Gestern hat der Komet ISON den sonnennächsten Punkt seiner Bahn erreicht. Und es war ein höchst spektakuläres Ereignis! Schon als sich ISON der Sonne näherte, sah es so aus, als würde er den Besuch nicht überleben. Der klar definierte Kern des Kometen verschwand auf den Bildern und wurde zu einer immer diffuseren Wolke: Ein Zeichen dafür, dass der Komet auseinander gebrochen ist. Dann verschwand der Komet hinter der Sonne und von den Kameras der Teleskope und alle Beobachter gingen im Wesentlichen davon aus, dass der Komet nun tot und verschwunden sei. Das ist nicht ungewöhnlich und immer wieder verdampfen Kometen einfach, die der Sonne zu nahe gekommen sind. Dann aber kam doch noch etwas hinter der Sonne hervor!

So sieht der Periheldurchgang des Kometen ISON in den Kameras des Sonnenobservatoriums SOHO aus:

Bild: NASA/ESA

Bild: NASA/ESA

Bild: NASA/ESA

Bild: NASA/ESA

ISON ist also doch nicht ganz verschwunden. Aber was ist es, dass da hinter der Sonne wieder aufgetaucht ist? Zuerst dachte man, es wäre nur ein Teil des Schweifs des Kometen; also im wesentlichen eine Staubwolke, die ihre Reise ohne Kometenkern fortsetzt bis sie sich endgültig auflöst. Aber je länger man beobachtete, desto mehr schien dieses Etwas einem echten Kometen ähnlich zu sehen. Und dann haben die Kometenexperten der NASA heute am frühen Morgen dieses Tweet veröffentlicht:

“Wir denken, dass ein kleiner Teil von ISONs Kern den Periheldurchgang überlebt hat.”

Ganz offensichtlich hat der Komet gelitten und ist auseinandergebrochen. Aber nicht alle Bruchstücke sind in der großen Hitze komplett verdampft. Ein Stück hat überlebt und setzt nun seinen Weg durchs Sonnensystem fort. Es ist allerdings noch viel zu früh um zu sagen, wie hell dieser “Restkomet” in den nächsten Tagen werden wird und ob wir ihn dann Ende Dezember mit freiem Auge am Himmel sehen können. Das wollen zwar derzeit alle wissen – aber man kann es wirklich noch nicht sagen. So sehen das auch die Kometenbeobachter der NASA:

“So while our theory certainly has holes, right now it does appear that a least some small fraction of ISON has remained in one piece and is actively releasing material. We have no idea how big this nucleus is, if there is indeed one. If there is a nucleus, it is still too soon to tell how long it will survive. If it does survive for more than a few days, it is too soon to tell if the comet will be visible in the night sky. If it is visible in the night sky, it is too soon to say how bright it will be… “

Wir müssen also weiter abwarten. Es sieht derzeit eher danach aus, als gäbe es keinen “Jahrhundertkometen” mehr der hell und prächtig in der weihnachtlichen Abenddämmerung zu sehen ist. Aber vielleicht gibt es einen Kometen, den man im Teleskop oder Fernglas sehen kann. Und wer weiß, vielleicht überrascht uns ISON ja noch ein weiteres Mal. Aktuell sieht die Lage so aus:

Bild: NASA/ESA

Bild: NASA/ESA

Das ist auf jeden Fall etwas. Und es ist vergleichsweise hell. Aber ist es ein echter Komet? Dazu werden wir abwarten müssen, was in den nächsten Tagen und Stunden passiert. Noch hat ISON auf jeden Fall nicht aufgegeben!

Und wenn er es wieder zurück in die ferne Oortsche Wolke schafft aus der er gekommen ist, hat er sicher eine tolle Geschichte zu erzählen:

Kommentare (135)

  1. #1 Thomas
    29. November 2013

    Wow, wir sind Zeugen eines wahrhaft spektakulären Ereignisses geworden, und ich bin sicher, dass sich aus den Beobachtungen viele Erkenntnisse über Kometen gewinnen lassen werden. Wann ist eigentlich mit aktualisierten Masseberechnungen und damit einhergehend mit neuen Bahnberechnugen zu rechnen? Oder bleibt’s bei der bisher berechneten Bahn?

  2. […] Aktuelles zu ISON können Sie auch bei Dr. Florian Freistetters Blog Astrodicticum Simplex […]

  3. #3 Alderamin
    29. November 2013

    Karl Battam glaubt, es sei noch ein kleiner Nukleus verblieben, der wieder ausgast: Schrödinger’s Comet 🙂

    Kometen sind ja wie Katzen: sie haben einen Schweif und machen, was sie wollen. Haben sie auch 7 Leben?

  4. #4 noch'n Flo
    Schoggiland
    29. November 2013

    @ Alderamin:

    Ich dachte immer, Katzen hätten neun Leben…

  5. #5 Andreas Morlok
    Münster
    29. November 2013

    Auch so dürfte ISON der bisher am intensivsten beobachtete Komet bisher überhaupt gewesen sein, es wurde wirklich alles auf ihn angesetzt was nicht niet- und nagelfest war (siehe die Beobachtungsliste auf der CIOC Seite).

  6. #6 Alderamin
    29. November 2013

    @noch’n Flo

    Nur im englischsprachigen Raum, anscheinend. Hatte neulich schon eine Diskussion im Familienkreis zu dem Thema, und alle meinten “7”. Tja, blöd für unsere Katzen.

  7. #7 sungazer
    oestralien
    29. November 2013

    @noch’n Flo

    definitv neun, sonst könnte das vieh das immer in meinen garten sch….. nicht mehr sein schmutziges geschaeft verrichten – ich habe ihm sicher schon achtmal den tod gewuenscht 😉

  8. #8 tina
    29. November 2013

    Das ist wirklich ganz großes Kino!

    Ich hatte das gerade schon beim Artikel von gestern geschrieben, aber ich wiederhole es hier nochmal. Solche Überraschungen sind einfach klasse!

  9. #9 werner
    29. November 2013

    @noch’n Flo: Das scheint je nach kulturellem Hintergrund unterschiedlich zu sein: Hier sieben in England neun Leben.
    Egal, de facto haben sie genau EINS.

  10. #10 Rolf Froböse
    29. November 2013

    Einem neuen Bericht zufolge steigt die Helligkeit des Kometen (oder eines Fragments?) wieder an. Siehe https://www.jahrhundertkomet.de/kometen-news/2013-11-29_breaking-news-ison-hat-ueberlebt
    In dem Bericht heißt es u.a. “Entgegen allen Expertenmeinungen von gestern Nacht hat unser Jahrhundertkomet noch nicht das zeitliche gesegnet.” Eine Erklärung für ISONS Verhalten wird auch geboten. Es wird darüber spekuliert, dass der Komet durch die starken Sonnenwinde Koma und Schweif temporär verloren habe und Letztere sich gerade wieder regenerieren würden. Sollte dies zutreffen, wäre es beinahe zu schön und wahr zu sein.
    Diesbezüglich eine Frage in die Runde. Angenommen, ISON wäre größtenteils fragmentiert worden: Hätte es nicht wegen der stark vergrößerte Oberfläche und der damit verbundenen starken Ausgasung einen kurzen Helligkeitspeak geben müssen?

  11. #11 Gustavus
    29. November 2013

    Gibt es denn eine Erklärung, warum auf den Bildern vom NASA SDO gar nichts von der Perihelpassage zu sehen war?

  12. #12 Florian Freistetter
    29. November 2013

    @Gustavus: Die Leute vom ISON-Blog sagen, sie hätten ne Idee – wollen aber den SDO-Leuten nicht in die Quere kommen und abwarten, bis die selbst was dazu sagen.

  13. #13 schlappohr
    29. November 2013

    Ich vermute, weil die Perihelpassage vor oder hinter der Sonnenscheibe stattfand und damit entweder überstrahlt oder verdeckt war.

  14. #14 Florian Freistetter
    29. November 2013

    Ne, eigentlich war das Teleskop entsprechend auf die Bahn von Ison ausgerichtet, um etwas sehen zu können.

  15. #15 Alderamin
    29. November 2013

    @Florian

    Auf den SDO-Bildern war doch immer die Sonne mit drauf, durch verschiedene Schmalband-Filter. In Anbetracht dessen, dass die LASCO-Bilder 5 (C2) bis 18 (C3) Sekunden belichtet sind, schätze ich, dass die verbliebene Koma einfach nicht hell genug war, um auf den SDO-Aufnahmen zu erscheinen.

  16. #16 JaJoHa
    29. November 2013

    Also eigentlich standen die beiden STEREO so, das sie das gut sehen sollten. Zumindest sieht das hier so aus https://stereo-ssc.nascom.nasa.gov/comet_ison/ etwa bei Frame 60-70 geht er durchs Perihel.

  17. #17 Bullet
    29. November 2013

    @Sungazer: stell doch ein Katzenklo in deinen Garten. Okay, das ist nicht “Problem auf Nimmerwiedersehen gelöst”, aber die Katze kackt wenigstens nicht mehr dahin, wo es dich richtig ärgert.

  18. #18 Zhar The Mad
    29. November 2013

    nach den SOHO bildern von oben hatte ISON wohl einen größeren zerfall schon bei 17 uhr, danach scheint er weit weniger zu gasen und sein schweif verteilt sich fröhlich im sonnenwind/magn.feld, vielleicht war er deswegen so leuchtschwach wärend des durchgangs?

