Warum das so ist, ist noch unklar. Vermutlich existieren dort Mechanismen zur Staubproduktion, die wir bis jetzt noch nicht verstanden haben. Oder – und das ist meine persönliche Vermutung – es handelt sich um Sonderfälle, die der unvollständigen Statistik zu verdanken sind. Es ist logisch, dass wir die Systeme zuerst entdecken, bei denen das Exozodiakallicht besonders hell ist. Je besser unsere Instrumente werden, desto mehr Sterne mit schwächerem Zodiakallicht werden wir auch finden. Bei den Planeten war es ja ähnlich: Auch da haben wir anfangs nur die seltsamen Spezialfälle entdeckt, bevor wir in der Lage waren, auch die “normalen” Himmelskörper zu detektieren.
Nichtsdestotrotz sind diese staubreichen alten Sterne aber vorhanden und aus ihrer Untersuchung werden wir vermutlich genau so viel Neues lernen können wie aus den frühen Spezialfällen bei der Planetensuche. Und sollte sich das helle Exozodiakallicht doch als Normalfall herausstellen, dann könnte uns das in Zukunft sogar noch ein paar Probleme bescheren. Denn wir haben ja vor, im nächsten Jahrzehnt mit neuen Riesenteleskopen auf die Suche nach erdähnlichen Planeten zu gehen und diese Planeten dann auch direkt zu beobachten. Das heißt, wir wollen das von diesen Planeten reflektierte Licht direkt mit unseren Instrumenten analysieren und daraus Informationen über die Lebensfreundlichkeit der Himmelskörper ableiten. Wenn aber nun genau die Regionen, in denen sich solche Planeten aufhalten auch jede Menge Staub enthalten und dieser Staub für ein sehr helles Zodiakallicht sorgt, dann könnte es schwer werden, das Licht der erdähnlichen Himmelskörper zu detektieren!
Wie gesagt: Bis jetzt haben wir nur eine kleine Anzahl von Sternen auf ihren interplanetaren Staub hin untersucht. Es ist noch zu früh, um allgemeine Aussagen machen zu können. Aber es ist auf jeden Fall jetzt schon klar, dass wir den Staub nicht ignorieren dürfen, wenn wir mehr über die fremden Welten lernen wollen!
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