Das klingt erstmal nach einem guten Plan. Aber bei näherer Betrachtung bin ich skeptisch. Was passiert, wenn das Netz auf noch aktive Satelliten trifft? Kann es nicht sein, dass das Netz durch die Trümmerteile beschädigt wird und selbst zu Weltraumschrott wird? Was passiert, wenn das Netz kaputt geht und nicht mehr gesteuert werden kann? Das letzte was wir brauchen sind kilometergroße Netze (die späteren Versionen sollen dann wesentlich größer sein als das kleine Netz das momentan getestet wird) die manövrierunfähig durch den erdnahen Weltraum sausen! Und vor allem bleibt das alte Problem: Das Netz muss von der Erde ins All gebraucht werden und jeder Raketenstart erzeugt neuen Müll.
Es ist gut, dass man sich immer intensiver um den Weltraumschrott kümmert. Aber wenn wir das Problem nachhaltig lösen wollen, müssen wir es fundamental anders angehen. Wir müssten es entweder ohne den Einsatz von Raketen lösen, also zum Beispiel mit starken Lasern von der Erde aus auf den Schrott schießen und ihn zerstören. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass die Entwicklung solcher Laserkanonen eine politisch sehr entspannte Angelegenheit werden würde…
Oder aber wir lösen das Problem vom Weltraum aus. Dazu brauchen wir aber entsprechende Ausrüstung und Infrastruktur direkt vor Ort und das heißt, dass wir eine dauerhafte bewohnte und autarke Raumstation im All benötigen die ganz anders konstruiert sein muss als die kleine ISS die wir derzeit haben.
So oder so – es wird noch sehr lange dauern, bis wir das Problem in den Griff bekommen. Und bis dahin müssen wir dafür sorgen, dass nicht zu viel neuer Müll dazu kommt und hoffen, dass unsere Technik im All bis zur Lösung des Problems überlebt.
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