Jürgen hat ja heute schon über die Strömungsmechanik von Fußbällen geschrieben. Aber ein Sport wie Fußball eignet sich natürlich noch für jede Menge weitere wissenschaftliche Betrachtungen und wann, wenn nicht jetzt während der Weltmeisterschaft ist der ideale Zeitpunkt um darüber zu berichten. Denn eine neue Entwicklung dieses Turniers ist die Einführung der “Torlinientechnologie”, also einer Methode, bei der mit technischen Mitteln festgestellt werden kann, ob der Ball im Tor war oder nicht. Das soll die ewigen Streitereien entschärfen, hat aber natürlich dazu geführt, dass man jetzt darüber streitet, ob diese Technik gut ist oder schlecht für den Fußball. Ich persönlich habe nichts dagegen; frage mich aber, ob das wirklich so kompliziert sein muss mit all den Kameras und Supercomputern und Bildauswertungsalgorithmen. Kann man da nicht einfach einen Sender in den Ball packen und ein Detektoren ins Tor und fertig? Oder hat diese Kameratechnik auch noch andere Vorteile/Einsatzzwecke (oder stammt die Technik vielleicht von der Firma des Schwagers von Sepp Blatter?)
Egal – denn in manchen Fällen könnte man ganz darauf verzichten, wenn man denn nur ausreichend Ahnung von Physik hat! Als bei der letzten Weltmeisterschaft England ein Tor gegen Deutschland schoss, hätte der Schiedsrichter sofort darauf kommen können, dass es tatsächlich ein Tor gewesen sein muss. Wenn der Ball vom Spieler an den Querbalken des Tores gekickt wird und der Ball von dort zuerst auf den Boden, dann nochmal an den Querbalken und dann wieder zurück aufs Feld springt, dann muss er zwischenzeitlich im Tor gewesen sein. Warum das so ist, erklärt dieses schöne Video der britischen Royal Institution:
Tja. Aber auch schiedsrichterliche Physikenntnisse werden England bei dieser Weltmeisterschaft wohl nicht mehr retten können. Obwohl – mit ein bisschen Wissenschaft (Physik, Psychologie, Mathematik, Statistik, Anatomie, etc) könnte man sicherlich den einen oder anderen spielerischen Nachteil wett machen. Aber die Engländer kleben sich stattdessen wahrscheinlich lieber bunte Pflaster auf den Leib und hoffen auf ein Wunder…
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