  19. #19 tina
    29. November 2013

    In diesem Interview ist die vorläufige Prognose für ISON recht optimistisch, auch was die Sichtbarkeit betrifft:

    https://www.zeit.de/wissen/2013-11/interview-ison-lebt

  20. #20 Christian1
    29. November 2013

    Wie hoch war die Geschwindigkeit von Ison ?

    Zwischen 50.000 Km/h und 700.000 km/h ist im Internet alles zu finden .

  21. […] all der Aufregung um den Tod bzw. das Überleben des Kometen ISON dürfen wir die restlichen interessanten Ereignisse des heutigen Tages nicht vergessen. In Wien […]

  22. #22 Zhar The Mad
    29. November 2013

    @Christian1
    nach den SOHO bildern von oben, das sage ichwohl jetzt öffters, passiert der komet in 6h etwa das 5-fache des sonnendurchmessers, also für die durchschnittsgeschwindigkeit wärend des durchgangs c.a.:
    5*1400000km/6h = ~ 1 200 000 km/h
    so als sehr grober “messwert” 😉
    Wärend des durchganges war er natürlich am schnellsten, davor und danach dementsprechend langsamer

  23. #23 Christian1
    29. November 2013

    Sozusagen ist die Voyager eine Schnecke, habe nicht gewusst, dass es so schnelle Objekte gibt 1.2 Mio km/h. Hätte ich nicht gedacht.

  24. #24 Alderamin
    29. November 2013

    @Zhar The Mad

    Deine Schhätzung kommt sehr gut hin. Ich hab’ was von 375 km/s im Perihel gelesen, das macht 1,35 Mio km/h. Da sich die Geschwindigkeit auf dem Weg zur Sonne rasch erhöht hat, kursieren natürlich alle möglichen Zahlen.

  25. #25 Luk
    29. November 2013

    @Christian1

    die Frage ist zu welcher Zeit. Der Komet wird zur Sonne hin beschleunigt. Somit ist die Geschwindigkeit je nach Distanz sehr unterschiedlich. Am nächsten Punkt waren es um die 360km/s (1.3 millionen km/h oder 0.012% der Lichtgeschwindigkeit)
    https://www.physics.emory.edu/Astronomy/observator/comet/ hier aktuell, sin es anscheinen noch 144km/s

  26. #26 Rolf Froböse
    29. November 2013

    Meine Frage ist ganz untergegangen: Angenommen, ISON wäre größtenteils fragmentiert worden: Hätte es nicht wegen der stark vergrößerte Oberfläche und der damit verbundenen starken Ausgasung einen kurzen Helligkeitspeak geben müssen?

  27. #27 Luk
    29. November 2013

    @rolf froböse

    tönt einleuchtend, aber der Schweif wurde ja offensichtlich während der Annäherung zeitweise weggefegt. Somit dürften dünne Gase so nah an der Sonne zu schnell verweht werden und sind somit zu dünn um noch erkannt zu werden.

  28. #28 Florian Freistetter
    29. November 2013

    Außerdem gab es ja diverse Peaks am Donnerstag und den Tagen davor.

  29. #29 Alderamin
    29. November 2013

    @Rolf Froböse

    Sollte man meinen. Aber es gab ja schon vorher einen Peak. Auf irgendeiner Seite habe ich das Bild gelesen, das Eis hielte die festen Bestandteile wie Mörtel eine Ziegelmauer zusammen. Wenn der Mörtel verschwindet, lösen sich die Ziegel voneinander. Vielleicht fand die Auflösung schon vorher statt und es flog nur noch ein loser Geröllhaufen an der Sonne vorbei, der durch die Gezeitenkräfte auseinandergezogen wurde. Oder der Sonnenwind wehte die Gase so schnell weg, dass keine große, reflektierende Fläche entstehen konnte (man sieht vom Kometen ja im wesentlichen nur Koma und Schweif, der Kern selbst ist viel zu klein; und wenn das Gas in Koma und Schweif nicht dicht genug ist, sieht man gar nichts).

    Ich hab’ da zu wenig Ahnung, um eine Antwort drauf geben zu können. Und die Experten wissen ja derzeit selber nicht, wie ihnen geschieht.

  30. #30 Kryptonoob
    29. November 2013

    @Rolf#26:
    Den gab es vor ca. 30-40h.

  31. #32 DasKleineTeilchen
    29. November 2013

    er wird wieder heller. er wird *eindeutig* wieder heller! JAHA! GEIHEL!

    https://soho.esac.esa.int/data/realtime/c3/1024/latest.html

  32. #33 Florian Freistetter
    29. November 2013

    @Kryptonoon: Die beiden Bilder sind allerdings noch vor dem Perihel aufgenommen worden.

  33. #34 AmbiValent
    29. November 2013

    Jetzt sieht er für mich wie eine große Kugel aus, von der ein Schweif nach oben links zeigt… aber als er auf die Sonne zukam, war die Spitze kleiner, dafür mit deutlichem Blooming-Effekt. Hat jemand eine Erklärung, ob es wirklich die Koma um den Restkometen ist, die so groß ist, oder könnte es immer noch ein Auflösungseffekt sein?

  34. #35 Theres
    29. November 2013

    Schrödingers Comet 😀 Wie genial ist das denn?
    Niedlich, wenn die Forscher so schön staunen und begeisternd, das alles so mitzubekommen.

    Jetzt sieht er aus, wie ein Minikomet 🙂

  35. #36 Theres
    29. November 2013

    @AmbiValent
    Es könnte sich um einen Teil des Kerns handeln, aber ich verstand alle so, dass es einfach noch keiner weiß …

    Jedenfalls gab es vor dem Durchgang ein CME und das kann den Schweif “wegwischen” – ist auf einigen Filmen auch zu sehen … Schrödingers Komet halt.

  36. #37 DasKleineTeilchen
    29. November 2013

    also wenn ich das jetzt so sehe, schätze ich mal ganz dreist, daß der nukleus sogar vollständig intakt ist; der durchgang hat tatsächlich einfach die koma und den schweif fast komplett verdampft, so daß wirklich nur der kern zu sehen bzw eben ob seiner verhältnismässigen winzigkeit eben qua *nicht* zu sehen war. wie krass ist das denn? wie GEIL! ich bin völlig ausm häuschen! gestern um 02:00 war ich *sicher*, ISON wäre tot. WIE GEIL!

  37. #38 tina
    29. November 2013

    Jetzt sieht er aus, wie ein Minikomet 🙂

    Gefällt mir so auch schon. Fehlt nur noch ein neuer Schweif und alles ist wieder hübsch. Tapferer kleiner Komet, lass dich nicht unterkriegen! 😉

  38. #39 Alderamin
    29. November 2013

    @DasKleineTeilchen

    Das sieht jemand bei der ESA allerdings ganz anders (Tweets von “Here’s SOHO’s view of the #ISON situation from 12:30 UT today! ” an aufwärts).

    Man beachte auch, wie Ambivalent sagt (und was mir auch schon auffiel) das Fehlen von Blooming. Das ist also hier kein heller Punkt, der auf dem Sensor die Nachbarpixel überstrahlt und deswegen ausgedehnt wirkt, sondern eine wesentlich weniger helle (pro Pixel) und dafür ausgedehnte Fläche. Kann natürlich eine große Koma mit einem nicht sichtbaren Kern sein. Oder eine Koma ohne ausgeprägten Kern. Letzteres wäre dann nicht so toll.

  39. #40 DasKleineTeilchen
    29. November 2013

    spacewether.com: ” Cancel the funeral….Today, the comet has revived and is rapidly brightening.”

    “rapidly brightening”! YES!

  40. #41 Mafl
    29. November 2013

    Ich verfolge das Ganze zwar, weil ich nach dem Halleyschen und Hale-Bopp zu gern mal wieder einen Kometen sehen würde, habe aber zu wenig Ahnung. Wann wird man denn mit Sicherheit sagen können, ob er überlebt hat? In den nächsten Stunden? Tagen? Sorry, ich verliere da immer den Überblick 😐

  41. #42 DasKleineTeilchen
    29. November 2013

    @mafl: “We ask that you please be patient with us for a couple of days as we analyze the data and try to work out what is happening.” so die aussage der beteiligten =)

    https://spaceweather.com/

  42. #43 Alderamin
    29. November 2013

    @Mafl

    Na ja, überlebt hat er, er gast ja wieder was aus. Ob er in einem Stück ist, weiß man nicht, ist aber ziemlich unwahrscheinlich. Ob man ihn dann mit bloßem Augen sehen können wird, ist demgemäß unsicher, Tendenz eher negativ.

    In den nächsten Tagen wird es sich zeigen. Mitte nächster Woche fängt die mögliche Sichtbarkeitsperiode am frühen Morgen an. Für eines Tagessichtbarkeit vorhere reicht’s bestimmt nicht mehr, auch wenn er derzeit noch an Helligkeit zunimmt (wenn er heller wird, obwohl er sich von der Sonne enfternt, kann das einfach daran liegen, dass die Koma sich ausweitet).

  43. #44 Luk
    29. November 2013

    https://www.faz.net/aktuell/wissen/komet-ison-nicht-verglueht-ueberlebt-aber-wie-12686845.html

    besonders optimistisch tönt das hier ja nicht. Aber ein paar Tage muss man sich wohl gedulden bis eine klare Antwort gegeben werden kann.

