Das ist nicht überraschend, denn das ist ja der Punkt, von dem ursprünglich alle Trümmerteile stammen. Sie müssen also auf ihren jeweiligen Umläufen um den Stern alle erstmal immer wieder durch diesen Punkt durch. Das gibt eine Gedrängel und die Trümmer kollidieren weiter miteinander. Dort wo die Planeten kollidiert sind, sammelt sich also wesentlich mehr Kram an als anderswo und es dauert, bevor sich das alles gleichmäßig verteilt hat, wie im Bild unten rechts, das den Zustand nach 10.000 Orbits zeigt.

Die asymmetrische Scheibe aus dem Bild unten rechts sieht aber ziemlich genau so aus, wie das, was man bei Beta Pictoris beobachtet. Vielleicht sind dort tatsächlich zwei Protoplaneten zusammengestoßen und haben eine große Trümmerwolke hinterlassen. Das müsste dann vor ungefähr einer Million Jahren passiert sein. Ob das wirklich so wahr, lässt sich anhand der vorliegenden Daten noch nicht sagen. Aber Jackson und seine Kollegen haben auf jeden Fall gezeigt, wie man die Bewegung der Trümmer solcher planetaren Kollisioen verfolgen kann und wie sich ihre Spuren zumindest theoretisch in astronomischen Beobachtungen nachweisen lassen. Man sollte sich also auf jeden Fall die Mühe machen und weiter nach solchen Spuren Ausschau halten!

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Kommentare (7)

  1. #1 Alderamin
    12. März 2014

    Wie sähe es denn aus, wenn an dieser Stelle ein großer Planet entstünde? Ergäbe das ein symmetrischeres Bild?

  2. #2 Till
    12. März 2014

    im Titel sollte es, glaube ich, “kollidierenden” heißen.

  3. #3 Florian Freistetter
    12. März 2014

    @Alderamin: “Wie sähe es denn aus, wenn an dieser Stelle ein großer Planet entstünde? “

    Was du da siehst ist ja IR vom Staub. Das heißt, du hast hier ne Verklumpung von Staub und keinen Planeten. Die Phase, wo sich was aus Staub bildet ist bei BPic schon lange vorbei; das kanns also nicht sein. Und damit du Staub dort kriegst, darf da kein Planet sein; der würde den Staub ja rauswerfen und ne Lücke hinterlassen. Du brauchst links und rechts Planeten, die dann an entsprechenden resonanten Positionen den Staub festhalten (das war das, was ich in der verlinkten Arbeit selbst mal durchgerechnet habe).

  4. #4 Alderamin
    12. März 2014

    @Florian

    Danke 🙂

  5. #5 JaJoHa
    12. März 2014

    Ist es wahrscheinlich das der eine Körper ursprünglich in L4 oder L5 des anderen Körpers war?

  6. #6 Florian Freistetter
    12. März 2014

    @JaJoHa: Hmm – ich denke, damals wars so eng und so chaotisch, dass das egal war – und dass das Konzept der Lagrange-Punkte nicht mehr funktioniert. Die sind ja nur für das eingeschränkte 3Körperproblem definiert; also zwei große Körper und einen mit vernachlässigbarer Masse. Das ist bei Sonne, Jupiter und Asteroiden gerade noch erfüllt, obwohl die Störungen der anderen Planeten durchaus relevant sind. Aber bei der Planetentstehung war das wohl anders…

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