Es war eine verdammt lange Mission! Am 2. März 2004 ist die Raumsonde Rosetta von der Erde ins Weltall geschickt worden. In den mehr als 10 Jahren die seitdem vergangen sind, ist sie durch unser Sonnensystem geflogen um den Kometen 67P/Tschurjumow-Gerasimenko zu erreichen, der sich derzeit noch weiter hinter der Bahn des Mars befindet. Es hat lange gedauert, aber morgen wird die Raumsonde in einen Orbit um den Kometen schwenken. Und dann geht die Mission erst richtig los!
Über die Ziele von Rosetta habe ich ja früher schon ausführlich gebloggt. Aber um all das realisieren zu können, muss die Sonde erst mal ankommen.
Noch am 4. Juni 2014 war der Komet in den Augen Rosettas nicht mehr als einer von vielen Lichtpunkten am Himmel:
Im Juli, als Rosetta nur noch 86.000 Kilometer vom Kometen entfernt war, wurde aus dem Punkt ein verpixelter Fleck:
Und als die Raumsonde nur noch 10.000 Kilometer entfernt war, sah man die ersten Details. Überraschende Details: Der Komet bestand aus zwei lose miteinander verbundenen Teilen:
Mittlerweile ist Rosetta kurz vor dem Ziel und die Bilder werden täglich besser und zeigen mehr Details. So sah der Komet aus einer Entfernung von nur noch 1000 Kilometern aus:
Und das sah Rosetta am 2. August aus 500 Kilometern Entfernung:
Hier ist der Komet aus 300 Kilometer Entfernung am 3. August:
Und morgen ist die lange Reise (vorerst) zu Ende. Nach einer Reihe von Bremsmanövern wird Rosetta die gleiche Geschwindigkeit wie der Komet habe – knapp 55.000 Kilometer pro Stunde – und nur noch 100 Kilometer entfernt sein. Danach wird Rosetta ein Stückchen vor dem Kometen gemeinsam mit ihm durchs All bewegen. Der Abstand soll im Laufe der Zeit immer weiter verringert werden, bis die Sonde schließlich nur noch 10 Kilometer entfernt ist und in eine Umlaufbahn um 67P/Tschurjumow-Gerasimenko einschwenken kann.
So soll das komplizierte Flugmanöver aussehen (gezeigt ist die Bewegung von Rosetta relativ zum Kometen):
Rosetta wird die Oberfläche des Kometen genau vermessen und untersuchen und probieren, einen Landeplatz für Philae zu finden. Dieses kleine Raumfahrzeug soll dann im November auf dem Kometen selbst landen. Aber zuerst geht es darum, sicher beim Kometen anzukommen. Ich bin gerade auf dem Weg zum Europäischen Satellitenkontrollzentrum ESOC in Darmstadt, wo morgen anlässlich des Kometen-Rendezvous ein großes Event stattfindet. Ich werde hier im Blog live davon berichten und hoffentlich dann auch direkt die ersten Bilder von der Ankunft der Raumsonde am Kometen veröffentlichen können. Morgen (6. August 2014) früh geht es los; also bleibt dran!
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