Noch 6 Tage! Dann wird die Landeeinheit Philae sich von der Raumsonde Rosetta lösen und versuchen, auf der Oberfläche des Kometen 67P/Tschurjumow-Gerasimenko zu landen. Es ist eine spektakuläre Mission und am 12. November wird sie ihren spektakulären Höhepunkt finden. Gestern habe ich euch mein neues Buch zur Rosetta-Mission vorgestellt. Heute möchte ich mich wieder mit dem Kometen selbst beschäftigen.
Der Ort, an dem Philae aufsetzen soll, war nicht einfach zu finden. Es darf nicht zu dunkel sein; es darf vor allem nicht zu uneben sein und es soll natürlich wissenschaftlich interessant sein. Unter mehreren Möglichkeiten hat man sich für einen Platz entschieden, der bisher nur den Namen “Site J” trug. Da das etwas trocken klingt hat man bei der Europäischen Raumfahrtagentur ESA einen Wettbewerb gestartet um der wichtigen Stelle auf der Oberfläche des Kometen einen klangvolleren Namen zu geben. Der wurde nun kürzlich beendet und das Ergebnis bekannt gegeben: Philae wird auf Agilkia landen!
Agilkia war bisher nur der Name einer ägyptischen Insel im Nil. Auf diese Insel wurden jede Menge antike Bauwerke umgesiedelt, als die nahe Insel Philae durch die Errichtung des Aswan-Staudamms überflutet worden ist. Auf der Insel Philae hat man 1815 auch einen Obelisken gefunden, dessen Inschrift, gemeinsam mit dem berühmten Stein von Rosette bei der Entschlüsselung der Hieroglyphen half. Und nachdem Raumsonde und Landeeinheit schon nach diesen für das Verständnis der altägyptischen Schrift wichtigen Orten benannt worden sind, ist es nur konsequent, auch beim Namen der Landestelle so zu verfahren. Agilkia ist also ein durchaus passender Name (und vielleicht ein klein wenig besser als Kingston Lacy; der Ort in England wo der Obelisk von Philae heute aufgestellt ist).
Und so sieht Agilkia aus:
Hoffentlich kommt Philae am 12. November auch tatsächlich gut in Agilkia an. Bei allem Enthusiasmus muss man ja trotzdem immer wieder betonen, dass es absolut keine leichte Aufgabe ist, die Sonde sicher zu landen! Es kann genau so gut schief gehen und die Chancen dafür liegen laut Rosetta-Wissenschaftler Mark McCaughrean bei 50 Prozent.
Aber wenn alles klappt, wird es großartige Bilder und wissenschaftliche Daten geben. Der Komet zeigt jetzt schon immer mehr Aktivität, wie man auf diesem Bild schön sehen kann:
Noch besser erkennt man das von der Kometenoberfläche ausströmende Gas auf diesem Bild:
Und zum Abschluss gibt es noch ein sehr schönes Video, dass die Geschichte von Rosetta und Philaes Landung kurz zusammenfasst:
Nur noch 6 Tage!
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