Am 23. November 1963 lief die erste Folge der erfolgreichsten und definitiv besten Science-Fiction-Serie im britischen Fernsehen. Und am 23. November 2013, genau 50 Jahre später wird mit “The Day of the Doctor” überall auf der Welt im Fernsehen und in Kinos die lang erwartete Jubiläumsfolge ausgestrahlt. Damit die Wartezeit schneller vergeht habe ich ein kleines Programm zusammengestellt, mit dem sich der Tag des Doktors angemessen feiern lässt.
Also legt eure DVD-Sammlung bereit, schnappt euch euren Überschallschrauber und macht euch bereit für einen aufregenden Tag! Es geht pünktlich um Mitternacht los.
(Und wehe jemand meckert, dass der Artikel so lang geworden ist! 50 Jahre in einen Blogartikel zu packen ist nicht so einfach wie es aussehen mag. Schaut euch einfach mal diese wunderbar komplizierte Infografik an… Ich habe wirklich probiert, mich kurz zu fassen. Und dabei vermutlich doch wieder jede Menge wichtige Sachen vergessen)
00:00 bis 01:40 – “An Unearthly Child”
Es ist kaum möglich, 50 Jahre Doctor Who in einen einzigen Tag zu packen. Und selbst wenn wir schon um Mitternacht beginnen, wird es knapp. Na ja, es wird genaugenommen nicht einmal annähernd knapp, denn es ist unmöglich das komplette Who-Universum das sich in den letzten 50 Jahren gebildet hat, in so kurzer Zeit durchzuarbeiten. Aber an der allerersten Folge kommt man nicht vorbei. Es gibt zwar mit Sicherheit spannenderer Folge mit William Hartnell in der Rolle des Doktors, aber “An Unearthly Child” war nun mal die erste. Und wenn wir das Jubiläum angemessen begehen wollen, dann müssen wir auch mit dieser Folge anfangen. Also ab in den DVD-Player damit!
Diese Folge lief am 23. November 1963 und damit 14 Jahre vor meiner Geburt. Ich kann mir daher schwer vorstellen, wie das damals auf die Menschen gewirkt haben muss. Es war auf jeden Fall völlig anders, als alles, was bisher im Fernsehen lief. Das fing schon bei dem absurd-seltsamen Vorspann an und der ikonischen Titelmelodie, die vermutlich in den Ohren der damaligen Zeit sehr ungewohnt geklungen haben muss:
Und wer noch nie eine Folge Doctor Who aus dem vorigen Jahrhundert gesehen hat, der wird mit dem ersten Doktor auf den ersten Blick auch wenig anfangen können. Wir sind heute Doktoren wie Matt Smith oder David Tennant gewohnt, die jung sind, ernst sein können aber auch jede Menge Comedyelemente in ihre Rolle einbringen. William Hartnell dagegen war viel älter als er die Rolle annahm und ist ein mürrischer, manchmal unfreundlicher und ungeduldiger Doktor. Das merkt man auch in der allerersten Folge, als die beiden Lehrer Ian und Barbara sich plötzlich vor einer Polizeizelle auf einem Schrottplatz wiederfinden um dort nach dem Verbleib ihrer Schülerin Susan zu suchen. Die Schülerin entpuppt sich als Enkelin eines alten Mannes der sich “Der Doktor” nennt und die Polizeizelle als TARDIS: ein Raumschiff und eine Zeitmaschine. Ian und Barbara werden gezwungen, mit der TARDIS zu bleiben und gehen mit Susan und ihrem Großvater auf eine Reise, die sie tief in der Vergangenheit inmitten von Steinzeitmenschen stranden lässt.
Im Lauf der nächsten Folgen wird der erste Doktor dann ein wenig lockerer, lustiger und entwickelt sich langsam zu dem Held, der er in den restlichen 50 Jahren bleiben sollte. Ian, Barbara und Susan waren die ersten seiner vielen Begleiter die im Laufe der Zeit immer wieder kamen und gingen. Als einer der beeindruckensten Szenen des ersten Doktors gilt heute noch der Schluss der Folge “Dalek Invasion of Earth” in der der Doktor seine Enkelin Susan zurücklässt um ihr die Entscheidung zwischen dem Verbleib in der TARDIS und ihrer neugefundenen Liebe auf der Erde abzunehmen:
Aus Sicht der gesamten Geschichte von Doctor Who ist aber das Ende der 1966 ausgestrahlten Folge “The Tenth Planet” noch viel dramatischer. Nach dem ersten Auftritt der Cybermen stirbt der Doktor. Das ist aber noch nicht das besondere an der Sache: Fernsehhelden sterben immer wieder mal. Aber normalerweise ist dann die Serie zu Ende. Ein genialer Kopf bei der BBC hatte aber eine außergewöhnliche Idee. Der Doktor war zwar tot – aber dann auch wieder nicht. William Hartnell verwandelte sich in Patrick Troughton und plötzlich gab es einen zweiten Doktor.
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