Die exakte Obergrenze für die Masse eines Sterns zu berechnen, ist wegen der dabei involvierten komplizierten Prozesse schwierig. Es ist auch schwierig, sehr schwere Sterne zu entdecken und zu beobachten, da sie ja nur so kurz leben. Aber die Grenze dürfte irgendwo in der Nähe der 300fachen Sonnenmasse liegen. Der bisher schwerste bekannte Stern heißt R136a1, ist 265 Mal schwerer als die Sonne, leuchtet fast 9 Millionen Mal heller als unser Stern und befindet sich knapp 160.000 Lichtjahre entfernt in der großen Magellanschen Wolke (einer Nachbargalaxie unserer eigenen Milchstraße).
Ich habe bis jetzt aber immer nur über die Masse der Sterne gesprochen und nicht über ihre Größe. Die Größe eines Sterns ist allerdings in diesem Kontext auch schwerer zu beschreiben. Sie kann sich während eines Sternenlebens dramatisch verändern: Unsere Sonne zum Beispiel hat einen Radius, der 109 Mal größer ist als der Radius der Erde. Das gilt allerdings nur jetzt. In ein paar Milliarden Jahren wird sie heißer werden (so wie es bei allen Sternen am Ende ihres Lebens der Fall ist), der Strahlungsdruck wird größer und sie beginnt sich auszudehnen. Am Ende wird sie die komplette Erdbahn ausfüllen und einen Radius von 150 Millionen Kilometer haben (jetzt sind es nur 700.000 Kilometer). Andere, schwerere Sterne können in bestimmten Phasen ihres Lebens noch heißer und damit noch größer werden.
So wie die Massen der Sterne sind auch ihre Größen schwer zu bestimmen, wenn es um die Extremwerte geht. Die größten bekannten Sterne sind ungefähr 2000 Mal größer als unsere Sonne. Aktueller Rekordhalter ist der Stern UY Scuti, der ungefähr 30 Mal schwerer als die Sonne ist, aber 1700 Mal größer. Rekordhalter könnte aber auch VV Cephei A sein, dessen Radius irgendwo zwischen dem 1000fachen und dem 1900fachen des Sonnenradius liegt.
Sterne sind verdammt groß! Unsere Sonne ist ein ziemlich gewaltiges Himmelsobjekt – aber im Vergleich mit anderen Sternen noch ein regelrechter Winzling…
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