Hanslmeier und seine Kollegen haben noch diverse andere Techniken angewandt um nach Chaos in der Sonnenaktivität zu suchen, die ich jetzt aber nicht alle im Detail erklären will. Sie haben dabei festgestellt, dass das Verhalten der Sonnenaktivität um so simpler bzw. weniger chaotisch wird, je längere Zeiträume man betrachtet. Filtert man zum Beispiel alle Variationen aus dem Datensatz heraus, die kleiner als 380 Jahre sind, dann bekommt man eine sehr einfache Zeitreihe, die sich sehr ordentlich verhält. Den Grund dafür vermuten Hanslmeier und seine Kollegen nicht in der Sonne selbst, sondern in verschiedenen Prozessen auf der Erde, die die Menge an C-14 und Beryllium-10 nachträglich noch verändern (C-14 nimmt zum Beispiel am Kohlenstoffzyklus teil und das kann durchaus Auswirkungen haben). Insgesamt kommen die Wissenschaftler zu dem Schluss, dass die Sonnenaktivität nicht völlig zufällig und chaotisch ist, sondern durchaus gewissen Zyklen und Regeln folgt. Und das ist doch schön zu wissen!

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Kommentare (6)

  1. #1 Chris
    17. Februar 2014

    Servus

    Ist das Maximum jetzt eigentlich überwunden (was ja doch eher gering war…) und wird das doch noch erwartet?
    Das Max. wurde ja mal auf Ende 2013 verschoben…

    PS: Wie sehr interessiert es ‘uns’, daß sich das Magnetfeld der Sonne demnächst umpolen soll? Ich gehe mal davon aus, das die Erde deswegen WIEDER NICHT untergehen wird 😉

  2. #2 Florian Freistetter
    17. Februar 2014

    @Chris: Der “Polsprung” auf der Sonne hat schon stattgefunden: https://scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/?p=11557

  3. #3 Hammster
    18. Februar 2014

    Apropos Ende der Erde… leicht OT: wann wird die Erde nicht mehr in der habitablen Zone unserer Sonne sein? Man (ich) liest immer wieder widersprüchliche Zeitmarken. Die Sonne wird (4,5 – 7 Mrd. Jahre) weiter existieren.. irgendwann soll sie sich zum Roten Riesen aufblasen (und dann bis zur Erdumlaufbahn reichen) …auch hier lese ich weit divergierende Zahlen: zwischen 1Mrd. und dem Ende in 4,5 – 7 Mrd. Jahren.
    Hast du da mal was zu geschrieben? (…du hast doch da bestimmt schon mal was zu geschrieben….)
    Vielen Dank und LG!

  4. #4 Toolmax
    18. Februar 2014

    Ich habe schon öfters gelesen, dass sich durch den allmählichen Übergang vom Wasserstoff- zum Heliumbrennen die Sonne “schon” in 500 Millionen Jahren so weit aufheizen wird, dass die Erde zum toten Wüstenplaneten mutiert. Die habilitale Zone würde sich demnach viel früher nach außen verlagern.

  5. #6 Alderamin
    18. Februar 2014

    @Toolmax

    Es ist richtig, dass die Sonne allmählich immer heißer wird und in 900 Millionen Jahren zu warm für mehrzelliges Leben (nach 1,9 Milliarden Jahren sieden dann die Ozeane und die Erde wird eine zweite Venus), allerdings gibt es keinen allmählichen Übergang zum Heliumbrennen, das geschieht ziemlich abrupt (Helium-Blitz).

    Verantwortlich für die allmähliche Erwärmung ist, soweit ich verstanden habe, die sich verschiebende Balance zwischen zwei verschiedenen Fusionsprozessen, der Proton-Proton-Kette und dem CNO-Zyklus. Da die Proton-Proton-Kette mit abnehmendem Wasserstoffvorrat immer weniger Energie erzeugen kann, sinkt der Strahlungsdruck, während hydrostatischer Druck und Temperatur durch das Gewicht der Sonnenmasse zunehmen, womit der CNO-Zyklus effizienter wird, der insgesamt mehr Energie liefert.