitlichen Gründen nicht geimpft werden. Das sind vor allem kleine Kinder und alte Leute und die sind auf die Herden-Immunität angewiesen: Wenn genug Menschen einer Gruppe geimpft sind, dann ist die Chance gering, sich anzustecken. Und genau diese Herden-Immunität droht immer öfter verloren zu gehen. Immer wieder kommt es zu großen Ausbrüchen von Infektionskrankheiten und meistens genau im impfkritischen Umfeld wie Waldorfschulen u.Ä.
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