Ich hab mir ja die letzten Tage frei genommen und ein wenig Urlaub gemacht. Und bevor es bald wieder mit dem normalen Blogprogramm weiter geht, habe ich noch ein paar schöne Bilder für euch. Von einem Ort, dessen Besuch ich euch nur empfehlen kann und an dem man nicht nur gut ausspannen sondern auch viel lernen kann: Die Zugspitze, den höchsten Punkt Deutschlands!

Nachdem der Vortag regnerisch und wolkenverhangen war und Besucher auf der Zugspitze von Temperaturen um die 3 Grad, Regen und einer fast nicht vorhandenen Sichtweite erzählt haben, war ich etwas skeptisch, ob ich am Berg mehr Glück mit dem Wetter haben werden. Aber der Tag begann eigentlich recht vielversprechend mit einem schönen Sonnenaufgang in Kochel am See:

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Und abgesehen von ein paar kleinen Wolken präsentierte sich dann auch die Zugspitze unter einem strahlend blauen Himmel:

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Die Fahrt auf den Berg mit der Seilbahn war spektakulär und der Ausblick fantastisch:

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Und oben angekommen war das Wetter glücklicherweise immer noch toll und die mitgebrachte warme Winterkleidung absolut nicht nötig:

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Bis zum eigentlichen Gipfel der 2962 Meter hohen Zuspitze kommt man mit der Seilbahn aber nicht. Der Gipfel ist auch vom öffentlichen Bereich abgetrennt. Will man dorthin, dann muss man noch ein wenig klettern und wenn der Weg auch mit Seilen gesichert ist, an denen man sich festhalten kann, sollte man doch vernünftige Kleidung und vor allem vernünftige Schuhe anhaben und zumindest ein bisschen Ahnung haben, wie man sich durch so ein Gelände bewegt, bevor man die letzten Meter zum Gipfel klettert.

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Da wir fast die ersten am Berg waren, war am Gipfel noch nichts los und ich hatte den höchsten Punkt Deutschlands für mich allein:

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Ein Gipfel-Selfie (gar nicht so einfach, wenn es links und rechts doch ziemlich steil und weit bergab geht und man mit einer Hand fotografiert und sich mit der anderen festhalten muss):

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Aber die Aussicht von dort oben war fantastisch!

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Später Tag war dann am Gipfel übriges Hochbetrieb. Die Leute standen in langen Schlangen am Berg und kraxelten – teilweise in kurzen Hosen und Flip-Flops! – aneinander vorbei. Ich hab mich bei dem Anblick gewundert, dass da nicht jeden Tag ein paar Touristen abstürzen…

Ich würde die Zugspitze ja gerne auch mal komplett besteigen, ohne Anfahrt mit der Gondel. Aber an diesem Tag musste ich aus beruflichen Gründen mit der Seilbahn fahren (warum, werdet ihr irgendwann schon noch erfahren 😉 ) und ich hab auch noch nicht so viel Erfahrung im hochalpinen Bereich um mir die Tour alleine zuzutrauen. Außerdem wars ja mein Geburtstag und da wollte ich mich auch nicht unbedingt anstrengen – sondern lieber den höchsten Biergarten Deutschlands besuchen!

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Es gab Weißwurst:

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Und Bier mit Aussicht:

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Und sogar ein bisschen Schnee!

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Am Zugspitzengipfel gibt es auch noch ein kleines aber interessantes Museum zur Geschichte der Erschließung des Berges; zum Bau der Zugspitzenbahn und den meteorologischen Bedingungen auf dem Berg. Man hätte auch ein paar 3D-Filme ansehen können, aber als ich da war, war das Kino leider gerade außer Betrieb.
Noch mehr Schnee und Information gab es dann ein wenig weiter unten, am Zugspitzenplatt zu dem man mit einer weiteren Seilbahn gelangt:

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Dort befindet sich auch der letzte Rest des Zugspitzengletschers, denn man auf einer Wanderung betrachten kann. Unterwegs gibt es Informationsboxen und -tafeln, die einem erklären, wie so ein Gletscher funktioniert. Man kann aber auch einfach nur die wahnsinnig tolle Landschaft und die noch tollere Aussicht genießen!

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Oder Zipfelbob fahren… was ich allerdings diesmal ausgelassen habe:

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Auf der Zugspitze wird aber auch echte Wissenschaft betrieben. Und zwar hier, in der Umweltforschungsstation Schneefernerhaus:

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Das ehemalige Hotel an der Flanke der Zugspitze ist nicht öffentlich zugänglich (obwohl ich da ja wirklich gerne mal vorbei schauen würde). Dort erforscht man Höhenmedizin, die Atmosphäre, den Klimawandel und jede Menge andere interessante Themen. Es gibt auch ein Observatorium, dass die kosmische Strahlung registriert (die stehen unter dem weißen Dach rechts auf dem Hauptgebäude; unter dem runden Gebäude das die Kuppel trägt).

Wir haben den Berg dann aber wieder verlassen, da sich für Nachmittag dann doch schlechtes Wetter angekündigt hat. Mit der Zahnradbahn ist man aber schnell wieder im Tal.