  44. #45 Mafl
    29. November 2013

    @DasKleineTeilchen
    @Alderamin
    Vielen Dank! Na, dann will ich mal nicht zu ungeduldig sein. Vielleicht gibt es ja auch die Möglichkeit der Beobachtung in unserer städtischen Sternwarte. Dort habe ich auch den Halleyschen Kometen durchs Teleskop gesehen, aber damals konnte man ja lange vorher planen. Und bei Hale-Bopp habe ich ständig als Verkehrshindernis in der Stadt gestanden und nach oben gestarrt…
    Diesmal ist wohl etwas komplizierter (und kälter…) 🙂

  45. #46 DasKleineTeilchen
    29. November 2013

    @Alderamin: dann behaupte ich einfach noch mal ganz dreist, daß das zwar eine ausgedehnte koma ist, aber eigentlich nur aufgrund der neubildung des schweifes momentan bischen “lokal” um den kern ballend. *hmpf*

    ich hab natürlich keinen schimmer, aber die “haare raufenden” (orginalzitat) -beteiligten laut eigenaussage im moment ja auch nich so richtig ;D

  46. #47 Alderamin
    29. November 2013

    @Mafl

    Bei diesem Wetter ist das eh’ alles hypthetisch… November halt.

    Ich erinnere mich an die Leoniden im November 99 oder 2000, als der starke Ausbruch war. Ich war morgens von drei bis vier draußen auf dem Balkon und es war zwar trocken und nicht sehr kalt, aber komplett zugezogen. Nur einmal öffnete sich ein kleines Fenster durch die Wolken, nur so groß wie eine Faust bei ausgestrecktem Arm, und dahinter sah ich ein Feuerwerk von Sternschnuppen. Hmm.

  47. #48 Alderamin
    29. November 2013

    @Luk

    Der Autor des FAZ-Artikels ist übrigens derselbe wie im zweiten Link in meiner #3. Lohnt sich, auch in diesem Blog mitzulesen.

  48. #49 Alderamin
    29. November 2013

    Warum muss ich bei den aktuellen Meldungen “ISON hat überlebt” immer daran denken? 🙂

  49. #50 Kallewirsch
    29. November 2013

    Also ich weiss nicht.
    Das fehlende Blooming macht mich schon stutzig. Momentan denke ich, dass ist eine größere ‘Wolke’ aus Trümmern, die da von der Sonne wegrast.
    Ich hoffe mal, dass ich mich irre.

  50. #51 tina
    29. November 2013

    @Alderamin

    🙂
    Und ISON mit seinen 4,5 Milliarden Jahren ist auch noch viel, wirklich sehr viel älter als die Dinos. Was sagt uns das jetzt?

  51. #52 Theres
    29. November 2013

    @Alderamin
    @tina
    “Comets alway find their way … ” oder wie 😀
    Dort meint einer, dass diese Katze mit dem gesamten Sonnensystem wedelt … oder mit allen, die so gespannt zuschauen …
    https://profmattstrassler.com/2013/11/29/comet-ison-befuddles-the-experts/#comment-130818

  52. #53 Christian1
    29. November 2013

    Durch die Hohe Geschwindigkeit ist es nun wahrscheinlicher das er noch nie im Zentrum war, da doch eigentlich die Fluchtgeschwindigkeit vom Sonnensystem bei 60.000 km/h liegen soll ?

  53. #54 tina
    29. November 2013

    Ein neues NASA-Video:

  54. #55 Desolace
    29. November 2013

    @Alderamin #48:
    Oh Gott, nicht, dass das noch die VTler sehen! 😀

  55. #56 Alderamin
    29. November 2013

    @Christian 1

    Es gibt nicht “die” Fluchtgeschwindigkeit des Sonnensystems, sondern in jeder Entfernung von der Sonne ist sie eine andere. Wenn etwas aus dem Unendlichen genau in Richtung Sonne fällt, hat es überall genau die Fluchtgeschwindigkeit für diesen Sonnenabstand, nur in der umgekehrten Flugrichtung. Wenn etwas auf diese Weise kanpp an der Sonne vorbeifällt, kehrt es auf einer Parabelbahn an der Sonne vorbei mit Perihelgeschwindigkeit = Fluchtgeschwindigkeit für den Perihelabstand somit auch wieder in die Unendlichkeit zurück.

    Eine Ellipsenbahn hat eine Exzentrizität von <1, eine Hyperbel von >1 und eine Parabel von exakt 1. ISONs Bahn hat eine Exzentrizität zwischen 0,9999947 und 1,0002 (je nach Quelle), hat also ziemlich genau eine Parabelbahn. Insofern hat er eine Geschwindigkeit, die ihn entweder sehr weit weg bringt oder nie mehr wiederkehren lässt, das lässt sich derzeit im Rahmen der Messgenauigkeit nicht entscheiden.

    Man geht bei allen Kometen mit solchen Exzentrizitäten davon aus, dass sie aus der Oort-Wolke kommen, in welche sie Jupiter in der Frühphase des Sonnensystems befördert hat, und dass sie somit nie nahe an der Sonne waren. Der hohe Ausstoß von flüchtigen Gasen wie Kohlendioxid bestätigt dies für ISON, denn ein Komet, der öfters im inneren Sonnensystem unterwegs ist, hat einen Großteil dieses Gases schon bei früheren Besuchen verloren.

  56. #57 tina
    29. November 2013

    Eine Einschätzung vom MPI:

    https://www.mpg.de/7619613/ison_gefluegelter_komet

    Demnach hatte ISON “zum Zeitpunkt seiner größten Sonnenannäherung noch einen aktiven Kern, der Gas und Staub spuckte.”

  57. #58 E.Teufel
    29. November 2013

    In dem Bild von xkcd hätte man auch einen zerteilten (also zwei) Kometen zurückkommen lassen. Da gäbe es bestimmt auch schöne Bildunterschriften zu.

  58. #59 Flosch
    29. November 2013

    Totgeglaubte leben länger! Ich bin ja mal gespannt, was genau von ISON den Sonnenritt überstanden hat. Perlschnur wäre super, aber ist ja wohl eher unwahrscheinlich. Denke aber mittlerweile, dass wir Spechtler sicherlich irgendwas zu sehen bekommen, wenn auch nicht die erhoffte Show.

    Deshalb hoffe ich auf freien Himmel Mitte Dezember. Aber wahrscheinlich schlägt Murphy’s Law gnadenlos zu: Gibt’s was zu sehen, ist die Wolkendecke undurchdringlich; hat sich ISON auf dem Rückweg endgültig in Staub aufgelöst, herrscht wunderschönstes, klares Winterwetter. So isses doch immer.

  59. #60 Florian Freistetter
    29. November 2013

    Hier schreiben nun die SDO-Leute, warum sie nichts von ISON gesehen haben: https://sdoisgo.blogspot.de/2013/11/where-was-comet-ison.html

  60. #61 AmbiValent
    29. November 2013

    @Flosch
    “Hätte, hätte, Komet-kette”? Es klingt aber für mich sehr unwahrscheinlich, denn je mehr Einzelteile es beim Auseinanderbrechen gegeben hätte, desto wahrscheinlicher wäre es gewesen, dass alle davon ohne flüchtige Stoffe ausgeglüht wären.

  61. #62 AmbiValent
    29. November 2013

    Beim Wiederauftauchen auf dem LASCO C3-Bild scheint der Schweif noch nach unten links zu zeigen, bei der weiteren Bewegung scheint er sich dann aber nach oben links zu drehen. Kann diese scheinbare Drehung auch nur davon kommen, dass die Teilchen im Schweif schon weiter weg sind von der Sonne und so weniger stark angezogen werden als der “verbliebene Kopf”, und sich so schneller nach außen entfernen, was dann als Drehung des Schweifs wahrgenommen würde?

  62. #63 dgbrt
    Oortsche Wolke
    29. November 2013

    Der Schweif müsste von der Sonne abgewandt sein, da das aber so nicht zu erkennen ist, auch wenn man da mal in der Perspektive etwas daneben liegen kann, bin ich mir sicher: ISON ist zerbrochen und geschmolzen. Der arme Junge wird nicht das letzte Bild wie auf dem xkcd Comic schaffen.

  63. #64 nixending
    30. November 2013

    Muss man denn angst haben? 🙁

  64. #65 Florian Freistetter
    30. November 2013

    @dgbrt: “Der Schweif müsste von der Sonne abgewandt sein, da das aber so nicht zu erkennen ist, auch wenn man da mal in der Perspektive etwas daneben liegen kann, bin ich mir sicher: “

    Verwechsle ein 2D-Bild nicht mit der Realität…

  65. #66 Florian Freistetter
    30. November 2013

    @nixending: Nein.

  66. #67 teilzeitstronaut
    11:19
    30. November 2013

    IS.it.ON or IS.it.OFF now ?

  67. #68 StePo
    30. November 2013

    Na, auf den letzten C3 Bildern (08:18 Uhr) sieht es aber nicht mehr so gut für ihn aus oder? Wird ja doch deutlich dunkler und verwischt mehr und mehr..

  68. #69 StePo
    30. November 2013

    Ach so.. Hat jemand C/2013 R1 (Lovejoy) auf dem Schirm? Vielleicht habe ich es hier im Blog bei der ISONophilie 😉 übersehen, aber den gibt es ja zur Zeit auch noch..

