ATLAS und CMS sammeln auf jeden Fall jede Menge Daten: Ein Petabyte, also eine Billiarde Byte pro Jahr! Und trotzdem werden nur knapp 100 Kollisionsereignisse aus den Milliarden Kollisionen die jede Sekunde stattfinden, überhaupt registriert! Die Arbeit der Programmierer, die diese Auswahlalgorithmen entworfen haben, ist mindestens ebenso beeindruckend und knifflig wie die der Techniker, die das ganze Gerät gebaut haben! Am Ende hat man nun jede Menge Daten – und muss herausfinden, welche Teilchen sie beschreiben.
Das ist das Thema von Kapitel 14 (“Identifying Particles”) und auch das ist eher ein wenig technisch. Randall erklärt der reine nach, wie man am Output der Detektoren die einzelnen Teilchen des Standardmodells identifizieren kann und das will ich hier jetzt nicht alles wiederholen. Aber vielleicht können wir auch mal über ein paar der grundlegenden Fragen der Teilchenphysik diskutieren. Beantworten werden wir sie zwar nicht können, aber es macht sicher Spaß ein wenig zu spekulieren. Zum Beispiel:
Warum gibt es genau drei Familien von Leptonen (Elektron, Myon, Tauon) und drei Familien von Quarks? Wieso nicht zwei oder fünf oder 37? Irgendein ein grundlegendes Prinzip muss dafür sorgen, dass es so ist, aber drei ist irgendwie eine seltsame Zahl. 1 oder 2 sind noch halbwegs vernünftige Zahlen. Aber 3 erscheint irgendwie beliebig…
Ich hoffe jedenfalls darauf, dass das Buch in Teil IV wieder ein wenig weniger technisch wird. Das nächste Kapitel klingt auf jeden Fall sehr interessant; da geht es um Schönheit und darum, wie so ein subjektives Konzept in der objektiven Wissenschaft trotzdem eine Rolle spielt. Und in Kapitel 16 kommt dann schließlich der Higgs-Mechanismus an die Reihe. Aber darüber diskutieren wir dann das nächste Mal am 11. April. Bis dann!
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