Ich kann den Besuch nur empfehlen. Wenn das Wetter gut ist, ist die Zugspitze ein toller Ort, an dem man einfach nur die Natur genießen kann – oder viel über die Geschichte und die Wissenschaft dieser Region lernen. Und natürlich kann man auch beides machen! Leider ist es ein wenig teuer; die Fahrkarte für Berg- und Talfahrt kostet 51 Euro pro erwachsener Person…

Der Tag hat dann auf jeden Fall noch mit “bayrischen Tapas” geendet. Kann ich – wie die Zugspitze – nur empfehlen:

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Am nächsten Tag war der Urlaub dann auch schon wieder vorbei und ich musste ein wenig arbeiten. Allerdings in sehr schöner Umgebung, der Erzabtei Sankt Ottilien:

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Dort habe ich Studentinnen und Studenten der Uni München ein bisschen was über Asteroiden und das Leben als Wissenschaftsautor erzählt:

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Und dann gabs nochmal gutes Klosterbier, bayrisches Essen und jede Menge interessante Diskussionen mit Stringtheoretikern:

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Der Kurzausflug nach Bayern war schön. Noch schöner wäre es gewesen, wenn er länger gedauert hätte. Aber irgendwann muss ich ja auch wieder arbeiten…

Kommentare (14)

  1. #1 Karl Mistelberger
    30. Juli 2014

    Zugspitzgipfeltag war wohl schon am Montag?

  2. #2 gorg
    30. Juli 2014

    Die Zugspitze komplett besteigen? Naja.. Da gibts andere Berge die genauso “einfach”, hoch oder höher sind, schöne Aussicht bieten, aber wo keine Seilbahn raufgeht und man sich die letzten Meter mit Flifloptouris teilen muss. 😉
    Wenn du so etwas machen willst, dir selber aber nicht zutraust (was nicht abwertend gemeint ist, die Bergrettung ist für realistische Selbsteinschätzung sehr dankbar), dann gibts hier sicher genug Leser die dich mal mitnehmen würden. Oder du machst das mit einem alpinen Verein. Oder, oder, oder. Da gibts viele Möglichkeiten. 🙂

  3. #3 Matthias
    30. Juli 2014

    Florian, du bist wirklich schlank geworden! Meinen ehrlichen Respekt!
    Da habe ich noch einen langen Weg vor mir.
    Ach ja: Alles Gute zum Geburtstag! 🙂

    Beste Grüße,
    Matthias

  4. #4 haarigertroll
    30. Juli 2014

    Die Zugspitzbesteigung durch’s Höllental ist schon eine schöne Tour. Man sollte die nötige Kondition und Ausrüstung mitbringen und früh (und unter der Woche!) starten, aber es lohnt sich.
    Es ist halt alles dabei: Eine Klamm, zwei Klettersteige, ein (leider mittlerweile recht kümmerlicher) Gletscher und eine Bomben-Aussicht.
    Die Touris am Gipfel stören gar nicht so, weil man die eh erst im allerletzten Moment zu sehen bekommt.

  5. #5 Librarian
    31. Juli 2014

    Naja, eine zwei-Tages Tour mit Übernachtung auf der Reintalangerhütte ist (bei gutem Wetter) eigentlich mehr Wanderung als Bergtour.

  6. #6 Christian Berger
    31. Juli 2014

    Alles Gute zum Geburtstag 🙂

  7. #7 Crazee
    31. Juli 2014

    Glückwünsche nachträglich!

  8. #8 advanced space propeller
    31. Juli 2014

    auch von mir ; alles gute verspätet

    und der möcht auch noch was sagen:
    https://www.youtube.com/watch?v=mqSpjGL5PuY

    😉

  9. #9 SonnenKlar
    31. Juli 2014

    Herzlichen Glückwunsch nachträglich. :>

  10. #10 Florian Freistetter
    31. Juli 2014

    Danke für die Glückwünsche. Aber bitte macht hier jetzt keinen “Happy Birthday”-Kommentarstrang draus…

  11. #11 tomW
    31. Juli 2014

    Echt schöne Bilder, da wird man auch als Flachlandindianer ganz neidisch.
    Herzlichen Glückwunsch nachträglich übrigens! 😉

  12. #12 JoselB
    31. Juli 2014

    Da gibt Florian einen Vortrag quasi in meiner unmittelbaren Nachbarschaft und ich wusste gar nichts davon. Schade 🙁

    Trotzdem auch von mir nachträglich Alles Gute zum Geburtstag und es freut mich dass es dir in Bayern gefallen hat.

  13. #13 Florian Freistetter
    31. Juli 2014

    @JoselB: ” und ich wusste gar nichts davon. Schade”

    Es war ja auch kein öffentlicher Vortrag, sonst hätte ich das auch vorher angekündigt.

  14. #14 ulfi
    10. August 2014

    Wow. Ich sehe die Bilder ja erst jtzt. Verglichen mit deinem alten Bild im Blog ist das ja kaum noch zu vergleichen. Hut ab!

    Und tolle Fotos. Hätte ich nicht solche Höhenangst, dass ich mich voll gesichert in 4m höhe an der Kletterwand einscheisse…