  69. #70 Luk
    30. November 2013

    https://www.isoncampaign.org/karl/a-trail-of-questions meh gibts aktuell nicht zu wissen

    kurz: es ist noch etwas da
    aber es wird schnell dunkler (aktuell mag 5)

    schöne neue .gif gibts auch

  70. #71 teilzeitastronaut
    30. November 2013

    Das Zweitschlimmste , den Vorbeiflug an der Sonne , hat der Komet überstanden. Jetzt kommt das Schlimmste , der Vorbeiflug an der Erde https://www.youtube.com/watch?v=3cbMLeeV1ww , ich schätze das wird ihn zerfleddern 🙂

  71. #72 Rolf Froböse
    30. November 2013

    @teilzeitastronaut: Wie bitte??? Das Video zeigt Chinas Funkenmariechen 🙂

  72. #74 tina
    30. November 2013

    Nach Komet sieht das irgendwie nicht mehr aus:

    https://sohowww.nascom.nasa.gov/data/realtime/c3/1024/latest.jpg

  73. #75 DasKleineTeilchen
    30. November 2013

    ach shit. na, wenigstens hats gestern noch für euphorie gesorgt. so deutliches verglühen hätt ich wirklich nicht erwartet. ce la vie.

  74. #76 noch'n Flo
    Schoggiland
    30. November 2013

    @ tina:

    Tja, das war’s wohl doch mit ISON:

    ‘E’s not pinin’! ‘E’s passed on! This comet is no more! He has ceased to be! ‘E’s expired and gone to meet ‘is maker! ‘E’s a stiff! Bereft of life, ‘e rests in peace! (…) ‘Is physical processes are now ‘istory! ‘E’s off the twig! ‘E’s kicked the bucket, ‘e’s shuffled off ‘is mortal coil, run down the curtain and joined the bleedin’ choir invisibile!! THIS IS AN EX-COMET!!

    (Frei nach Monty Python)

  75. #77 Christian1
    1. Dezember 2013

    Ist vielleicht besser, wenn sich das Ding aufgelöst hat, hat von euch schon mal jemand die Kinetische Energie von diesem Teil berechnet, ich glaube mein Taschenrechner ist kaputt ? Da kommen Werte raus, als hätte das Ding 100 km (unter der Annahme das er noch 5km Durchmesser hätte ) Durchmesser, ich finde das immer noch unfassbar, das so ein Teil an die 1.2 Mio Km/h schnell sein kann.

  76. #78 Luk
    1. Dezember 2013

    @Christian

    wieso besser?
    Ist doch egal wie viel kinetische Energie der brocken hat. Die kinetische energie der erde ist millionenfach grösser, die von jupiter auch usw.

    Abgesehen davon bewegt sich die erde mit der sonne auch mit 0,7-0,7 mio km/h um den galaktischen kern…
    andere sterne und objekte im all bewegen sich mit X0 millionen km/h so gesehen ist ison nicht sooo schnell.

  77. #79 Christian1
    1. Dezember 2013

    @Luk

    das hört sich jetzt ein wenig an, ist doch egal ob man auf der Stadtautobahn oder in der 30iger Zone mit 200 km/h unterwegs ist. Es gibt auch noch Lastwagen die haben eine noch höhere Energie, geschweige erst ein Zug.

    Es soll auch ein Objekt gefunden worden sein, dass mit 10 Mio km/h unterwegs, es hat aber in einem Sonnensystem nichts zu suchen.

  78. #80 sabrina
    1. Dezember 2013

    Hilfe ich hab so Angst
    Florian bitte die Wahrheit
    Ich hör und les so viel was stimmt nun

  79. #81 Florian Freistetter
    1. Dezember 2013

    @sabrina: Ich hab dir schon geantwortet. Wenn du was wissen willst, dann reicht es nicht, wenn du einfach nur überall “Ich hab Angst” reinschreibst. Du musst auch die Antworten lesen.
    Und du “hörst so viel”, weil du anscheinend nur die ganzen Spinnerseiten im Internet liest oder den Müll der irgendwo bei Facebook geteilt wird. Lies in seriösen Zeitungen (https://derstandard.at) und schau die richtigen Nachrichten im Fernsehen; die Zeit im Bild zum Beispiel. WENN ein gefährlicher Komet auf der Erde einschlagen würde, dann würdest du das dort hören. Lass dich nicht immer von irgendwelchen Typen im Internet verarschen. Geh in die nächste Bücherei; lies ein paar Bücher über Astronomie oder geh zum Planetarium, in die Volkssternwarte oder sprich mit deinem Physiklehrer. Dann weißt du auch genug Bescheid, um selbst beurteilen zu können, ob eine Nachricht Unsinn ist oder nicht.

    Und ISON ist heute nicht gefährlicher als gestern oder vorgestern oder sonst irgendwann. Der tut der Erde nichts.

  80. #82 sabrina
    1. Dezember 2013

    Danke dir vertrau ich

  81. #83 Florian Freistetter
    1. Dezember 2013

    @sabrina: “Danke dir vertrau ich”

    Das ist das Problem. Du glaubst lieber irgendjemanden anstatt dafür zu sorgen, dass du selbst in der Lage bist, herauszufinden was richtig ist und was nicht. Jetzt glaubst du mir. Und wenn du das nächste Mal etwas hörst, was du nicht verstehst, dann weißt du wieder nicht, was du glauben sollst. Besser wäre es, zu wissen

  82. #84 Luk
    1. Dezember 2013

    @Christian1

    und warum nicht? wo ist denn das problem wenn ein solches objekt in sonnenähe mit 1.3 millionen km/h untwerwegs ist?
    davon merkt man ja schlicht nichts.

    über unseren köpfen bewegen isch flugzeuge mit über 900km/h das stöhrt mich auch nicht, die ja nicht in sondern deutlich über der 30-iger Zone fliegen.

    Ein Komet der so schnell an der Sonne vorbeirauscht ist dabei noch deutlich weniger gefährlich, weil er im Gegensatz zum Flugezug sicher nicht per zufall in der 30-iger Zone landet.

  83. #85 DasKleineTeilchen
    2. Dezember 2013

    so kommen also diese ganzen “ich hab angst”-kommentare zustande:

    https://www.youtube.com/watch?v=3KTQemRGPKk

    sind diese leute wirklich zu blöde, zwischen einem BEISPIELVIDEO, welchen weg der komet genommen hat & einer REALEN aufnahme zu unterscheiden? ich bin ja auch nicht die hellste leuchte aber SOWAS spottet wirklich jeder beschreibung der intellektuellen kapazitäten einiger zeitgenossen. die kommentare drunter, die KOMMENTARE!

  84. #86 Alderamin
    2. Dezember 2013

    @Christian 1

    Am schlimmsten ist ja der Mond. Was ist so ein Komet von ein paar km Durchmesser gegen den Mond, mit dreieinhalbtausend km Durchmesser? Wenn der Mond auf der Erde einschlagen würde, dann gäbe es anders als bei den Sauriern kein Überleben für irgendeine Kreatur, dann würde die ganze Erdkruste aufgeschmolzen. Und der Mond kommt uns jeden Monat bis auf 360000 km nahe, das ist nur zehnmal so weit, wie die Bahn der geostationären Satelliten…! 😯

    Im Ernst, die Gesetze, die den Mond seit rund viereinhalb Milliarden Jahren stabil auf seiner Bahn um die Erde halten, sind dieselben, die die Bahn von Komet ISON bestimmen, und sie machen seine Bahn ebenso vorhersagbar wie die des Mondes. Deswegen macht es ebensowenig Sinn, sich Sorgen um einen Kometen mit bekannter Bahn zu machen, der die Erde weit, weit verfehlt (weiter als Mars oder Venus), wie man Angst davor zu haben braucht, dass der uns weitaus nähere Mond irgendwann auf die Erde fällt.

  85. #87 Christian1
    2. Dezember 2013

    #Luk
    #Alderamin

    Na ja wenn ein Airbus A 380 über mein Haus fliegt, auch in 500 Metern Höhe mache ich mir keine sorgen, wenn aber ein Eurofighter mit Mach 2 drüber rauscht, dann werden meine Glasscheiben wohl sehr beeindruckt sein. Wenn ein Satellite mit 30.000 km über meine Köpfe rauscht freue ich mich wenn man in der Nacht evtl. die Sonnensegel blitzen sieht.

    Wieviele Objekte wurden jemals gesichtet, die mit 1.3 Mio km/h im Sonnensystem unterwegs waren ?

    #Alderamin, wer hat dir den den Floh ins Ohr gesessen, dass der Mond eine stabile Umlaufbahn hat, eigentlich entfernt er sich jährlich um 3,8 cm ?

  86. #88 Alderamin
    2. Dezember 2013

    @Christian1

    Im Weltall gibt’s aber keinen Überschallknall und keinen Fahrtwind, weil das in guter Näherung ein Vakuum ist. Es machte also nichts, wenn ein Objekt mit hoher Geschwindigkeit knapp an Dir vorbeirauschen würde, Du würdest es nicht merken.

    Es könnte höchstens durch seine Schwerkraft oder andere Kraftfelder auf Dich wirken. Ein Komet ist in dieser Hinsicht ziemlich winzig. Nehmen wir mal an, ISON hätte 2 km Durchmesser und sei kugelförmig (ich habe kleinere Zahlen gehört, und die bisher besuchten Kometen waren eher länglich, das wäre also eine Obergenze für die Masse) mit einer Dichte von 0,6 g/cm^3 (typischer Wert für Kometen), dann kämen wir auf eine Masse von 2,5 Billionen kg. Klingt viel. Aber schon auf seiner Oberfläche wäre die Gravitation nur 0,00017 m/s², das ist nur rund 1/60000 der Erdanziehungskraft am Erdboden, sie würde einen Menschen weniger als 1 Gramm wiegen lassen. Und diese Kraft nimmt mit dem Quadrat der Entfernung ab. Insofern ist davon in 60 Millionen km Entfernung (größte Annäherung an die Erde) längst nichts mehr nachzuweisen.

