Um diesen Körper zu haben, gibt es mittlerweile eine ganze Industrie. Von der Werbung bis zu Vereinen. Jeder hämmert uns ein, wie wir auszusehen haben. Dem steht aber gegenüber, das wir biologisch immer noch Jäger und Sammler sind. Und so nutzt unser Körper jede Gelegenheit, die ihm zugeführten Kalorien möglichst lange aufzuheben. Das Resultat dieses Vorgehens? Ein Bauch, der schnell zu erzielen ist – aber wegbekommen? Eine Strapaze ohne Ende. Gut, bei Eisbären ist das kein Problem. Die schlafen dick und fett ein, wachen auf und sind wieder schlank. Klar, so schlank und hungrig ist dann schlecht für die notwendige Jagd – aber irgendwie überleben ja wohl genug von denen und somit kann das nicht falsch sein. Theoretisch. Praktisch ist es aber leider so, das die Natur da auch schon dran gedacht hat und so verbrauchen wir im Schlaf nur einen Bruchteil der Energie. Wir lernen:
- Abends vor dem Schlafen wenig oder kalorienarmes Essen zu sich nehmen. Obst oder Gemüse wenn es sein muss. Der Körper verbraucht Nachts kaum Energie – gerade einmal rund 60 – 70 Kalorien pro Stunde Schlaf gehen verloren. Zum Vergleich hat die längste Praline der Welt bei 18,2 Gramm 98 Kalorien – um die zu essen brauchen Sie 1 Minute…
Bleibt also nur eine Diät. Ok, unsere Vorfahren kannten das nicht – wozu auch. Aber indirekt gab es natürlich schon etwas ähnliches. Zwangsweise. Denn nicht immer war das Angebot so üppig und gleichförmig und im Winter darüber hinaus geringer als im Sommer. Also nahm unser Vorfahre im Sommer zu und im Winter knurrte der Magen – er nahm wieder ab. Wenn man so will war die Steinzeit-Diät erfunden. Klar – es gibt viele Versteinerungen, Zähne und Exkremente – und man kann in Etwa sagen, was die Ahnen früher gegessen haben. Bloß haben die keine Speisepläne hinterlassen und vieles ist Annahme. Daraus nun den Schluss zu ziehen, das die Vorfahren immer schlank waren und die Art der Ernährung schlank macht – ist sehr gewagt. Im Prinzip haben die Menschen damals gegessen was verfügbar war. Und vermutlich wollen wir auch gar nicht wissen, was das alles war. Beispiele für Nahrung von Urmenschen kann man sich anschauen, wenn man das Leben von Stämmen am Amazonas betrachtet. Wir lernen:
- Die Aussage, das „früher“ alles gesund und schlank war, ist durch nichts belegt. Im Gegenteil – archäologische Funde von Zähnen und Kieferpartien sowie Knochen deuten darauf hin, das die Ahnen unter Mangelkrankheiten litten und aus den Mumien der Pharaonen sind Zahnerkrankungen bekannt, die zu Schmerzen geführt haben müssen, die wir uns nicht mehr vorstellen können.
Doch gehen wir mal etwas mehr in Richtung Neuzeit, wenn schon die Steinzeit nicht so dolle war. Ägypten überspringen wir besser – denn Getreide mit Steinmühlen zu zerreiben ist zwar kulturell und kulinarisch eine Leistung – aber der Gesundheit eher abträglich – Steinmehl ist immer mit dabei und ruiniert die Zähne. Ein Mund ohne Zähne ist für Nahrung wenig geeignet und somit ist es kein Wunder, das so viele Ägypter auf Stelen so schlank sind (ob sie es real auch waren, lässt sich mangels realistischer Abbildungen nicht mehr feststellen). Die Römer mit ihrem sprichwörtlichen Hang zum kulinarischen (Lukullus) dagegen sind nicht unbedingt ein Vorbild für Schlankheit. Aber es gab ja die Gladiatoren. Diese gestählten Muskelpakete auf Beinen, die ja wohl dem Ideal des heutigen Menschen entsprachen. Das stimmt auch – zumindest nach heutigem Kenntnisstand. Es gab sogar spezielle Ernährung für die Kämpfer. Wobei… ein Zusammenhang Nahrung zu Figur war damals sicher nicht bekannt. Der Grund für das Aussehen eines Gladiators war eher im „Sport“ zu suchen – und nicht in der Nahrung. Das das Aussehen eines der Helden dann auch durch Hollywood und Russel Crowe in unseren Köpfen steckt – das nur am Rande. Denn sicher gab es auch unter den Gladiatoren „Crowes“ und andere. Der geneigte Leser wird nun aber feststellen, das vielleicht ein anderer Zusammenhang existieren könnte – nämlich Sport und Aussehen, obwohl Sie beachten sollten:
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