Es ist auch unwahrscheinlich, dass es sich nicht um einen (Flora-)Asteroid handelt sondern einen echten Kometen, der einfach nur “eingefangen” wurde. Prinzipiell ist es zwar möglich, dass die nahe Begegnung eines Kometen mit einem Planeten wie Jupiter seine Bahn dramatisch verändert. Aber Computersimulationen haben gezeigt, dass die Wahrscheinlichkeit dafür in diesem speziellen Fall so niedrig ist, dass man das Szenario ruhig als unmöglich bezeichnen darf.

Es wäre auch möglich, dass Einschläge kleinerer Asteroiden auf P/2013 P5 die Schweife erzeugt haben. Etwas schlägt ein, wirbelt dabei Staub auf und der entweicht ins All und erzeugt dabei den Schweif. Aber dann müsste die Helligkeit der Schweife im Laufe der Zeit auf eine bestimmte Art und Weise schwächer werden und das haben Jewitt und seine Kollegen nicht beobachtet.

Die einzige Möglichkeit die sich mit den Beobachtungsdaten in Einklang bringen lässt, hat mit der Rotation des Asteroiden zu tun. Die ist im Vergleich der beiden Aufnahmen die im Abstand von zwei Wochen gemacht wurden, gut zu sehen.

Jewitt und seine Kollegen gehen nun davon aus, dass sich die Rotationsgeschwindigkeit des Asteroiden im Laufe der Zeit erhöht hat. Dafür kann die Strahlung der Sonne verantwortlich sein (ich habe ja früher schon mal darüber geschrieben wie nicht nur die Gravitation sondern auch Strahlung die Dynamik von Asteroiden beeinflussenn kann). Der Asteroid hat nur einen Durchmesser von knapp 500 Metern; seine Oberflächengravitation ist also sehr gering. Als er sich immer schneller drehte wurde dabei Staub von seiner Oberfläche ins All geschleudert (es kann sogar vorkommen, dass Asteroiden auf diese Art komplett auseinanderbrechen). Jessica Agarwal vom Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung in Linda hat diesen Prozess am Computer modelliert und fand beim Vergleich mit den tatsächlich beobachteten Schweifen heraus, dass die erste Ladung Staub am 15. April 2013 ins All geschleudert worden sein muss. Es folgten weitere “Eruptionen” am 18. Juli, am 24. JUli, am 8. August, am 26. August und am 4. September.

Insgesamt hat der aktive Asteroid bis jetzt ungefähr 100 bis 1000 Tonnen Staub verloren. Im Vergleich zur Gesamtmasse des ganzen Asteroiden ist das aber immer noch verschwindend gering. Es ist also noch genug Material für weitere Schweife vorhanden! Und auf jeden Fall genug Material für weitere Forschung. Jewitt und seine Kollegen wollen P/2013 P5 auch in Zukunft im Auge behalten um ihre Hypothese durch neue Daten bestätigen zu können. Denn wenn wirklich die Rotation für die Schweife verantwortlich ist, dann müsste es da draußen noch mehr solcher Himmelskörper geben…

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Kommentare (8)

  1. #1 A. Nonymous
    12. November 2013

    Das ist natürlich Unsinn. Der „Komet“ ist ein Raumschiff und die „Schweife“ sind die Abgasstrahlen der Steuerdüsen.

  2. #2 Bullet
    12. November 2013

    @Florian:

    Je öfter ein Komet in der Nähe der Sonne vorbeigeflogen ist, desto weniger gefrorenes Material hat er übrig und desto ähnlicher wird er einem Kometen.

  3. #3 Alex
    12. November 2013

    Schöner Bericht, danke!

  4. #4 Carsten
    12. November 2013

    Der bei “früher schon mal darüber geschrieben” hinterlegte Link ist irgendwie falsch

  5. #5 Swage
    12. November 2013

    Das ist natürlich Unsinn. Der „Komet“ ist ein Raumschiff und die „Schweife“ sind die Abgasstrahlen der Steuerdüsen.

    Die Von Neumann Sonde führt Kurskorrekturen durch 🙂

  6. #6 Florian Freistetter
    12. November 2013

    @Carsten: Ja da sind irgendwie alle Links rausgeflogen. Habs korrigiert. Danke!

  7. #7 Stefan K.
    14. November 2013

    Und wieder hab ich was gelernt. Ich dachte bisher, die entweichenden Gase selbst sind für das Leuchten verantwortlich und nun lese ich, dass es die mitgerissenen Staubpartikel (ebenfalls oder auscschließlich?) dafür verantwortlich sind. Danke dafür, das erübrigt meine Frage, wieso es auch im asteroidengürtel Kometen gibt 🙂

  8. #8 Alderamin
    14. November 2013

    @Stefan K.

    Kometen haben häufig zwei Schweife: einen Schweif aus ionisierten Gasen (d.h. aus sehr leichten, geladenen Teilchen) und einen aus Staub (d.h. aus wesentlich massiveren Teilchen), weil im Kometen flüchtige Stoffe, Eis und Staub gemischt enthalten sind. Der Staub ist träger dieser Schweif trennt sich daher oft vom Gasschweif. Sieht man z.B. schön bei Hale-Bopp. Der Staubschweif ist der gelbe, der Gasschweif ist der blaue Schweif.

    Der betreffende Asteroid wird, wie Du richtig feststellst, wohl mangels flüchtiger Stoffe keinen Gasschweif haben.