    Andere Kraftfelder (magnetische, elektrostatische) hat ein Komet nicht aufzuweisen.

    wer hat dir den den Floh ins Ohr gesessen, dass der Mond eine stabile Umlaufbahn hat, eigentlich entfernt er sich jährlich um 3,8 cm ?

    Das weiß ich, und das liegt an den Gezeitenkräften und der durch sie verformten Erde. Und auch die Erdbahn ist Schwankungen aufgrund der anderen Planeten unterworfen, die immerhin zu den Eiszeiten führen.

    Eine Welt, in der die Umlaufbahnen absolut unveränderbar sind, gibt es nicht, das verbietet schon die allgemeine Relativitätstheorie. Aber diese Einflüsse sind winzig. Die Umlaufbahn der Erde ist so stabil, dass sie seit Milliarden Jahren in der lebensfreundlichen Zone der Sonne verweilt. Seit die großen Planeten ihre Orte gefunden und das Sonnensystem weitgehend von Staub und Asteroiden freigeräumt haben, haben auch ihre Bahnen Bestand, sicherlich bis zum Ende der Hauptreihenphase der Sonne.

    Bis dahin wird auch der Mond weiter die Erde umkreisen und es noch nicht geschafft haben, die Erddrehung so weit zu bremsen, dass sie ihm immer die gleiche Seite zeigt. Und dann wird der Rote Riese Sonne das Sonnensystem aufmischen. Aber das ist eine andere Geschichte.

  87. #89 Spritkopf
    2. Dezember 2013

    @Christian1

    Wieviele Objekte wurden jemals gesichtet, die mit 1.3 Mio km/h im Sonnensystem unterwegs waren ?

    Die SOHO-Sonde nimmt jedes Jahr davon Hunderte auf. Sämtliche Eis- und Gesteinsbrocken, die aus der Oort-Wolke in Richtung Sonne rauschen und ihr ähnlich nahe kommen wie ISON, haben auch annähernd die gleiche Geschwindigkeit drauf, wenn sie ihren Bahnperihel erreichen. Aber vor allem haben sie diese Geschwindigkeit NUR IM PERIHEL. Und je weiter er sich vom Perihel wieder entfernt, desto langsamer wird er.

    Ich verstehe deine Argumentation sowieso nicht. Wenn die Bahn eines Himmelskörpers wie ISON die Erdbahn noch nicht mal annähernd kreuzt, geschweige denn, dass er der Erde selbst nahekommt, dann ist es doch vollkommen wurscht, wie schnell er an welcher Stelle seiner Bahn ist.

    #Alderamin, wer hat dir den den Floh ins Ohr gesessen, dass der Mond eine stabile Umlaufbahn hat, eigentlich entfernt er sich jährlich um 3,8 cm ?

    #Alderamin, wer hat dir den den Floh ins Ohr gesessen, dass der Mond eine stabile Umlaufbahn hat, eigentlich entfernt er sich jährlich um 3,8 cm ?

    Wow, 0,0000000001% Abweichung pro Jahr. Stabilität ist was anderes.

  88. #90 Alderamin
    2. Dezember 2013

    @Spritkopf

    Aber vor allem haben sie diese Geschwindigkeit NUR IM PERIHEL. Und je weiter er sich vom Perihel wieder entfernt, desto langsamer wird er.

    Stimmt. Der Komet ISON hat ziemlich exakt eine Parabelbahn, d.h. er hat überall genau die Fluchtgeschwindigkeit der jeweiligen Sonnenentfernung, und das wäre auf Höhe der Erdbahn nur noch 47 km/s = 170000 km/h.

  89. #91 Marco
    2. Dezember 2013

    Alle in Deckung, es könnte ein Meteoritenschauer geben!

    https://de.ria.ru/society/20131130/267388165.html

  90. #92 Florian Freistetter
    2. Dezember 2013

    @Marco: Argh, jetzt postest du dieses Unsinn hier auch schon. Der treibt schon seit Tagen durchs Netz… Heute Mittag gibt es dazu eh nen Artikel.

  91. #93 Spritkopf
    2. Dezember 2013

    @Alderamin

    Der Komet ISON hat ziemlich exakt eine Parabelbahn, d.h. er hat überall genau die Fluchtgeschwindigkeit der jeweiligen Sonnenentfernung, und das wäre auf Höhe der Erdbahn nur noch 47 km/s = 170000 km/h.

    Hat man jetzt seine Bahnparameter eigentlich genau ermittelt? Anfangs hieß es ja, die Exzentrität seiner Bahn läge ganz knapp über 1, dann habe ich einen Artikel gelesen, der eine Schwankungsbreite von 0,99[irgendwas] bis über 1 angab, also auch nicht die Möglichkeit einer extrem langperiodischen Ellipse ausschloss. Aber was nun gültig ist, weiß ich immer noch nicht.

  92. #94 Alderamin
    2. Dezember 2013

    @Spritkopf

    Ich hatte neulich mal hier die Werte aus der englischen Wikipedia zitiert: 0,9999947 bis 1,0002, die sich auf verschiedene Quellen stützen. Der letzte Wert vom Minor Planet Center scheint jedenfalls keine neuen Messungen seit dem 22. November zu enthalten (die SOHO-Bilder scheinen nicht berücksichtigt worden zu sein) und er gibt immer noch eine Exzentrizität von 0.9999947 an, die sich wegen nicht-gravitationsbedingter Einflüsse offenbar noch ein wenig ändert, jedoch eher zur Ellipse hin. Der Komet gast beim Anflug vor allem in Richtung zur Sonne hin aus, von wo ihn die Wärmestrahlung trifft, was ihn wohl minimal abbremst.

  93. #95 Christian1
    2. Dezember 2013

    Mit dieser Geschwindigkeit sprich diese 1.3 Mio km/h ist es ein Objekt aus der Oortschen Wolke, ich möchte nur ein einziges Beispiel eines Kometen hören, der annähernd die gleiche Geschwindigkeit hatte ?

    @Spritkopf

    Wenn er auf der Höhe der Erdbahn nur noch 170.000 km/h drauf hat, dann müssen die von NASA richtige Idioten sein, die Swing by Manöver hätte man sich dann sparen können, wer ist überhaupt auf die Idee gekommen Swing By Manöver einzuführen, nach 1 AE ist der Geschwindigkeitsvorteil laut Spritkopf wieder weg

  94. #96 Spritkopf
    2. Dezember 2013

    @Christian1
    Viele Kometen kommen aus der Oort’schen Wolke. Davon abgesehen hast du nur nach Objekten mit dieser Geschwindigkeit gefragt, aber es war nicht die Rede davon, woher die zu stammen haben. Und nochmals: Es kann uns wurscht sein, wie schnell ein Objekt ist, solange es nicht die Erdbahn kreuzt.

    Wenn er auf der Höhe der Erdbahn nur noch 170.000 km/h drauf hat, dann müssen die von NASA richtige Idioten sein, die Swing by Manöver hätte man sich dann sparen können, wer ist überhaupt auf die Idee gekommen Swing By Manöver einzuführen, nach 1 AE ist der Geschwindigkeitsvorteil laut Spritkopf wieder weg

    Was hat ISON mit einem Swingby-Manöver zu tun? Gar nichts.

  95. #97 Alderamin
    2. Dezember 2013

    @Christian1

    Die bei der NASA sind mitnichten Idioten, nur scheinst Du das Prinzip des Swingby nicht ganz verinnerlicht zu haben

    Ein Swingby funktioniert so, dass eine Sonde, die an einem Planeten (!) vorbeifliegt, von diesem im Anflug zuerst beschleunigt und nach dem Vorbeiflug auch wieder abgebremst wird. Ein Geschwindigkeitszuwachs ergibt sich nur deswegen, weil dies lediglich symmetrisch aus der Sicht des sich bewegenden Planeten ist, jedoch nicht aus derjenigen der ruhenden Sonne.

    Das ist so ähnlich, als ob Du einen Ball gegen ein entgegenkommendes Auto schießt. Aus Sicht des Autos, das z.B. mit 50 km/h fährt , kommt ein mit 20 km/h getretener Ball beispielsweise mit 50 + 20 = 70 km/h entgegen. Er wird dann mit 70 km/h relativ zum Fahrzeug nach vorne wieder abprallen. Aus Sicht des Schützen wurde er mit 20 km/h getreten und kommt mit 70+50 = 120 km/h zurück.

    Da die Sonne relativ zum Schwerpunkt des Sonnensystems praktisch ruht, macht sie so viel Swingby-Effekt, wie ein parkendes Auto Bälle beschleuinigen kann: gar nicht. Deswegen gibt’s keinen “Geschwindigkeitsvorteil” durch die Sonne.

    Was auf die Sonne zufällt, wird schneller, weil die Sonne es im freien Fall beschleunigt, so wie ein Stein, den man auf die Erde fallen lässt, schneller wird. Was sich von der Sonne entfernt, wird entsprechend langsamer, wie ein nach oben geworfenere Stein. Und wenn das Objekt die Fluchtgeschwindigkeit drauf hat, dann schafft es die Sonne so gerade eben nicht mehr, seine Geschwindigkeit vollkommen aufzuzehren.

