Gestern war ja wieder einmal Vollmond. Schon am frühen Abend war der Vollmond sichtbar und in der Nacht stand er hoch am Himmel. In Jena hatte ich Glück und der Himmel war klar. Der Mond leuchtet weiß und hell – aber irgendwie nicht so schön wie im Sommer. Da erscheint er irgendwie größer und schön romantisch gelb/orange. Warum der Mond in Sommer und Winter unterschiedliche Farben hat, ist leicht erklärt. Das liegt an der Neigung der Erdachse. Die geneigte Rotationsachse der Erde sorgt dafür, dass die Sonne im Sommer höher und länger am Himmel steht als im Winter; ohne sie hätten wir keine Jahreszeiten. Da der Vollmond der Sonne aber immer direkt gegenüber steht, verhält er sich im Winter so, wie die Sonne im Sommer und umgekehrt. Der Wintervollmond steht also hoch und lange am Himmel und der Sommervollmond nur kurz und tief. Deswegen muss das Licht des Sommervollmonds auch mehr Atmosphäre durchqueren und wird stärker absorbiert. Blau wird gestreut und rot bleibt übrig. Das Licht des hoch stehenden Wintervollmonds dagegen muss weniger Atmosphäre hinter sich bringen und bleibt weiß.
Warum sich die Größe des Mondes scheinbar ändert, wissen wir dagegen nicht. Das Phänomen nennt sich “Mondtäuschung” und ist noch nicht vollständig verstanden. Der Mond erscheint groß, wenn er nah am Horizont steht und klein, wenn er hoch am Himmel steht. Es handelt sich dabei definitiv um eine optische Täuschung, aber wie sie funktioniert ist noch unklar. Ich habe das in einem früheren Artikel erklärt.
Auch minutephysics hat ein schönes Video zu diesem Thema:
Die Astronomie wird im Video zwar wunderbar erklärt; ich bin mit der Konklusio aber trotzdem nicht ganz einverstanden. Ich mag den Vollmond im Sommer lieber. Da steht er zwar nur kürzer am Himmel: Aber die Nächte sind warum genug, dass man ihn sich auch die ganze Zeit über ansehen kann. Im Winter nutzt es nichts, wenn er die ganze Nacht zu sehen ist – einem aber schon nach 10 Minuten die Füße einfrieren…
Was denkt ihr? Sommer- oder Wintervollmond?
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