Bei den Asteroiden tut sich immer was! Kein Wunder, denn immerhin ist das Sonnensystem ja auch voll mit ihnen. Uns Menschen interessieren dabei aber die erdnahen Asteroiden ganz besonders. Denn diese Gruppe von Himmelskörpern kann prinzipiell auch auf der Erde einschlagen und wenn so etwas passieren sollte, dann würden wir gerne vorher Bescheid wissen, um etwas dagegen tun zu können (Asteroidenabwehr: Teil 1, Teil 2, Teil 3, Teil 4, Teil 5). Deswegen halten die Astronomen auch immer Ausschau nach unbekannten Asteroiden und probieren die Bahnen der schon bekannten Asteroiden möglichst genau zu bestimmen. Zum Beispiel den Asteroid 2013 TV135, der im Jahr 2032 mit der Erde kollidieren könnte.
Als 2013 TV135 Anfang Oktober entdeckt wurde, betrug die Chance auf eine Kollision mit der Erde 1:19000. Ich habe damals hier im Blog folgendes geschrieben:
“Die vorhergesagte Kollision hat eine extrem geringe Wahrscheinlichkeit und selbst die ist nur den bisher noch zu ungenauen Beobachtungsdaten zu verdanken. Zukünftige Beobachtungen werden mit ziemlicher Sicherheit zeigen, dass keine Kollision stattfinden wird.”
Und exakt das ist passiert. Engagierte Astronomen überall auf der Welt haben neue Beobachtungen gemacht und Daten gesammelt und nun liegt die Kollisionswahrscheinlichkeit bei 1:169 Millionen. Das heißt, dass er uns mit einer Wahrscheinlichkeit von 99,99999941 Prozent nicht treffen wird. 2013 TV135 ist also ungefährlich und deswegen wurde er mittlerweile auch auf der Turiner-Skala auf die ungefährlichste Stufe 0 zurückgestuft.
Definitiv gefährlich war der Asteroid, der im Februar in Russland eingeschlagen ist. Ich habe die Geschichte hier zusammengefasst. Die angerichteten Schäden stammen zwar von der Druckwelle die entstand, als der Asteroid in der Luft auseinanderbrach und nicht vom Einschlag selbst. Aber kleine Bruchstücke sind eingeschlagen und von diesem Impakt ist nun ein Video aufgetaucht!
Das Video ist nicht unbedingt das, was man sich vorstellt, wenn man an “Video eines Asteroideneinschlags” denkt. Aber meines Wissens nach hat vorher noch nie jemand gefilmt, wie ein Asteroid tatsächlich auf der Oberfläche der Erde eingeschlagen ist und insofern ist es höchst beeindruckend. Man muss halt wissen, was man da betrachtet. Am Anfang sieht man anhand der Schatten recht gut, wann der Asteroid vorbei fliegt. Der Meteor war enorm hell und die Schatten ändern ihre Helligkeit entsprechend. Außerdem hat sich der Meteor bewegt und auch das sieht man an den Schatten. Den Einschlag selbst sieht man nicht, wenn man nicht weiß, wo man schauen soll. Dieses Standbild (das im Video leider nur sehr kurz zu sehen ist) zeigt, wo der Asteroid auf den gefrorenen See im Hintergrund trifft:
Die aufgewirbelte Wolke aus Eis und Staub lässt sich dagegen ganz gut im Video erkennen. Und mittlerweile hat man das, was da eingeschlagen ist, sogar gefunden und aus dem See geholt.
Einschläge finden also statt und wir sollten den Himmel weiter im Auge behalten. Und dabei haben die Astronomen kürzlich drei sehr interessante Objekte gefunden. Die Asteroiden 2013 UQ4, 2013 US10 und 2013 UP8 sind alle überraschend groß! 2013 UQ4 ist knapp 20 Kilometer groß; genau so wie 2013 US10. Und 2013 UP8 ist immer noch zwei Kilometer groß. Groß genug, um bei einer Kollision mit der Erde globale Schäden und ein Massensterben zu verursachen. Aber keine Sorge! Alle drei Himmelskörper fliegen weit genug an unserem Planeten vorbei. Es besteht keine Chance auf einen Zusammenstoß.
Interessant ist die Tatsache, dass diese drei großen Asteroiden erst jetzt entdeckt worden sind. Wir gehen davon aus, dass die meisten der großen Asteroiden schon entdeckt sind. Immerhin sind sie groß und deswegen besser zu sehen. Besonders die 20-Kilometer-Brocken hätten die diversen Teleskope und Himmelsdurchmusterungen schon längst finden müssen. Oder auch nicht – denn wie gut man einen Himmelskörper sehen kann hängt nicht nur von seiner Größe ab, sondern auch von seiner Bahn. Und die Bahnen der drei neu entdeckten Asteroiden sind alle ein wenig außergewöhnlich:
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