Im Recycled Electrons Podcast hat Chris Lintott vorgeschlagen, man solle anstatt unrealistischer Crowdfunding-Projekte lieber Lobby-Organisationen wie die Planetary Society unterstützen. Diese gemeinnützige Organisation wurde 1980 unter anderem von Carl Sagan gegründet und widmet sich der Aufgabe, die Menschen für Astronomie und Raumfahrt zu begeistern und entsprechende Projekte voran zu treiben. Das passiert aber wesentlich nachhaltiger als bei Crowdfunding-Projekte. Da sich die Gesellschaft aus den regelmäßigen Mitgliedsbeiträgen finanziert, hat sie ganz andere Planungsmöglichkeiten. Sie widmet sich nicht nur der Öffentlichkeitsarbeit (und die Blogs der Gesellschaft sind immer wieder eine hervorragende Informationsquelle für mich gewesen) und der politischen Überzeugungsarbeit zur Unterstützung der Raumfahrt sondern treibt auch selbst innovative Projekte an, wie zum Beispiel aktuell das Sonnensegel LightSail-1. Natürlich wird auch die Planetary Society (beziehungsweise ähnliche Organisationen in anderen Ländern) nicht von heute auf morgen die Revolution in der Raumfahrt verursachen können. Aber ich denke, es ist nicht ganz von der Hand zu weisen, dass eine Unterstützung solcher Gesellschaften langfristig mehr Fortschritte in der Raumfahrt bewirken kann, als eine einmalige Spende für ein faszinierendes, aber unrealistisches Crowdfunding-Projekt.
Ich selbst bin ja ein notorischer Vereinsmuffel und trete Vereinen und Gesellschaften nur sehr zögerlich bei. Aber ich denke, ich werde mir für 2015 vornehmen, das zu ändern. Und zumindest bei der Planetary Society eine Ausnahme zu machen. 57 Dollar pro Jahr sind ein leistbarer Beitrag für die Unterstützung der Erforschung des Sonnensystems. Mal sehen – vielleicht schenke ich mir die Mitgliedschaft ja zu Weihnachten 😉 (Und wer noch ein originelles Weihnachtsgeschenk sucht: Man kann eine Mitgliedschaft auch verschenken!).
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