  96. #98 Theres
    2. Dezember 2013

    Ich kann ja sonst nichts zur Diskussion beitragen, doch, meinen Dank, weil ihr das so schön diskutiert/ erklärt, dass ich es verstanden habe …
    Und da steht auch was zur Bahn von ISON (oder eher ISOFF) , ziemlich unten …mit neusten Daten: https://www.scilogs.de/himmelslichter/die-hoffnung-schwindet/

  97. #99 Franz
    2. Dezember 2013

    @Alderamin
    Aber der Drehimpuls der Sonne müsste ISON doch beschleunigen, falls er sich im richtigen Winkel nähert. Oder ?
    Ich dachte dass swing by manöver vom Eigendrehimpuls Energie abzapfeb und nicht vom Umlauf des Planeten ?

  98. #100 Rolf Froböse
    2. Dezember 2013

    @Marco: Ich denke, den Russen steckt Tscheljabinsk noch in den Knochen.

  99. #101 Marco
    2. Dezember 2013

    @Florian

    Unsinn?
    Das schreibt ein Astronome von einer grossen Sternwarte in St. Petersburg!
    Sind die Astronomen etwa nach dir auch Spinner?

  100. #102 Florian Freistetter
    2. Dezember 2013
  101. #103 Florian Freistetter
    2. Dezember 2013

    @Marco: “Das schreibt ein Astronome von einer grossen Sternwarte in St. Petersburg!
    Sind die Astronomen etwa nach dir auch Spinner?”

    Nein, das schreibt Ria Novosti und die behaupten das hätte ein Pressesprecher der Petersburger Sternwarte gesagt. Und abgesehen davon das durchaus auch Astronomen Spinnner sein können habe ich das ja in meinem Artikel (https://scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2013/12/02/nach-dem-perihel-kollidiert-ison-nun-mit-der-erde/) erklärt und besagten Pressesprecher gefragt, was er denn tatsächlich gemeint hat. Nur weil etwas im Internet steht, muss es noch lang nicht wahr sein. Kritisches Denken ist immer angebracht…

  102. #104 walter
    2. Dezember 2013

    Der Herr möge uns beistehen, wir werden alle sterben!

    Früher oder später…. ganz sicher 🙂

    Solch ein Bericht (der von den Russen, nicht Florians unermüdliche Arbeit in Sachen Aufklärung) is ja wieder geradezu perfekt dafür geeignet, um irgendwelchen Würstchen, die eh nix verstehen (siehe Post von dieser “sabrina”, die wahrscheinlich eher ein Forentroll ist) höllisch Angst zu machen. Dann wird wieder jeder mögliche Esoquatsch herhalten müssen, damit die Gefahr gebannt wird.

    Bin ja gespannt, ob nicht bald deswegen Ankündigungen von wegen ” der Erlöser wird kommen” und solcher Mist auftaucht.

    Lassen wir und überraschen und wenns echt zu Silvester am Himmel leuchtet, dann erspart man sich die blöden Kracher. Sind eh nur laut und stinken 🙂

  103. #105 Alderamin
    2. Dezember 2013

    @Franz

    Aber der Drehimpuls der Sonne müsste ISON doch beschleunigen, falls er sich im richtigen Winkel nähert. Oder ?

    Nein, in erster Näherung gibt es durch die Rotation der Sonne keinerlei beschleunigende oder bremsende Kraft auf einen vorbeifliegenden Körper, weil sie eine fast perfekte Kugel ist. Bei einem Sywingby ist es auch nicht die Rotation des Planeten, sondern seine Geschwindigkeit relativ zur Sonne, die eine Raumsonde mitzieht.

    In zweiter Näherung gibt es zwar Gezeitenkräfte z.B von der Erde auf den Mond, die daraus resultieren, dass die Erde nicht ganz drehsymmetrisch ist, sondern von der Schwerkraft des Mondes ein wenig in die Länge gezogen wird, und diese lange Achse durch ihre schnelle Rotation und der Trägheit des Erdkörpers dem Mond ein wenig vorauseilt. Ins Extreme gesteigert kann man sich die Erde als einen leicht gegen die Richtung zum Mond in Drehrichtung gekippten Balken vorstellen, der den Mond mit dem einen, ihm näheren Ende, gravitativ abschleppt. Das ist aber ein winziger Dreckeffekt, der auf einen rasch an der Sonne vorbeihuschenden Kometen keinen messbaren Einfluss ausübt, anders als die Erde auf den Mond, der uns Milliarden Jahre lang umkreist. Zumal die Sonne ohnehin eine sehr langsame Rotation von ca. 30 Tagen ausführt.

    In dritter Näherung gibt es noch einen Mitzieheffekt der Raumzeit aufgrund der allgemeinen Relativititätstheorie (Lense-Thirring- oder Frame-Dragging-Effekt). Der ist wiederum noch viel kleiner und völlig vernachlässigbar, wenn es nicht um Pulsare oder Schwarze Löche geht.

    Also: ISON verlässt die Sonne mit der gleichen Geschwindigkeit, mit der er sich ihr genähert hat. Deswegen ist seine Bahn eine schön symmetrische Parabel. Ganz kleine Bahnänderungen ergeben sich höchstens aufgrund des fontänenartigen Ausgasens des Kometen, wie ich oben erwähnte.

  104. #106 Christian1
    2. Dezember 2013

    #Spritkopf

    Ison hat mit einem Swing By Manöver nichts zu tun, dann tritt er mit der gleichen Geschwindigkeit ins Sonnensystem ein, umrundet die Sonne und verschwindet mit der gleichen Geschwindigkeit, dann würde ich mir wenn ich du wäre die berechtigte Frage stellen, wie kommst du auf 170.000 km/h. Irgendeiner deiner Knieschüsse war da nicht ganz richtig plaziert. Entweder Swing oder konstante Geschwindigkeit.

    #Alderamin

    Taj wenn es die Sonne nicht war, wer hat Ison dann beschleunigt, der Jupiter bzw. Saturn kanns nicht gewesen sein, ansonsten wäre die Voyagersonde ein wenig flotter unterwegs. Dann ist da draußen noch etwas großes, das das Ding beschleunigt hat.

  105. #107 JaJoHa
    2. Dezember 2013

    @Christian1
    Man kann einfach mal die Energieerhaltung nutzen:
    E=T-U (T ist kinetische und U potentielle Energie, das Minus kommt aus der Wahl für den Nullpunkt des Potentials)
    E soll erhalten bleiben, aber U ist stark abhängig vom Radius (Zentralkraft, das Potential dazu ist U(r)=\frac{GM}{r})
    Wird also r größer, so wird 1/r kleiner und T muss ebenfalls kleiner werden. T ist aber grade \frac{1}{2}mv^2 und m ist konstant. Also fällt v und die Bahngeschwindigkeit ist für jeden Radius eine andere. Kann man auch am Flächensatz von den Keplerschen Gesetzen ganz schön sehen.

    ISON wurde zwar von der Sonne beschleunigt, aber er hat auf dem Weg zur Sonne eben auch potentielle Energie verloren und seine Gesamtenergie ist eben (in etwa) konstant geblieben. Ich schätze, das wollte Alderamin damit sagen

  106. #108 Kallewirsch
    2. Dezember 2013

    @Christian1

    Mir ist immer noch nicht klar, worauf du eigentlich hinaus willst.
    Das das Teil eine enorme kinetische Energie hat (hatte), ist mir doch völlg wurscht. Das tangiert mich persönlich genauso wenig, als wie wenn ein Road-Train mit 3 Anhängern durchs australische Outback donnert. Ich sitz hier in Mitteleuropa und der ist in Australien. Selbst wenn es den zerlegt, ist mir persönlich das piep schnurz egal. Das müssen sich die dortigen lokalen Autoritäten mit dem Spediteur ausmachen.
    Nur mit dem Unterschied, dass eben auf ISONs Bahn weit und breit NICHTS ist. Von mir aus kann der durchs Sonnensystem durchkacheln, “wie es ihm gefällt”, das kratzt mich nicht die Bohne.

  107. #109 Alderamin
    2. Dezember 2013

    @Christian1

    Taj wenn es die Sonne nicht war, wer hat Ison dann beschleunigt

    Die Sonne hat ISON beim Näherkommen beschleunigt, weil ISON auf die Sonne zugefallen ist, und jetzt bremst sie ihn um den gleichen Betrag wieder ab, weil er an der Sonne vorbeigefallen ist und im Gravitationsfeld nun wieder nach oben steigt (bzw. was von ihm noch übrig ist). ISON hatte 47 km/s beim Passieren von 1 AU in Richtung Sonne drauf, und die wird er beim erneuten Passieren von 1 AU genau wieder draufhaben, sonst wäre seine Bahn ja keine spiegelsymmetrische Parabel.

    Man kann keinen Swingby-Gewinn erzielen, wenn man an einem ruhenden Objekt vorbeifliegt, sondern verliert im Abflug alles wieder, was man beim Anflug an Fallgeschwindigkeit gewonnen hat. Genau wie bei einem Pendel, das auf beiden Seiten die gleiche Höhe erreicht (bis auf Verluste durch Reibung und Luftwiderstand, die im Weltraum entfallen).

