Nur leider ist es nicht so einfach, Sterne in unmittelbarer Nähe der Sonne zu beobachten. Das geht nur bei einer totalen Sonnenfinsternis und die gibt es nicht so oft. Aber zum Glück war da der britische Astronom Arthur Eddington. Vor dem ersten Weltkrieg war er einer der wenigen Wissenschaftler, die sich mit Einsteins Arbeiten beschäftigt hatten und sie auch verstanden. Während des Kriegs litt das Ansehen der Deutschen in England aber massiv und auch die Arbeiten deutscher Wissenschaftler gerieten in Verruf. Eddington war, so wie Einstein, ein überzeugter Pazifist und interessierte sich nicht sehr für den aufkommenden Nationalismus. Er beschäftigte sich weiter mit Einsteins Theorien und war von den Feldgleichungen begeistert. Und es gelang ihm, die Behörden davon zu überzeugen, dass es sich lohnt eine Expedition auszurüsten, um die Sonnenfinsternis am 29. Mai 1919 zu beobachten. Hier konnte man prüfen, ob Einsteins Theorie stimmt oder nicht.
Eddington machte sich auf zur Insel Príncipe vor der afrikanischen Küste, hatte ständig schlechtes Wetter und konnte am Tag der Finsternis nur zwei Aufnahmen mit ausreichend guter Qualität machen. Aber die zeigten genau den Effekt, den Einstein vorhergesagt hat. Der Präsident der Royal Society, J.J. Thompsons, nannte die Theorie “eine der größten Leistungen menschlichen Denkens” und die New York Times titelte aufgeregt aber physikalisch zweifelhaft: “Alle Lichter am Himmel sind schief!” (“All Lights Askew in the Heavens”).
(Wer Lust hat, kann sich die Geschichte von Einstein und Eddington auch in dem netten Spielfilm “Einstein & Eddington”* der BBC ansehen. Es ist vielleicht keine exakte historische Rekonstruktion der Geschehnisse, aber ein unterhaltsamer Film. Und David Tennant spielt Eddington – was will man mehr?)
Die Genauigkeit von Eddingtons Daten war nicht sehr hoch, aber in den nächsten Jahren wurde das Experiment immer wieder wiederholt und das Ergebnis bestätigt. Albert Einstein hatte Recht. Und keine Ahnung, was seine Theorie in den nächsten Jahren für einen Aufruhr in der Wissenschaft erzeugen sollte…
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