Dieser Gastartikel ist ein Beitrag zum ScienceBlogs Blog-Schreibwettbewerb. Alle eingereichten Beiträge werden im Lauf des Septembers hier im Blog vorgestellt. Danach werden sie von einer Jury bewertet. Aber auch alle Leserinnen und Leser können mitmachen. Wie ihr eure Wertung abgeben könnt, erfahrt ihr hier.
Dieser Beitrag wurde von Dex eingereicht.
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Hallo! Ich bin’s wieder, der Typ vom letzten Mal. Mittlerweile habe ich mich mit meiner Bullenpeitsche und dem unsichtbaren Fedorahut wieder sportlich verdünnt und gehe auf ein neues, lange überfälliges Abenteuer.
Seit meiner Letzten Zusammenarbeit mit meinem Kollegen Freistetter bin ich viel und Oft durch die Geschichte der Welt getingelt, in der Hoffnung, etwas Interessantes zu sichten, neue Erfahrungen zu machen oder einfach nur um einen Ruhigen Platz zum Austreten zu finden. Wisst Ihr eigentlich, wie nervös einen Geräusche machen können, wenn man nachts im Gebüsch verschwindet?
Aber, bevor wir hier von Konsistenz, Geruch und Farbe der Ausdünstungen anfangen zu sprechen, zurück zur letzten Arbeit. Ich berichtete von Fünf Jupitermonden, und dies wurde mir ordentlich um die Ohren gehauen. Klar, auch absolut große Menschen wie ich Irren sich mal, vor allem, wenn es um die Astronomie geht, aber mir wurde klar – Ich brauchte bessere Tools.
Von Natur aus nicht mit Reichtümern gesegnet, begab ich mich auf die Einschlägigen Portale und fand dort einen, eher im Unbildungsstil geschriebenen, Artikel über ein zu verkaufendes Teleskop, ein Spiegelreflektor. Im Nachhinein gesagt, ist es ein 460/120er, technisch quasi gleichauf mit meinem Alten (900/70), bloß mit deutlich besserem Lichtdurchsatz. Für Fünf Innereuropäische Währungseinheiten inklusive Lieferung bis vor die Haustür ein Wahnsinnsschnäppchen.
In meiner Blödheit, moderne Okulare von den veralteten 0,96″-Okularen zu unterscheiden, raubte ich 2″ 4mm-Plössl-Okulare und Barlow-Linsen aus den Tempeln des Amazonas, und war dementsprechend Frustriert, als sie nicht passten. Wieder einmal war mein Plan, den Sternen näher zu kommen gescheitert! Oder nicht? Anstatt wie ein normaler Verbraucher von meinem Rückgaberecht Gebrauch zu machen, nahm ich mir einen kleinen Dremel und baute den Okularauszug um.
Das Teleskop für Fünf Euro war jetzt kein Verlust, sollte es beim Umbau kaputt gehen. Es hatte nämlich einen gewaltigen Vorteil gegenüber meinem Refraktor – Der OAZ an sich war größer als 2″, und wurde nur am Endstück per kleiner Muffe auf 0,96″ verkleinert. Doch das Plastikrohr erwies sich als Harter Endgegner zum Umbau. Fast 8 Stunden fräste und dremelte ich an dem Teil herum.
Zwar war der Barlow immer noch nutzlos, aber das Werk war vollbracht. Der OAZ war weit genug, dass ich das 4mm-Plössl-Okular einschrauben konnte. Ha! Jetzt werde ich weiter als Hubble sehen können, sprach mein innerer Vollidiot. Es gab allerdings ein Problem: Draußen war es noch hell.
Zur Lösung ebenjenes Problems beriet ich mich mit meinen Laborassistentinnen Döh, Katy und Calle, obwohl ich letzterem schon öfter gesagt hab, das Laborettenoutfit steht ihm trotz tollen Geburtstagswünschen echt nicht! Durch Austausch von Nosensicus Linguos, zu Deutsch totalem Schwachsinn, verbrachten wir die Zeit bis es Dunkel war, denn unser Ziel, das waren die Sterne.
Nachdem sich die Sonne durch mein Wirken mittlerweile hinter den Horizont verzogen hatte (Ihr wisst schon, theistische Kräfte, die ich aber nicht so stark nutzen konnte, weil ich ja unsere Welt ein bisschen mag) ging es hinaus, in den Open-Air-Dschungel, an Flecken ,wo sich kein besoffener Jugendlicher hin verirrt, weil es dort so dunkel ist, um ebendort das Teleskop ausprobieren.
Und der Umbau hat sich gelohnt. Nicht nur ist das Bild deutlich Schärfer und Besser geworden, sondern kann ich jetzt auch mit einer Kamera durch das Okular fotografieren. Die Nächste Stufe? Einen festen Halter für die Kamera bauen. Das wird genial!
Bis zum nächsten, vielleicht mal etwas grandioserem Sternenabenteuer, euer Dex
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