    Wo soll die Energie auch herkommen? Wenn die Sonne als ruhend betrachtet wird, kann man bei ihr keine Bewegungsenergie abzapfen. Anders als bei Jupiter und Saturn, die durch die Vorbeiflüge der Voyager-Sonden ein winziges Bisschen langsamer geworden sind.

  108. #110 Spritkopf
    2. Dezember 2013

    @Christian1

    Ich habe den Eindruck, du kennst dich nicht besonders gut in den Kepler’schen Gesetzen aus, also nochmal: ISON kam auf einer parabolischen Bahn aus der Oort-Wolke in Richtung Sonne. Solange er noch sehr weit außen war, war er auch sehr langsam. Durch die Gravitation der Sonne wurde er immer weiter beschleunigt, je näher er ihr kam. Nicht nur, weil die Sonnengravitation permanent wirkt, sondern weil sie auch um so stärker wird, je geringer der Abstand zur Sonne ist. Auf Höhe der Erde (oder sagen wir besser, beim gleichen Abstand zur Sonne wie die Erde) hatte er ungefähr 42 km/s Bahngeschwindigkeit und im Perihel dann seine größte Bahngeschwindigkeit von 360 km/s.

    Entfernt ISON sich nach dem Periheldurchgang wieder von der Sonne, wird er durch ihre Gravitation wieder abgebremst. Und zwar – oh Wunder – genau auf die Geschwindigkeiten, die er auf dem Hinflug zur Sonne jeweils bei einem bestimmten Sonnenabstand hatte. Bei 150 Millionen km waren dies 42 km/s, bei 800 Millionen km hatte er noch 18,5 km/s Bahngeschwindigkeit.

    dann würde ich mir wenn ich du wäre die berechtigte Frage stellen, wie kommst du auf 170.000 km/h.

    Der Wert kam nicht von mir, sondern von Alderamin.

    Irgendeiner deiner Knieschüsse war da nicht ganz richtig plaziert. Entweder Swing oder konstante Geschwindigkeit.

    Den Knieschuss hast höchstens du selber vollzogen, denn wie oben erläutert hat ISON keine konstante Geschwindigkeit. Auf dem Weg zur Sonne beschleunigt er, von der Sonne weg wird er wieder abgebremst. Konstant wird seine Geschwindigkeit erst dann, wenn er so weit entfernt von der Sonne ist, dass ihre Gravitation keinen Einfluss mehr auf ihn hat.

    Körper mit einer konstanten Geschwindigkeit beschreiben eine Kreisbahn um die Sonne.

    Taj wenn es die Sonne nicht war, wer hat Ison dann beschleunigt, der Jupiter bzw. Saturn kanns nicht gewesen sein, ansonsten wäre die Voyagersonde ein wenig flotter unterwegs. Dann ist da draußen noch etwas großes, das das Ding beschleunigt hat.

    Doch, es ist die Sonne, die ISON beschleunigt und wieder abbremst. Alderamins Feststellung “ISON verlässt die Sonne mit der gleichen Geschwindigkeit, mit der er sich ihr genähert hat.” ist so aufzufassen, dass ISON im gleichen Abstand von der Sonne auch die gleiche Geschwindigkeit hat, egal ob auf dem Hinweg zur Sonne oder von ihr weg. Aber je weiter entfernt von der Sonne ISON ist, desto langsamer ist er auch. Wie schon zigmal geschrieben: ISON hat keine konstante Geschwindigkeit.

  109. #111 Spritkopf
    2. Dezember 2013

    @Alderamin

    ISON hatte 47 km/s beim Passieren von 1 AU in Richtung Sonne drauf, und die wird er beim erneuten Passieren von 1 AU genau wieder draufhaben, sonst wäre seine Bahn ja keine spiegelsymmetrische Parabel.

    Die dritte kosmische Geschwindigkeit bei 1 AU beträgt aber 42 km/s, n’est-ce pas?

  110. #112 Alderamin
    2. Dezember 2013

    @Christian1

    wie kommst du auf 170.000 km/h

    Frage ich mich jetzt auch, korrekt wäre nämlich 42,1 km/s = 151560 km/h…

    Die mittlere Bahngeschwindigkeit der Erde um die Sonne (fast eine Kreisbahn) ist ca. 29,8 km/s und die Fluchtgeschwindigkeit ist immer Wurzel(2) mal die Kreisbahngeschwindigkeit. 1,414 * 29,8 = 42,1 km/s. (bei den 47 km/s habe ich an die 3. kosmische Geschwindigkeit gedacht und sie fälschlicherweise auf die Bahngeschwindigkeit der Erde einfach drauf addiert. So geht das aber nicht.

    Ändert am nichts am Prinzip. ISON kam also mit 151560 km/h über die 1AU-Marke an die Sonne heran und wird sie mit 151560 km/h auf dem ausgehenden Bahnast wieder überschreiten.

  111. #113 Christian1
    2. Dezember 2013

    @Spritkopf
    @Alderamin
    @Kallewirsch

    Ist mir eigentlich egal welche Lebensmittel ihr als Argumente verwendet.

    Konkrete Frage nach wie vor: Welcher Komet, Meteorit, Sternschnuppe hat bisher ein Geschwindigkeit in Höhe von Ison ?

    Ob es nun Neutronensterne gibt die sich in einer Milliarde Lichtjahre mit 10 Mio. km/h bewegen, geht eigentlich mir am Arsch vorbei.

  112. #114 Alderamin
    2. Dezember 2013

    @Christian1

    Konkrete Frage nach wie vor: Welcher Komet, Meteorit, Sternschnuppe hat bisher ein Geschwindigkeit in Höhe von Ison ?

    Z.B. Ikeya-Seki, der hatte nämlich mit 0,008 AU einen geringeren Perihelabstand als ISON mit 0,012.

    Das gilt für die Geschwindigkeit im Perihel, relativ zur Sonne. Da alle langperiodischen Kometen mit einer Bahnexzentrizität nahe 1 unterwegs sind, sind sie auch alle in gleicher Sonnenentfernung ungefähr gleich schnell (jedenfalls was den Bahnabschnitt in Sonnennähe betrifft). Am schnellsten werden die Kometen, die direkt in die Sonne stürzen. Von denen sieht SOHO öfters welche.

  113. #115 stillerleser
    2. Dezember 2013

    @Christian1

    Konkrete Frage nach wie vor: Welcher Komet, Meteorit, Sternschnuppe hat bisher ein Geschwindigkeit in Höhe von Ison ?

    Jetzt bemühe dich doch wenigstens ein bisschen das nachzuvollziehen was dir Spritkopf und Alderamin mehrmals und so verständlich (wie es kein Lehrer besser könnte) erklärt haben! Das ist doch nicht zum aushalten. Dass du es immer noch nicht verstanden hast kann ja auch passieren. Aber du frägst immer noch in einer Art und Weise die zeigt dass du gar nicht bereit bist von deinem imaginären hohen Roß herunterzusteigen und die Möglichkeit in Betracht zu ziehen dass du hier einfach etwas nicht verstehst.

    Spritkopf hat dir deine Frage schon in #89 beantwortet:

    Sämtliche Eis- und Gesteinsbrocken, die aus der Oort-Wolke in Richtung Sonne rauschen und ihr ähnlich nahe kommen wie ISON, haben auch annähernd die gleiche Geschwindigkeit drauf, wenn sie ihren Bahnperihel erreichen.

    Was ist denn daran nicht zu verstehen? Die Begründung hat Alderamin ausführlichst und verständlich gegeben.

    Davon abgesehen ist dein obiger Satz grammatikalisch so falsch/unverständlich formuliert dass man die eigentliche Frage nur erahnen kann.

    P.S.: Meteorite sind Gesteinsbrocken die auf der Erdoberfläche einschlagen, Sternschnuppen sind Staubteilchen die in der Erdatmosphäre verglühen. Da diese Objekte also in Höhe der Erdbahn mit selbiger kollidieren können sie keine so hohen Geschwindigkeiten haben wie ISON in unmittelbarer Sonnennähe.

  114. #116 Spritkopf
    2. Dezember 2013

    @Christian1

    Konkrete Frage nach wie vor: Welcher Komet, Meteorit, Sternschnuppe hat bisher ein Geschwindigkeit in Höhe von Ison ?

    Die Frage habe ich bereits beantwortet und dabei von Objekten unseres Sonnensystems geredet, nicht von Neutronensternen:
    “Sämtliche Eis- und Gesteinsbrocken, die aus der Oort-Wolke in Richtung Sonne rauschen und ihr ähnlich nahe kommen wie ISON, haben auch annähernd die gleiche Geschwindigkeit drauf, wenn sie ihren Bahnperihel erreichen.”

    Und da du unbedingt einen Namen hören willst: C/2011 Lovejoy war noch wesentlich schneller als ISON, da er die Sonne mit nur 140.000 km Abstand passierte. Somit dürfte er ziemlich nah an die Fluchtgeschwindigkeit für die Sonne von 2,2 Millionen km/h herangekommen sein.

    Ist mir eigentlich egal welche Lebensmittel ihr als Argumente verwendet.

    Ja, das habe ich schon festgestellt, dass du eigentlich nur ein bißchen rechthaben möchtest.

