Aber ich bin sicher, dass GAIA im Laufe ihrer Mission auch dieses Rätsel lösen wird. Es wäre auch besser, denn wenn in Zukunft andere große Teleskope wie der Hubble-Nachfolger, das James-Webb-Space-Telescope ebenfalls ihre Position bei L2 einnehmen, dann könnten die Mikrometeoroide dort deren speziellen Spiegel beschädigen…
Auf jeden Fall ist GAIA auf einem guten Weg. Bis die ersten Daten des neuen, hochpräzisen Sternkatalogs veröffentlicht werden, wird es wohl noch ein wenig dauern. Aber auch jetzt hat das Teleskop schon höchst interessante Phänomene entdeckt. Zum Beispiel ein Gravitationsmikrolinsenereignis. So etwas passiert, wenn ein Stern von uns aus gesehen vor einem anderen Stern vorüber zieht. Dessen Masse verzerrt den Raum, der die Lichtstrahlen dann so wie eine optische Linse aus Glas umlenken und verstärken kann. Der Stern leuchtet während des Vorbeigangs der “Linse” ein wenig heller als erwartet und solche Beobachtungen sind wichtig, wenn man zum Beispiel auf der Suche nach extrasolaren Planeten ist.
GAIAs Mission ist auf den ersten Blick nicht so spektakulär wie die Landung von Philae auf dem Kometen, die ersten Bilder des Zwergplaneten Pluto oder eine Landung auf dem Mars. Aber GAIAs Aufgabe ist mindestens ebenso wichtig, wenn nicht sogar wichtiger. Denn die Sternkarten sind die Grundlage jeder weiteren Forschung. Ohne zu wissen, wie weit die anderen Himmelskörper entfernt sind und wie unsere eigene Position im Universum ist, können wir so gut wie nichts über den Rest des Universums wissen. Auch wenn GAIA also nur “langweilige” Zahlen produzieren wird und keine spektakulären Bilder liefert: Es lohnt sich, die Mission weiter zu verfolgen. Ich werde das auf jeden Fall tun und hier im Blog immer wieder mal berichten! (Und wenn ihr euch selbst auf dem Laufenden halten wollt, dann findet ihr hier die neuesten GAIA-Nachrichten).
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