Mit der gleichen Technik wurden auch viele andere Episoden wieder so weit hergestellt, dass sie auf DVD veröffentlicht werden konnten. Viele Geschichten sind aber immer noch komplett verschollen und die Fans hoffen weiter darauf, dass sie irgendwann in einem Archiv wieder auftauchen und Doctor Who wieder komplett wird.
“The Ice Warriors” demonstrieren auch das Konzept der “Monster”, die einen wesentlichen Teil von Doctor Who ausmachen. Ohne all die gruseligen Aliens, die Roboter, die glibschigen Schleimonster und die restlichen Bösewichte die Generationen von Kindern Angst eingejagt haben wäre Doctor Who nur halb so schön. Und die Eiskrieger vom Mars sind ein Paradebeispiel für diese Monster: in den 1960er Jahren genau so unheimlich wie bei ihrer Wiederkehr im Jahr 2013. Am besten aber gefällt mir bei “The Ice Warriors” der Anfang. Die Tardis landet in einer Eiswüste und weder der Doktor, noch seine Begleiter Jamie und Victoria haben eine Ahnung wo oder wann sie sind. Trotzdem stürmt der Doktor sofort los, hinein in die nächstgelegene Basis und fängt sofort und ungefragt an, am Computer zu basteln und die Probleme von Leuten zu lösen, die noch gar nicht wissen, dass sie Probleme haben. Genau so, wie es heute David Tennant und vor allem Matt Smith (der sich offensichtlich stark von Troughton inspirieren hat lassen) tun…
04:05 bis 05:40 – “The Time Warrior”
1970 übernahm John Pertwee die Rolle des Doktors und veränderte die Serie ebenso nachhaltig, wie Troughton es vor ihm getan hatte. In der letzten Folge des zweiten Doktors (“War Games”) tauchten am Ende das erste Mal die Time Lords auf; die Außerirdischen zu denen auch der Doktor gehört. Sie zwangen ihm eine neue Regeneration auf und verbannten ihn auf die Erde. Der eigentliche Grund dafür waren Sparmaßnahmen der BBC die sich die ganzen außerirdischen Requisiten und Weltraumkulissen nicht mehr leisten konnte. Der Doktor war nun ein Berater der Spezialeinheit UNIT, die auf der Erde gegen Aliens aller Art kämpfte und die Serie veränderte sich. Der zweite Doktor hatte noch jede Menge Weltraumabenteuer und klassische Science-Fiction-Stories erlebt. Doktor Nummer drei war an die Erde gebunden, durfte dafür aber das erste Mal in Farbe auftreten. Pertwee machte aus seinem Doktor einen actionlastigen Helden, der mit schnellen Autos durch die Straßen sauste; mit Jetskis über das Wasser oder mit Flugeräten über den Himmel. Er setzte seine Gegner mit “venusianischem Aikido” außer Gefecht:
Er kommandierte den Brigadier Alistair Gordon Lethbridge-Stewart herum, der in den nächsten Jahrzehnten ein immer wieder kehrender Begleiter des Doktors war. Ebenso wiederkehrend war der “Master”. Dieser böse Time Lord hatte gemeinsam mit dem dritten Doktor in der Folge “Terror of the Autons” seinen ersten Auftritt hatte und ist seitdem mit fast jeden Doktor (mit Ausnahme von Nummer 9 und 11) aneinander geraten.
In “The Time Warrior” taucht der Master aber ausnahmsweise einmal nicht auf. Dafür haben andere klassische Bösewichter ihren ersten Auftritt: Die Sontaraner. In dieser Folge findet man alles das, was Doctor Who so besonders macht. Ein böser Alien landet mit seinem Raumschiff im englischen Mittelalter und entführt Wissenschaftler aus der Gegenwart um sein Raumschiff wieder zu reparieren. Der Doktor folgt ihm mit der TARDIS, liefert sich Schlägereien mit angelsächsichen Warlords, ficht Schwertkämpfe mit Roboterrittern und schwingt an Kronleuchtern durch Ritterburgen. Es ist der klassische Mix aus Geschichte und Science-Fiction, aus Action und technischen Spielereien und aus grusligen Außerirdischen die die Welt zerstören wollen. Und es ist der erste Auftritt von Elisabeth Sladen in ihrer Rolle als Sarah Jane Smith. Sarah Jane zählt zu den beliebtesten und bekanntesten Begleitern des Doktors. Sie kehrte sogar 2006 wieder für einen Auftritt gemeinsam mit dem 10. Doktor zurück (“School Reunion”) und bekam in der Folge ihre eigene Serie. “The Sarah Jane Adventures” war eine Art “Doctor Who speziell für Kinder” (obwohl ich aus eigener Erfahrung sagen kann, dass sich auch Erwachsene dabei großartig amüsieren können). Die Serie brachte es auf fünf Staffeln und wurde erst durch den Tod von Elisabeth Sladen im Jahr 2011 beendet.
Elisabeth Sladen war auch die erste Begleiterin des Doktors die deutlich mehr war als nur jemand, der angesichts von fiesen Monstern laut schreit, zwischendurch immer “Doktor, was ist das?” fragt und regelmäßig gerettet werden muss. Sie war die erste der selbstbewussten und eigenständigen weiblichen Companions:
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