  115. #117 Kallewirsch
    2. Dezember 2013

    Persönlich denke ich, dass dieses “Huch, rechnet euch doch mal aus, was der für eine kinetische Energie hat. Gut das es ihn zerlegt hat” der Auftakt hätte sein sollen zu einem “das ist das x-millionenfache der Hiroshima Bombe, wenn der die Erde treffen würde….”
    Er trifft aber nicht die Erde. Er ist weit weg. Seine Bruchstücke sind weit weg. ISON ist als Klumpen reingekommen und fliegt als Geröllhaufen wieder raus. Der einzige Unterschied für uns: Hätte er es überlebt, dann hätten wir in 2 Wochen einen schönen Anblick am Himmel gehabt, so haben wir gar nichts. Aber der Geröllhaufen fliegt auf genau der gleichen Bahn weiter, wie es auch ein intakter Klumpen getan hätte und wird wieder sukzessive langsamer.
    Bye, bye Geröllhaufen. Bis in ein paar Millionen Jahren – und lass es dir in der Zwischenzeit gut gehen.

  116. #118 Christian1
    2. Dezember 2013

    #Spritkopf

    “Ja, das habe ich schon festgestellt, dass du eigentlich nur ein bißchen rechthaben möchtest.”

    Dazu kann ich nur sagen, hast evtl. einem Richter durch das Bild laufen sehen ? Nicht, ich auch nicht, aber ein Neunmalkluger ist mir aufgefallen.

  117. #119 Spritkopf
    2. Dezember 2013

    @Christian1

    aber ein Neunmalkluger ist mir aufgefallen.

    Das war vermutlich der, der erst über die hohe Geschwindigkeit von ISON im Perihel jammerte, anschließend so tat, als habe man noch nie zuvor solche Objekte entdeckt und – als man ihn auf entsprechende Himmelskörper hinwies – auf einmal etwas Unzusammenhängendes von Neutronensternen in einer Milliarde Lichtjahre Entfernung schrieb. Oder war es vielleicht der, der meinte, dass ISON mit konstanter Geschwindigkeit durchs Sonnensystem fliegen würde, wenn er nicht durch ein Swingby-Manöver beschleunigt würde?

    Aber vielleicht handelte es sich auch nur um denjenigen, dem es nach eigener Aussage vollkommen egal war, welche Argumente er entgegengehalten bekommt und ob er was hinzulernen kann.

  118. #120 stillerleser
    2. Dezember 2013

    Hm, mir kommt das jetzt schon sehr wie Getrolle vor von diesem Christian1.
    Jeder andere Mensch hätte sich entschuldigt und/oder dafür bedankt über seine Irrtümer aufgeklärt worden zu sein. Oder sich einfach nicht mehr gemeldet nachdem ihm ein Licht aufgegangen ist.
    Alderamin und Spritkopf schreiben sich die Finger wund und versuchen mit Engelsgeduld die Zusammenhänge zu erklären und was macht dieser Christian1 als Dankeschön? Setzt einen weiteren peinlich-unverschämten Kommentar ab.

  119. #121 walter
    3. Dezember 2013

    Dieser Christian ist der typische Stänkerer. Nix kapieren, Müll daherlabern bis zum Abwinken und wenns in die heiße Phase geht, agressiv werden und zu Mutti heimlaufen. Dann wird dort grooooooß erzählt, dass alle soooo böse sind und er ja nix getan hat. Solche Figuren kenne ich zur Genüge. Ewig das gleiche Verhaltensmuster.

  120. #122 Florian Freistetter
    3. Dezember 2013

    @walter: Und wenn es so ist, dann es ist so. Wenn es zu viel wird, fliegt er raus; wenn nicht, dann nicht. Wenn er dich nervt: Einfach ignorieren anstatt mit “Der ist doof!!” noch weiter provozieren.

  121. #123 Christian1
    4. Dezember 2013

    bin nicht vom Fach, habe aber auch ein Diplom, manchmal muss man euch halt ein wenig kitzeln bis ihr manche Informationen rausrückts. 😉

    C2011 Lovejoy, der ist ja wirklich interessant

    Zum Abschluss muss ich noch meinen alten Mathe Prof. zitieren, nachdem er einen hochroten Kopf bekommen hat:” Auf schätzen gibt es keine Punkte”. 🙂 Physiker trifft Kaufmann.

  122. #124 JolietJake
    4. Dezember 2013

    bin nicht vom Fach, habe aber auch ein Diplom, manchmal muss man euch halt ein wenig kitzeln bis ihr manche Informationen rausrückts. 😉

    Nein, muß man nicht. Meiner Erfahrung nach muß man den Leuten nur die richtigen Fragen stellen (können).

  123. #125 Christian1
    5. Dezember 2013

    #124

    Da gibt es aber sehr viele Möglichkeiten,

    1. Man sitzt einen gegenüber, betrachtet die Körpersprache und den Tonfall, nur das Wort “ja”, kann je nach Betonung bis 30 oder 40 verschiedene Bedeutungen haben.
    2. Der Personenkreis muß auch richtig deuten können, sprich ein Fortbildungskurs für aufbrechen von Wildbret für Jungjäger in einer Veganerrunde, taj ich glaube die rufen die Polizei.
    3. Normalität, was ist normal die Sprache eines Polizisten, eines Finanzbeamten, eines Mathematikers ?
    Sprich: “Wir freuen uns, wenn sie uns morgen besuchen” oder “sie haben morgen um … zu erscheinen, wenn sie nicht erscheinen wird ein Bußgeldbescheid gegen sie….

    (Können) auch mal eine Torte mit dem Sternbild Orion drauf bestellen, bin gespannt was sie bekommen.

  124. #126 Christian der 1.
    5. Dezember 2013

    Ähhmm Florian, könntest mir bitte erklären warum du meine Posts rauskickst ?

  125. #127 Florian Freistetter
    5. Dezember 2013

    @Christian der 1. “Ähhmm Florian, könntest mir bitte erklären warum du meine Posts rauskickst ?”

    Keine Ahnung. Um welchen Kommentar gehts denn? Ich kann nicht bei allen Kommentaren und Artikeln ständig den Überblick bewahren. (Das es hier nen SPamfilter gibt, der automatisch Kommentare prüft, weißt du?)

  126. #128 Christian der 1.
    5. Dezember 2013

    @Florian.
    -Ich Blödl hab mich beim Thread vertan. Beim anderen ist eh das meiste da, sorry ;-).
    -Spamfilter, wusste ich nicht. Es war der Thread “.. kollidiert ISON mit der Erde?”. Hab einen link gepostet, mit einem Lied von Udo Jürgengs ;-), hat gut gepasst.
    Das meiste ist eh durchgekommen.
    Aber ich hab gestern nachdem ich etwas gepostet hab gelesen, dieses Post wird manuell moderiert, oder soetwas in der Art. Und dann hab ich heute in der früh eben den falschen Thread angeklickt, und dachte schon es sind alle Posts rausgekickt worden

  127. #129 JolietJake
    5. Dezember 2013

    @#125:
    Du faselst schon wieder. Im übrigen bezog ich mich auf die Leute, die hier kommentieren. Hätte ich wohl deutlicher machen müssen.

  128. #130 Kallewirsch
    5. Dezember 2013

    nachdem er einen hochroten Kopf bekommen hat:” Auf schätzen gibt es keine Punkte”

    Du verwechselst “begründetes schätzen” mit “sich etwas aus den Fingern saugen”.
    Schätzen, im Sinne von abschätzen, ist gar nicht so abwegig. Mein Lehrer in physikalischer Chemie hat versucht es uns beizubringen. Ehe eine Rechnung konkret durchgeführt wurde, wurde erst mal eine begründete Abschätzung über das zu erwartende Ergebnis gemacht. Lautete die Fragestellung: Berechnen sie die Siedetemperatur von Wasser auf einem 3000m hohen Berggipfel bei dem und dem Luftdruck, dann drehte sich die Schätzung darum, ob die Siedetemperatur steigen oder fallen wird im Vergleich zu Seehöhe. Die nächste Fragestellung war dann eine Abschätzung, über wieviele Grad wir da wohl reden werden. Sind es 5°, 10°, 20°? Wenn dann in der Rechnung rauskommt, dass Wasser in 3000m Höhe bei 178° siedet, dann wusste man durch die Schätzung, dass man einen Rechenfehler gemacht hatte.

    Also “Schätzen” und “aus den Fingern saugen” sind 2 Paar Schuhe.

  129. […] war als zum Beispiel der Mars). Und das ISON zwar tatsächlich auseinanderbrechen kann (was ja auch passiert ist), dabei aber keine Explosion mit “Funkenregen” stattfindet und es auch nicht möglich […]

  130. […] Der November begann mit interessanten neuen Ergebnissen über die Anzahl von erdähnlichen Planeten und endete mit dem Kometen ISON. Zuerst hatten alle große Hoffnung auf ein tolles Spektakel, aber dann kam der Komet der Sonne zu nahe und hat diese Begegnung trotz allen Optimismus nicht überlebt. […]

  131. […] Am Ende kann es dann passieren, dass sich ein Komet komplett auflöst (so wie zum Beispiel der Komet ISON Ende letzten Jahres). Aber bei P/2013 R3 kommt das eigentlich nicht in Frage. Dieser Asteroid sitzt mitten im […]

  132. […] Zum Beispiel über den Komet ISON, der seine Annäherung an die Sonne letztes Jahr nicht überlebt hat. […]

  133. […] ihrem Stern extrem nahe kommen. Das passiert auch in unserem Sonnensystem immer wieder und sehr oft überlebt der Komet diese Annäherung nicht. Strahlung und Gravitation des Sterns reißen ihn auseinander. Genau das könnte auch bei KIC […]